18. Oktober 2024, 15:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Amazon bietet eine ganze Reihe unterschiedlicher E-Book-Reader an. Erst vor wenigen Tagen hat der Hersteller neue Modelle präsentiert. Doch kurz nach dieser Vorstellung bestätigt das Unternehmen, das ein beliebtes Kindle-Modell vom Markt verschwindet.
Der Kindle, der Paperwhite und der Oasis, wenn man es spezieller mag der Colorsoft und der Scribe – bei all diesen Geräten handelt es sich um E-Book-Reader von Amazon. Die Modelle bieten mitunter eine sehr unterschiedliche Ausstattung, mit der der Hersteller verschiedene Ansprüche seiner Kunden bedienen möchte. Nachdem bekannte eReader wie der Paperwhite unlängst ein Upgrade erfahren haben, schaut Amazon kritisch auf seine Modelle und sortiert eines aus, das offenbar überflüssig geworden ist.
Übersicht
Ehemaliges High-End-Modell wird eingestampft
Die Rede ist vom Kindle Oasis, der bislang als das High-End-Modell unter den klassischen E-Book-Readern des Herstellers galt. Seit seiner Vorstellung im April 2016 hat Amazon insgesamt drei Generationen des Kindle Oasis auf den Markt gebracht. Die letzte kam im Juli 2019 und ist somit bereits fünf Jahre auf dem Markt. Und es soll auch wirklich die letzte Generation bleiben, wie Amazon TECHBOOK nun bestätigte.
„Sobald der aktuelle Bestand des Kindle Oasis online und im Handel ausverkauft ist, werden wir das Gerät nicht mehr anbieten“, so ein Sprecher auf unsere Anfrage. Amazon hat über die Jahre viele der vormals exklusiven Features des Kindle Oasis auf andere Modelle übertragen, sodass dieser schlichtweg überflüssig geworden ist. „Mit den neuen Modellen des Kindle und Kindle Paperwhite, dem neugestalteten Kindle Scribe sowie dem Kindle Colorsoft, unserem ersten Kindle mit Farb-Display, bietet unser neues Portfolio Kund:innen viele Optionen. Wir sind zuversichtlich, dass sie ein Modell finden, das ihnen gefällt.“
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Kindle Oasis ist nicht mehr up to date
Und tatsächlich: Wie eingangs bereits geschrieben, galt der Oasis lange Zeit als das High-End-Produkt im Kindle-Segment. Er bot nicht nur eine unheimlich kompakte und schlanke Form, das durch 10 LEDs beleuchtete E-Ink-Display mit 300 ppi war damals zum Start auch eine Besonderheit. Zwar hat Amazon den Kindle Oasis bis zum zuletzt veröffentlichten Modell immer mal wieder angepasst – er erhielt beispielsweise ein größeres 7-Zoll-Display, mehr Speicher und eine bessere Beleuchtung. Mittlerweile ist die Ausstattung aber nichts Besonderes mehr.
Im Gegenteil, ein Großteil des aktuellen Kindle-Produktportfolios von Amazon bietet mittlerweile eine ähnliche, wenn nicht sogar bessere Ausstattung. Selbst der einfache Kindle bringt ein Display mit 300 ppi mit, hat mehr Speicher und einen moderneren USB-C-Anschluss. Der Oasis hat somit ausgedient.
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Beliebtes Feature verschwindet mit dem Kindle Oasis
Ein Detail bot der Oasis allerdings exklusiv – und dieses wird auch von keinem der noch bestehenden Kindle-Modelle übernommen. Die Rede ist von den Tasten, die sich zusätzlich zur Touchbedienung zum Blättern innerhalb der E-Books nutzen lassen.
Aktuelle eReader von Amazon sind heute durchweg auf die Touchbedienung ausgerichtet. Tasten sind ein Relikt aus früheren Jahren, aus den Zeiten vor den Touch-Displays bei E-Book-Readern. Der Kindle Oasis bot diese Funktion im Zusammenhang mit seinem besonderen Design-Konzept. Dieses bestand aus einem hochwertigen Aluminium-Gehäuse in sehr schlanker Bauform mit einer etwas dickeren Seite zum Halten, auf er sich die beiden Blättertasten befanden.
Heute haben sich Nutzer jedoch an die Touchbedienung gewöhnt und kommen laut Amazon bestens damit zurecht. Das exklusive Merkmal, das dem Kindle Oasis noch geblieben ist, wird somit kaum mehr nachgefragt.
Ich find’s schade
„Ich lese viel und habe einen E-Book-Reader, seit Amazon den Kindle Keyboard 2011 nach Deutschland gebracht hat. Und ja, momentan nutze ich den Kindle Oasis. Das Gerät ist nicht nur unheimlich kompakt und leicht, was für mich gerade auf Reisen relevant ist. Mir gefallen auch die Tasten zum Blättern. Die Touchbedienung nutze ich nur, um durchs Menü zu navigieren, ansonsten finde ich das Blättern über die Tasten bequemer.
Ich hatte immer gehofft, dass Amazon nach einer so langen Pause ein neues Modell des Oasis herausbringt. Ein USB-C-Anschluss und kleinere Updates hätten mir schon gereicht. Dass sich das Unternehmen nun aber entschlossen hat, die Modellreihe ganz einzustellen, trifft mich irgendwie.
Als Tech-Redakteurin schaue ich immer auf die Specs eines Gerätes. Und diesbezüglich kann ich die Entscheidung von Amazon nachvollziehen. Der Oasis hebt sich einfach nicht mehr so ab wie früher. Er muss neuen Modellen mit anderen Schwerpunkten weichen. Dennoch – ich habe ihn immer sehr gemocht und werde ihn auch weiterhin nutzen.“