2. September 2024, 17:39 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
„GTA 6“ ist eines der am meisten erwarteten Spiele, die aktuell in der Entwicklung sind. Viele sind sich sicher, dass der Titel – wie auch schon sein Vorgänger – neue Maßstäbe setzen wird. Schon jetzt machen sich aber auch Sorgen breit, dass das nicht nur für Inhalt und Technik gilt, sondern auch für den Preis.
„Grand Theft Auto“ (kurz GTA) von Rockstar Games ist eine der erfolgreichsten Videospielreihen aller Zeiten. Viele fiebern dem Release des nächsten Teils, der planmäßig im Oktober 2025 erscheinen soll, entgegen. Allerdings wird diese Vorfreude immer wieder von Gerüchten um den Preis von „GTA 6“ getrübt. Dieser könnte den Grundpreis für AAA-Spiele nämlich noch weiter anheben.
Preise in der Videospielbranche werden immer wieder diskutiert
Schon seit Jahren gärt die Debatte um Videospielpreise vor sich hin. Im Laufe des Jahres 2023 nahm sie dann so richtig an Fahrt auf, die immer wieder von Gerüchten um den Preis des kommenden „GTA 6“ weiter befeuert wurde. Dazu gehört auch, dass die Verbraucherpreise in den vergangenen Jahren bereits deutlich angezogen haben. Die Zeiten, in denen AAA-Spiele zum Start 40 oder 50 Euro kosteten, sind vorbei. Inzwischen rufen Studios für die großen Titel Preise um die 80 Euro aus – für die Standardversionen. Deluxe- und Premium-Pakete kosten in der Regel noch mal deutlich mehr.
Grund dafür sind die enorm gestiegenen Entwicklungskosten der Spiele. Ein Vergleich: 2015 veröffentlichte CD Projekt Red „The Witcher: Wild Hunt“, das gut 70 Millionen Euro kostete. Das 2020 erschienene „Cyberpunkt 2077“ vom selben Studio kostete bereits 263 Millionen Euro – exklusive des DLC „Phantom Liberty“. Und das, obwohl die Spielwelt kleiner ist. „GTA 5“, der unmittelbare Vorläufer von „GTA 6“, kostete in der Entwicklung übrigens umgerechnet 225 Millionen Euro – und das bereits im Jahr 2013. Wie sich der Preis bei „GTA 6“ entwickeln könnte, ist deshalb immer wieder Gegenstand diverser Spekulationen.
Keine konkreten Infos zu Preis von „GTA 6“
Bereits im Herbst 2023 gab es Einschätzungen, dass „GTA 6“ zum Start 150 US-Dollar (umgerechnet etwa 138 Euro) kosten könnte. Das wäre natürlich ein gewaltiger Sprung vom aktuellen Preis-Niveau. Also was ist dran an den Gerüchten?
Rockstars Muttergesellschaft, Take 2, hat sich dazu bisher nicht konkret geäußert. Auf das Thema angesprochen äußerte CEO Strauss Zelnick lediglich, dass man immer einen angemessenen Preis festlegen und diesem entsprechenden Inhalt bieten wolle. Das kann nun alles und nichts bedeuten.
Dass „GTA 6“ mehr als die zurzeit üblichen 80 Euro kosten wird, gilt allerdings unter Experten als recht sicher. Deshalb sorgen sich viele, dass das Spiel damit einen neuen Maßstab setzt, dem andere folgen. Groß genug ist der Titel dafür in jedem Fall.
Auch interessant: Alle Informationen und Gerüchte zu „GTA 6“
Sollten Videospiele teurer werden?
Während eine Fraktion bemängelt, dass das viel zu teuer wäre, gibt es aber auch Gegenstimmen, vor allem aus der Branche selbst. So äußerte etwa Michael Douse, Director of Publishing bei Larian Studios (u. a. „Baldurs Gate 3“), dass es in einigen Fällen sogar gut wäre, wenn Spiele teurer würden. Auf X (vormals Twitter) schreibt er dazu: „Ich denke, ein Spiel sollte passend zu seiner Qualität bepreist sein […]“.
Man muss zudem bedenken, dass aufgrund der gestiegenen Preise – was wiederum mit technischer Entwicklung, Ansprüchen und Inflation zu tun hat – Studios mit großen kostenintensiven Titeln ein enormes finanzielles Risiko eingehen. Nachdem die Games-Branche während des Corona-Lockdowns sehr gute Zahlen aufgelegt hatte, ging das Interesse nach der Pandemie wieder zurück. Zwar ist der Markt immer noch groß, aber die Entwicklung bleibt eben hinter den hohen Erwartungen zurück, was den Druck auf einzelne Spiele zusätzlich erhöht.
Insider verraten Wie „GTA 6“ schon jetzt das komplette Videospieljahr 2025 dominiert
Nachfolger-Konsole Spiele für die Nintendo Switch 2 sollen teurer werden
Gaming-Highlight Entwicklerstudio gibt Startdatum für GTA 6 bekannt
Branche unter Druck
Dazu kommt, dass Vertriebsplattformen wie Steam teilweise die Preise mit diktieren, um sie dann immer wieder durch Rabattaktionen temporär zu senken. Gerade für mittelgroße Studios entsteht so schnell das Problem, dass ihre Titel einfach nicht rentabel genug sind. In ganz anderem Ausmaß trifft das dann auch die ganz großen Namen der Branche, zu denen auch Rockstar Games gehört. Das Studio bündelt seine Ressourcen aktuell in „GTA 6“ – das kann so oder so ausgehen.
Ein von vornherein höher angesetzter Preis kann natürlich auch die Gewinnerwartung erhöhen. Am Ende muss das Spiel aber auch halten, was es verspricht, so wie Zelnick es in seinem Statement anspricht.
Spiele wie „GTA 6“ müssen ihren Preis wert sein
„Letztlich ist die aktuelle Debatte um den tatsächlichen Preis von ‚GTA 6‘ müßig. Die Limits diesbezüglich haben sich in den vergangenen Jahren auch so bereits rasant verändert, wobei auch zur Wahrheit gehört, dass Videospiele vor der Jahrtausendwende generell noch deutlich teurer waren. Da das Spiel voraussichtlich 2025 erscheint, könnte sich der gängige Preis für AAA-Spiele bis dahin ohnehin bereits nach oben verschoben haben – vielleicht setzt ‚GTA 6‘ da dann noch einen drauf.
Am Ende müssen sich die Spieler natürlich fragen, was sie bereit sind, für solch einen Titel zu bezahlen und ob sie es ab einem bestimmten Punkt überhaupt noch können. Vergleicht man die reine Spielzeit, die man mit solchen Produktionen verbringt, etwa mit einem zweistündigen Kinobesuch, dann kommen Videospiele rein rechnerisch natürlich fantastisch weg. Das nützt aber alles nichts, wen die Spieler am Ende nicht bereit sind, Preise von vielleicht 120 Euro für eine Standard-Edition zu bezahlen. Dafür ist auch die vergleichsweise weniger umfangreiche aber eben auch preiswertere Konkurrenz möglicherweise zu zahlreich.“