
21. Juni 2025, 7:45 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Rabatt-Apps der großen Handelsketten versprechen Preisvorteile und Sparmöglichkeiten. Doch was auf den ersten Blick nach einem cleveren Spartool aussieht, entpuppt sich in der Praxis häufig als Kostenfalle. Warum Nutzer trotz Coupons oft mehr Geld ausgeben als geplant, zeigt ein genauer Blick auf die Funktionsweise dieser Apps.
Treuepunkte, digitale Prospekte und Coupons – Rabatt-Apps gehören heute bei fast allen großen Supermärkten und Discountern zur Standardausstattung. Doch lohnen sich die versprochenen Vorteile beim Einkauf wirklich?
Rabatt-Apps als Lockmittel – sparen bleibt selten der Fall
Ob Discounter, Supermarkt oder Drogeriemarkt: Fast jede Kette bietet mittlerweile eine eigene App an, die mehr als nur Einkaufslisten und Prospekte enthält. Treueaktionen, Rabattcoupons und Sonderangebote sollen Kundinnen und Kunden zum Kauf motivieren. Doch echte Ersparnisse bleiben meist aus.
„Eher nicht“, urteilt Markus Montz vom IT-Fachmagazin „c’t“ auf die Frage, ob sich mit diesen Apps tatsächlich sparen lasse. Der E-Commerce-Experte erklärt weiter: Schnäppchen seien kaum über die digitalen Angebote möglich – auch nicht bei hohen Einkaufsbeträgen in einer einzelnen Filiale. Laut Montz liege der tatsächliche geldwerte Vorteil durch Rabatte und Coupons in der Regel unter einem Prozent des Einkaufswerts.
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Sparpotenzial wird durch App-gesteuerte Impulskäufe neutralisiert
Selbst dieser geringe Vorteil geht häufig schnell wieder verloren, warnt Montz. Der Grund: fehlende Einkaufsdisziplin. Das vermeintlich eingesparte Geld werde oft direkt für zusätzliche Käufe ausgegeben, die durch die App angeregt werden.
„Unter dem Strich gibt man, verleitet durch die Supermarkt-Apps, sogar mehr Geld als ursprünglich geplant aus“, so Montz weiter. Rabattaktionen und Couponhinweise führen demnach nicht nur zu mehr Aufmerksamkeit für bestimmte Produkte, sondern auch zu mehr ungeplanten Ausgaben.

Kundenkarten von Supermärkten und Drogerien, die sich lohnen

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Mehr Marketing- als Sparinstrument
Statt echter Spartools stellen sich die meisten Rabatt-Apps damit vor allem als effektives Marketinginstrument der Händler heraus. Der psychologische Effekt kleiner Ersparnisse motiviert zu größeren oder zusätzlichen Einkäufen – mit dem Ergebnis, dass am Ende des Einkaufs oft doch mehr Geld ausgegeben.
Mit Material von dpa