Zum Inhalt springen
logo Das Magazin für digitalen Lifestyle und Entertainment
„Made in Germany“

Was man über das deutsche Traditionsunternehmen Technisat wissen sollte

TechniSat ist eines der wenigen verbliebenen unabhängigen Unternehmen, die noch in Deutschland und Europa Produkte der Unterhaltungselektronik entwickeln und produzieren
Technisat ist eines der wenigen verbliebenen unabhängigen Unternehmen, die noch in Deutschland und Europa Produkte der Unterhaltungselektronik entwickeln und produzieren Foto: picture alliance/dpa
Andreas Kötter
Freier Redakteur

8. Mai 2025, 15:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Technisat – wie der Name schon vermuten lässt, ist Satellitentechnik einer der Bereiche, in dem sich das Unternehmen aus der Eifel bewegt. Und in der Tat war es zunächst eine Satellitenantenne, die die Marke in Deutschland bekannt machte. Heute aber ist man deutlich breiter aufgestellt, das Angebot reicht von Unterhaltungselektronik wie TV-Geräten und Digital-Radios, über Smarthome-Produkte, wie Energielampen, bis zu Atemschutzmasken.

Artikel teilen

Technisat wurde 1987 in Daun in der Eifel vom 2024 verstorbenen Peter Lepper gegründet, dessen Ziel es war, dort Satellitenprodukte für den Endverbraucher zu produzieren. Lepper ahnte wohl, dass mit dem Start des Privatfernsehens 1989 auch ein großer Bedarf an Empfangssystemen für den Astra-Satelliten aufkommen würde. Satellitenantennen sollten in der Folge tatsächlich zum Verkaufsschlager werden, und Technisat konnte diese Nachfrage bedienen.

Technisat entwickelte die ausgezeichnete „Satenne“

So konnte das Unternehmen als Anbieter der ersten Stunde zum Beispiel bereits 1990 mit der ersten eigenen Satellitenflachantenne, der „Satenne“, punkten. Eine Flachantenne benötigt im direkten Vergleich mit einer Satellitenschüssel deutlich weniger Platz und kann beispielsweise in einen Blumenkasten gesetzt werden. Die Satenne wurde damals für ihre Empfangsqualität, aber auch für ihre Ausstattung ausgezeichnet. Eine Ehre, die in der Zukunft immer wieder Produkten des Hauses Technisat zuteilwerden sollte.

Zusammenarbeit mit Stardesigner Luigi Colani

Wegweisend für Technisat war zudem der weltweit geltende Exklusivvertrag, den man 1998 mit dem 2019 verstorbenen Stardesigner Luigi Colani abschloss. Colanis skulpturaler Entwurf für den Technisat-Fernseher sollte Geschichte schreiben, nicht zuletzt, weil er ohne jegliche Winkel und Kanten auskam. „Die Zusammenarbeit mit Professor Luigi Colani war hervorragend und hat in zweierlei Hinsicht unsere Unternehmensgeschichte stark geprägt“, sagte Gründer und geschäftsführender Gesellschafter Peter Lepper anlässlich des Todes von Colani. Von Colani habe man gelernt, wie wichtig hochwertiges Design auch im Bereich der Unterhaltungselektronik sei. Mit den Colani-Fernsehern habe man den Grundstein für die Technisat-Fernsehproduktion gelegt. „Das, was wir damals mit ihm angefangen haben, führen wir bis heute fort. Nämlich die Entwicklung und die Produktion von qualitativ und visuell hochwertigen Fernsehgeräten in Deutschland“, würdigte Lepper den Einfluss von Colani auf Technisat.

2003 stellte man mit dem Modell HD Vision den weltweit ersten, serienreifen HDready-LCD-Fernseher mit Multi-Empfangstuner vor. Und 2007 präsentierte das Unternehmen auf der IFA, der Internationalen Funkausstellung in Berlin, den ersten eigenen Full-HD-Digitalfernseher mit integriertem Dual-HDTV-Multituner. Von immenser Bedeutung für das Unternehmen waren zudem zwei Erweiterungen des Produktportfolios. 2012 nahm man DAB+-Radios ins Programm auf, und 2014 weitete man das Angebot auf den Smarthome-Sektor aus und produziert seitdem auch Energielampen.

Auch interessant: Neues Warnsystem schaltet bestimmte Geräte automatisch ein

Digital-Radios, Energielampen und Atemschutzmasken

In den beiden folgenden Jahren reüssierte Technisat erneut auf der IFA. So konnte man mit dem Modell Technimedia UHD+ das erste Smart-TV des Hauses präsentieren, während man 2016 den eigenen, nun aber komplett überarbeiteten Markenauftritt vorstellte. Und zum 30-jährigen Firmenjubiläum, 2017, beschenkte man sich gleich selbst, indem man mit Digitradio 1 das erste „Made in Germany“-Digital-Radio auf den Markt brachte. Und 2019 setzte man laut eigener Aussage „einen Meilenstein in der Entwicklung des eigenen Smarthome-Systems. Dank neuer Software-Updates und einer Vielzahl von unterstützenden Geräten biete das System nun umfassende Möglichkeiten für mehr Sicherheit und Wohnkomfort zu Hause, heißt es auf der Homepage.

Und 2020 folgte noch ein unbestrittener Höhepunkt in der an Höhepunkten wahrlich nicht armen Unternehmensgeschichte. Inspiriert durch das Masken-Debakel zu Beginn der Corona-Pandemie, begann man in diesem Jahr mit der Produktion von medizinische Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP2, natürlich wieder „Made in Germany“. Einmal mehr konnte Technisat hier unter Beweis stellen, wie rasch man gesellschaftliche Entwicklungen erkennt und, vor allem, dann auch darauf zu reagieren versteht.

Mehr zum Thema

Seit 2018 Teil einer gemeinnützigen Stiftung

Das Unternehmen, das heute 1200 Beschäftigte an insgesamt acht Standorten aufweist, befindet sich nun im Besitz der 2018 gegründeten, gemeinnützigen Lepper-Stiftung. Man wolle „das Gute, was wir von der Gesellschaft bekommen haben, gerne zurückgeben“, lautete die Motivation des Gründerehepaars Doris G. und Peter Lepper. Ein großes „Dankeschön“, das nicht zuletzt in der Gründung der Junior Uni Daun am 08. Dezember 2023 resultierte. Nach dem Vorbild der Junior Uni Wuppertal ermöglicht Daun jungen Menschen im Alter zwischen vier und zwanzig Jahren, sich frei von Notendruck in einer Vielzahl von Kursen auszuprobieren. Ob Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik oder Kunst und Kultur – alles ist hier möglich.

Themen TV

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.