
30. Mai 2025, 15:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Am Beginn eines der verkehrsreichsten Feiertagswochenenden herrschte Chaos auf deutschen Autobahnen. Der Grund: Google Maps hatte zahlreiche Streckenabschnitte fälschlich als gesperrt markiert.
Christi Himmelfahrt ist Feiertag in Deutschland und für viele die Gelegenheit, ein langes Wochenende zu nehmen. Entsprechend voll waren am Donnerstag die Straßen und Autobahnen. Umso ärgerlicher, dass ausgerechnet an diesem Tag ein gravierender Fehler in Google Maps für weitere Behinderungen im Reiseverkehr sorgte. Nutzern rund um Ballungsräume wie Frankfurt, Hamburg und Berlin zeigte der Kartendienst flächendeckend Sperrungen an – obwohl der Verkehr vielerorts weitgehend normal verlief.
Falsche Sperrungen in Google Maps legt Verkehr lahm
Das Problem war offenbar so groß, dass sogar ausländische Medien wie „The Guardian“ darüber berichteten. Laut der Routenanzeige von Google Maps schienen am Donnerstag weite Teile des deutschen Autobahnnetzes nicht passierbar. In vielen Regionen Deutschlands waren die Karten mit roten Sperrvermerken übersät, obwohl sie eigentlich frei waren. Auch in Teilen Belgiens und der Niederlande trat das Phänomen auf.
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Viele Autofahrer verließen sich auf diese fehlerhaften Angaben und wichen auf Nebenstraßen aus, was das Verkehrschaos erst real machte. Denn die kleinen Straßen waren dem plötzlichen Zustrom nicht gewachsen, was zu erheblichen Verzögerungen führte. Polizei und Verkehrsbehörden wurden mit Anfragen überhäuft.
Wer hingegen auf andere Dienste wie Apple Maps, Waze oder Verkehrsnachrichten im Radio umstieg, erhielt ein weitgehend realistisches Bild – vielerorts floss der Verkehr ohne nennenswerte Probleme.
Frust bei Fahrern und Spekulationen in sozialen Medien
In sozialen Netzwerken reagierten Nutzer mit Unverständnis und Humor auf den Fehler in Google Maps. „Sie können doch nicht ALLE Autobahnen gesperrt haben“, schrieb ein User. Ein anderer verglich das digitale Kartenbild mit einer „Akne-Attacke“ auf das Autobahnnetz. Teilweise wurde sogar über mögliche Terroranschläge oder Hackerangriffe spekuliert.
Die zur Routenplanung genutzten Kartendaten basieren laut Google auf drei Quellen: Drittanbietern, offiziellen Stellen wie Verkehrsbehörden sowie Nutzerhinweisen. Diese würden ständig aktualisiert – die Geschwindigkeit variiere jedoch.

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Ursache für Google-Maps-Fehler bislang unbekannt
Warum es also zu dem Fehler bei Google Maps an Christi Himmelfahrt kam, ist bislang nicht bekannt. Ein Sprecher von Google teilte mit, dass man das Problem nach ersten Hinweisen von Nutzern überprüfe und falsche Sperrvermerke schrittweise entferne.
Verkehrsteilnehmern wird geraten, künftig mehrere Informationsquellen zu nutzen, bevor sie ihre Route planen.
Ich war von der Störung bei Google Maps betroffen
„Eigentlich kenne ich die Strecke zu meinem Lieblings-Naherholungsgebiet mittlerweile auswendig, dennoch habe ich aus Gewohnheit das Navi angeschaltet. Zunächst habe ich mich gewundert, dass mich Google Maps quer durch die Pampa schickt, aber recht viel mehr habe ich mir nicht gedacht. Der Rückweg war wesentlich schneller und führte wie gewohnt über die Autobahn. Zuhause angekommen, landete passenderweise auch schon die Eilmeldung auf meinem Handy – es handelte sich um einen Fehler bei Google. Auf der Autobahn wäre auf der Hinfahrt vermutlich recht wenig los gewesen …“