Apple arbeitet an einem Gerät, mit dem das Unternehmen in eine neue Produktkategorie vorstoßen möchte. Es sollte erst 2021, dann 2022 erscheinen – könnte nun aber auf 2023 verschoben werden.
Seit Jahren kursieren Gerüchte, dass Apple an einem Headset für Virtuelle oder Augmentierte Realität (VR/AR) arbeiten könnte. Zuletzt war von einem Start noch im Jahr 2022 die Rede, doch nun könnte das Datum weiter nach hinten rutschen.
Apple hat Probleme bei der Entwicklung des Headsets
Einem Bericht von „Bloomberg“ zufolge hat Apple anscheinend Probleme in der Entwicklung des High-Tech-Headsets. Während das neue Produkt ursprünglich bereits für die Worldwide Developers Conference (WWDC) im Juni 2022 fertig sein sollte, spielt Apple nun wohl mit dem Gedanken, die Vorstellung um mehrere Monate zu verschieben. Grund dafür sollen Hürden in der Entwicklung des Gerätes sein. Probleme gebe es demnach mit „Überhitzen, Kameras und Software“, wie mit der Materie vertraute Personen berichten.
Es ist laut Bloomberg nicht das erste Mal, dass Apple intern eine Verschiebung des Starttermins erwägt. Ursprünglich sollte das Headset bereits 2021 vorgestellt und 2022 ausgeliefert werden. Die anhaltenden Entwicklungsprobleme könnten aber dazu führen, dass die Produktankündigung erst Ende 2022 oder sogar später stattfindet. Mit der Auslieferung ist daher frühestens im Jahr 2023 zu rechnen.
Neue Produktkategorie für Apple
Apple arbeitet bereits seit 2015 an einer Mixed-Reality-Lösung. Während sich preisgünstige AR-Headsets wie Google Glass als Flop erwiesen haben, haben sich Unternehmen wie Oculus (jetzt Meta Platforms) und HTC mit ihren VR-Headsets eine Marktnische erschlossen. Im Gegensatz zu AR-Geräten, die die reale Umgebung mit eingeblendeten Bildern „augmentieren“, versetzten VR-Headsets die Nutzer in komplett virtuelle Realitäten. Meta (früher Facebook) möchte sogar ein komplett virtuelles „Metaverse“ schaffen, in das Menschen eintauchen und das sie für soziale Interaktionen und Spiele nutzen können.
Apples AR/VR-Headset hingegen soll den Mittelweg gehen. Mark Gurman von Bloomberg beruft sich auf Quellen bei Apple, wonach das Unternehmen dem Metaverse eine klare Absage erteilt. Vielmehr soll das Headset für zeitlich begrenzte Einlagen zur Kommunikation, zum Anschauen von Inhalten und für Gaming dienen. Zudem ist es unwahrscheinlich, dass das Headset zum Start Apples eigenem iPhone Konkurrenz macht. Bloomberg rechnet mit einem Preis von mindestens 2000 US-Dollar (etwa 1757 Euro). An die breite Masse ist das Produkt daher nicht gerichtet.
Immerhin könnte ein VR/AR-Headset von Apple aber die Grundlage für weitere Mixed-Reality-Produkte sein. Es gibt Vermutungen, dass das Unternehmen schon eine leichtere Variante in Form von „Apple Glasses“ plane.
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Wie könnte Apples Mixed-Reality-Headset heißen?
In seinem „Power On“-Newsletter präsentiert Gurman eine Reihe von möglichen Namen, die auf Apples bisherigen Auswahlprozessen basieren. Am wahrscheinlichsten sind die Varianten „Apple Vision“ und „Apple Reality“. In dem Headset könnte ein neues Betriebssystem zum Einsatz kommen, das Bloomberg zufolge „rOS“ heißen sollen – wobei das „r“ für „reality“ steht. Die Software wird unter dem Codenamen „Oak“ entwickelt und konzentriert sich in erster Linie auf Kommunikation und Medienkonsum.
Branchen-Insider Ming-Chi Kuo hatte bereits Ende 2021 in einem Forschungsbericht zu verstehen gegeben, dass das Apple-Headset zwei Prozessor-Chips haben soll. Einer davon soll die gleiche Leistung wie der Apple M1 haben, der etwa im iPad Pro, MacBook Air und MacBook Pro 13″ zum Einsatz kommt. Der Chip soll zwei 4K-OLED-Bildschirme antreiben und aufwendiges 3D-Hand-Tracking ermöglichen.