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Gaming-Jahresrückblick

Die Tops und Flops der Videospielwelt 2020

Gaming 2020: Controller auf Laptop-Tastatur
2020 war für Gamer ein spannendes Jahr Foto: Getty Images
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

30.12.2020, 15:27 Uhr | Lesezeit: 11 Minuten

In diesem Jahr war in der Videospielwelt einiges los! Zeit für einen Gaming-Jahresrückblick – das waren unsere Tops und Flops 2020.

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2020 war ein außergewöhnliches Jahr, unter dem viele Branchen geächzt haben. Nicht so die Gaming-Industrie! Das liegt zum einen daran, dass Spieleentwicklung einem langwierigen Prozess unterliegt und vielen großen Titeln, die für 2020 geplant waren, durch die Pandemie dann auch keine großen Steine mehr in den Weg gelegt wurden. Zum anderen hat der Lockdown vielerorts dazu geführt, dass so viel gezockt wurde wie noch nie zuvor. So kurz vor Neujahr lohnt sich ein Jahresrückblick auf dieses bewegte und ereignisreiche 2020 in der Gaming-Branche noch einmal richtig.

Es war viel los 2020…

In die Gaming-Geschichtsbücher wird 2020 natürlich als Corona-Jahr eingehen, aber noch viel eher als das Jahr, in dem eine komplett neue Konsolengeneration für Furore sorgte. Die Rede ist natürlich von der PlayStation 5 und der Xbox Series X. Es war aber auch wirklich Zeit für eine Ablöse: Die Vorgängermodelle kamen immerhin schon 2013 auf den Markt.

Wo Corona hingegen deutlich zuschlug, war bei den Veranstaltungen. E3, Paris Gamesweek und natürlich die Gamescom in Köln – alle abgesagt beziehungsweise ins Digitale verlegt. Ebenfalls unvergesslich: Das Lieferchaos bei Gaming-Hardware. Beginnend im Sommer, als die Nachfrage nach der Nintendo Switch sprunghaft anstieg. Nintendos Hybridkonsole war wochenlang ausverkauft. Das gleiche Bild zeigt sich nach dem Launch der PS5 und der Xbox Series X. Und auch bei der PC-Hardware sah es stellenweise düster aus; Grafikkarten, CPUs und Co. waren kaum verfügbar und die Preise kletterten in die Höhe.

2020 erschien aber auch eine Vielzahl teilweise heiß erwarteter Spiele. „Cyberpunk 2077“, „Assassin’s Creed Valhalla“, „The Last of Us Part 2“ – die Liste prominenter Titel ist lang. Deswegen wollen wir sie uns auch genauer ansehen und unsere Tops und Flops des zurückliegenden Gaming-Jahres benennen.

Unsere Gaming-Tops 2020

Auf der Haben-Seite steht momentan einiges und das obwohl die Erwartungen an viele der Spiele enorm hoch waren. In unsere Top-Liste haben es aber auch einige unbekanntere Games geschafft, die die TECHBOOK-Redaktion positiv überrascht haben.

Assassin‘s Creed Valhalla

Rollenspiel-Fans kamen dieses Jahr natürlich nicht um „Assassin’s Creed Valhalla“ herum. Nachdem schon die jüngsten zwei Ableger der beliebten Reihe – „Origins“ und „Odyssey“ – mit riesigen Maps und allerlei Neurungen aufwarteten, waren die Erwartungen an „Valhalla“ natürlich hoch. Und das Spiel hielt größtenteils, was es vor Release versprach. Als Wikinger Eivor geht es ins frühmittelalterliche England. Die Story ist dabei nicht weiter bemerkenswert, die Spielwelt dafür umso mehr. Es gibt jede Menge großer Städte (darunter Winchester und London), wunderschöne Natur und oben drauf ein starkes Assassinen-Gameplay, das seine Vorgänger locker in die Tasche steckt.

„Assassin’s Creed Valhalla“ hat natürlich auch seine Schwächen, darunter seichte Charaktere und wenig ambitionierte Nebenquests. Insgesamt finden wir das Spiel aber sehr gut gelungen und vor allem ist es ein würdiger Vertreter der Reihe, der sich wieder auf alte Stärken des Franchises zurückbesinnt.

Half-Life: Alyx

Am 23. März 2020, fast schon pünktlich zum Lockdown erschein der VR-Ego-Shooter „Half-Life: Alyx“. Im Gegensatz zu den Vorgängern „Half-Life“ und „Half-Life 2“ gibt es eine neue Protagonistin: Alyx Vance. Die junge Widerstandskämpferin stellt sich mit ihrem Vater den Besetzern der Erde, den Combine, entgegen. Abgesehen von der VR-Technik ist vor allem die Inszenierung der Story und der Spielwelt herausragend gut gelungen.

Animal Crossing: New Horizons

Kaum ein anderes Spiel war so prominent in den sozialen Netzwerken wie „Animal Crossing: New Horizons“ für die Nintendo Switch. Auch in diesem Fall handelt es sich um einen weiteren Teil einer bereits etablierten Reihe. Story gibt es zwar kaum, dafür kommen Fans von Echtzeit-Strategie-Spielen voll auf ihre Kosten. Den Spielenden verschlägt es dieses Mal nicht in ein abgelegenes Tal oder eine Camping-Anlage, sondern auf eine einsame Insel. Ziel ist es, die Insel zu besiedeln und vor allem zu gestalten. Für das Museum gilt es zu Fischen, Insekten zu fangen sowie Fossilien und Kunstwerke zu sammeln. Die Möglichkeiten sind dabei wahnsinnig vielfältig und dank großer Neuerungen wie dem Tauchen kommt nie Langeweile auf!

Auch interessant: Sie suchen noch Inspiration für Ihre Animal-Crossing-Insel? TECHBOOK zeigt 8 außergewöhnliche Insel-Designs.

Hades

Das Spiel „Hades“ kam für viele aus dem Nichts. Als Zagreus, Sohn des Herrschers der Unterwelt, versuchen wir, der Hölle zu entkommen. Gemütlich ist es da nämlich nicht und Hades ist kein sonderlich liebevoller Vater. Auf der Flucht stirbt man ein ums andere Mal und landet dann wieder genau da, wo es angefangen hat: In Vater Hades Büro. Unter dieser Prämisse entspinnt sich eine großartige Story, die die griechischen Göttermythen in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.

Spaß macht bei „Hades“ auch das Kampfsystem. Sowohl Schnelligkeit als auch taktisches Denken sind hier gefragt, das Schlagwort lautet Kombination. Neue Fähigkeiten bekommt Zagreus von anderen Göttern, die die Flucht des Jungspunds unterstützen. Insgesamt ein absolut rundes Action-Rollenspiel.

Spiritfarer

Weit weniger düster präsentiert sich ein anderes Jenseits-Spiel aus dem Jahr 2020: „Spiritfarer“. Darin dreht sich alles um das Sterben und den Tod. Protagonistin Stella ist neuer Spiritfarer und ihre Aufgabe ist es, Menschen in ihren letzten Momenten zu begleiten und gegebenenfalls ihre letzten Wünsche zu erfüllen. Auf sehr gefühlvolle Art und Weise wird in diesem Spiel mit der sensiblen Thematik umgegangen. Das Gameplay ist nicht weiter bemerkenswert; der Zauber des Games entfaltet sich voll über die schöne Story. Und am Ende des Tages, nach einer intensiven Spieleinheit, fühlt man sich einfach gut.

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Desperados 3

Begeistert hat im Jahr 2020 auch das Echtzeit-Taktik-Game „Desperados 3“. Auf 16 detaillierten Maps in Wild-West-Optik gilt es, zu schleichen, sich zu verstecken, Gegner auszutricksen, Fallen zu stellen und noch vieles mehr. Wer erfolgreich sein will, muss dabei die Fähigkeiten der fünf zur Verfügung stehenden Charaktere voll ausreizen. „Desperados 3“ ist im vollen Gaming-Jahr 2020 wahrscheinlich nicht vielen aufgefallen, das sollte sich dringend ändern!

Cyberpunk 2077

Eines der heißerwartetsten Spiele des Jahres war sicherlich „Cyberpunk 2077“. Ursprünglich sollte das Rollenspiel schon im April erscheinen. Dann verschob sich der Termin, mehrfach, bis es im Dezember endlich soweit war. Die Erwartungen an das Spiel von CD Project Red waren – selbstverschuldet – beinahe utopisch. Der letzte Hit des polnischen Entwicklerstudios ist immerhin kein geringerer Titel als „The Witcher 3“. In „Cyberpunk 2077“ verschlägt es den Spielenden nun nicht in eine magische Fantasy-Welt voller Monster, sondern in das futuristische Night City. Und genau dieses Night City ist es auch, weswegen das Spiel, trotz aller technischer Probleme, auf die später noch eingegangen wird, auf die Gaming-Top-Liste 2020 gehört!

Die Spielwelt ist einfach zum Niederknien und die zahlreichen Quests führen gekonnt über die Open World Map. Dabei steht man ständig vor moralischen Fragen, die den Spielverlauf nachhaltig beeinflussen können. Keanu Reeves ist nur eines von vielen i-Tüpfelchen. „Cyberpunk 2077“ ist ein Juwel, das hoffentlich bald mit jeder Hardware flüssig läuft.

Metro: Exodus

Die Autorin hat mit Shootern so ihre Probleme, zu gern taucht sie in gigantische Storylines ab, die in diesem Genre leider rar gesät sind. „Metro: Exodus“ ist aber eine dieser Raritäten. Protagonist Artjom und seine Frau Anna reisen durch eine beeindruckende postapokalyptische Welt auf der Suche nach einem geschützten Raum, in dem sie vor den omnipräsenten Gefahren des Landes und vor allem der allgegenwärtigen Strahlung sicher sind. Das Grundsetting ist sicher nicht das kreativste, die Ausgestaltung dafür umso mehr!

Yes, Your Grace

Eine (eigentlich zwei) Königsfamilie(n) mit einem dunklen Geheimnis, Verrat, Erpressung – in „Yes, Your Grace“ gibt es von all dem mehr als genug. Das Indie-Game erschien Anfang des Jahres und ging völlig überraschend durch die Decke – zurecht! Als Monarch eines Königreiches muss man nicht nur für die Zufriedenheit der Bevölkerung sorgen, sondern sich auch gegen allerlei Angriffe von außen wehren. Wie nebenbei läuft noch eine spannende Hauptquest, in der nichts weniger auf dem Spiel steht als das Leben der ganzen Königsfamilie.

Die große Stärke des Spiels ist dabei seine Unberechenbarkeit. Jede noch so kleine Entscheidung kann später ungeahnte Konsequenzen haben. Wenn man (Achtung Spoiler) etwa den verflixten Hahn nicht kauft, kann eure jüngste Tochter an das passende Haustier kommen, das sie im passenden Moment verteidigt. Wenn man den einen Baron unterstützt, brüskiert man damit ganz unvorhergesehen einen anderen. Nebenbei gilt es noch auf die Ressourcen zu achten, die königlichen Truppen zu managen und einen Mord aufzuklären.

Ori and the Will of the Wisps

Schön, schöner, am schönsten – und damit ist eigentlich alles zu „Ori and the Will of the Wisps“ gesagt. Zwar liefert die Fortsetzung von „Ori and the Blind Forest“ wenig Neues, das ist aber auch gar nicht nötig. Neben einer packenden Story hat das Jump-and-Run-Game vor allem eine tolle Spielwelt und eine wunderschöne Grafik zu bieten. Und nicht zuletzt einen der schönsten Gaming-Soundtracks aller Zeiten!

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Unsere Gaming-Flops 2020

Natürlich waren nicht alle Spiele 2020 erfolgreich und gut. Oder um es etwas pathetischer auszudrücken: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die folgenden sieben beziehungsweise acht Games haben uns im vergangenen Jahr nicht überzeugt oder sogar enttäuscht.

Cyberpunk 2077

Fangen wir direkt mit dem oben bereits erwähnten „Cyberpunk 2077“ an. Ja, das Spiel ist wirklich fantastisch, aber das nützt alles nichts, wenn die Performance nicht mithalten kann. Unser aufrichtiges Mitgefühl an alle Konsolenspieler, die sich monate-, wenn nicht sogar jahrelang auf den Release gefreut haben! Trotz genialer Spielwelt, tollen Quests und gelungenem Gameplay ist „Cyberpunk 2077“ deswegen bisher leider auch ein echter Gaming-Flop 2020 …

Dawn of Fear

„Resident Evil“-Fans hatten sich sehr auf neuen Survival-Horror gefreut, leider ist „Dawn of Fear“ so gar nicht gelungen. Gerade in diesem Genre lassen ja des Öfteren kleinere Indie-Titel aufhorchen, in diesem Fall leider nicht. Die billige Grafik, die wenig eigene Ideen mitbringt, schlecht geschriebene Texte, langweilige Rätsel, unambitionierte Monster – leider ein totaler Flop.

Madden NFL 21/FIFA 21

Aufgrund ihrer ähnlichen Kinderstube und Mechaniken landen die beiden Sportsimulationen „Madden NFL 21“ und „FIFA 21“ bei uns im selben Topf. Und leider haben beide in diesem Jahr auf ähnliche Art und Weise enttäuscht. Beide Spiele bieten kaum etwas Neues. An ein paar kleinen Schrauben wie dem Spieltempo bei „FIFA 21“ wurde zwar gedreht, das fällt beim Spielen aber gefühlt kaum ins Gewicht. Der Wettkampfmodus ist ganz nett, aber definitiv noch ausbaufähig. Bei „Madden“ sind die Neuerungen noch weniger spürbar.

Beide für sich sind keine schlechten Spiele, aber man wartet doch seit einigen Jahren auf einen echten Kracher für das ganze Geld. Man sollte nämlich nicht vergessen, dass der Spaß 40 Euro („Madden“) und 70 Euro („FIFA“) kostet.

Godfall

Godfall“ erschien bereits für PC und sogar für die Next-Gen-Konsole PS5. Die Erwartungen an den ersten angekündigten Exklusivtitel waren dementsprechend hoch. Leider blieb das Rollenspiel deutlich dahinter zurück. Im Trailer sah noch alles schick aus – und zwar wirklich. Grafisch ist das Spiel ein echter Hingucker. Viel mehr hat das Game leider nicht wirklich zu bieten. Die Story ist so simpel wie ausgelutscht: Guter Bruder kämpft gegen bösen Bruder. Dafür muss er vorher allerlei Missionen erledigen, um seine Waffen und Rüstungen zu verbessern. Markige Nebencharaktere? Fehlanzeige! Bewegungsfreiheit? Nicht wirklich. Echte Herausforderungen? Kurz und bündig: Nein. Das Kampfsystem ist recht unterhaltsam und gut inszeniert, das war es dann aber auch im Großen und Ganzen. Da hätten wir uns für einen Next-Gen-Gaming-Titel im Jahr 2020 mehr erwartet.

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Elder Scrolls: Blades

Kommen wir zum letzten und damit einem ganz persönlichen Flop: „Elder Scrolls: Baldes“. Dieser Titel verdient das „Elder Scrolls“ im Namen definitiv nicht! Nur weil man es auf die Packung schreibt, den Look aufgreift und den Charakter eine ehemalige Klinge sein lässt, ist es eben noch kein würdiger Vertreter des Franchises. Schon klar, das Spiel soll eher ein Mobile Game sein, aber die Quests sind unbemüht und das Kampfsystem nach 5 Minuten öde. Im ersten Moment mutet die Idee, eine Stadt wiederaufzubauen, großartig an, aber schnell sind Bauzeit und -kosten utopisch sowie die Auswahl der Gebäude und Dekorationen stark eingeschränkt.

Die Dungeons sind darüber hinaus winzig und absolut linear. Daran können auch die versteckten Schätze nichts ändern. Highlights wie der chaotische Magierturm sind rar gesät und die Hauptstory ist innerhalb kürzester Zeit durchgespielt. Dann bleiben nur noch die immer gleichen Quests, um Ressourcen zu sammeln. „Elder Scrolls: Blades“ ist damit leider nicht mehr als ein stellenweise netter Zeitvertreib, der wahnsinnig aufdringlich für Ingame-Käufe wirbt.

Themen Nintendo Switch PlayStation
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