16. Januar 2017, 11:08 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Der Kaffee gehört zu den beliebtesten Getränken der Deutschen. Doch vom Filterkaffee bis zum Espresso sind die Geschmäcker verschieden. Entsprechend groß ist das Angebot an Maschinen. Wir stellen die smartesten Modelle mit App-Steuerung für jeden Kaffee-Typ vor.
Das Zuhause wird immer smarter, indem Haushaltsgeräte mit dem Internet vernetzt werden und sich so von überall per App steuern lassen. So auch die neusten Kaffeemaschinen. Sie brühen leckeren Kaffee, noch bevor wir aus dem Bett kommen – zumindest fast, denn derzeit lassen sich nur wenige Geräte richtig fernsteuern.
Für Filterkaffee-Liebhaber: Smarter SMC10EU Coffee
Der gemahlene Röstkaffee aus der Filtermaschine ist mit großem Abstand das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Wer hier nach einem vernetzten Gerät sucht, der wird bei dem „Smarter SMC10EU Coffee“ fündig.
Dieser hat nicht nur einen WLAN-Empfänger, um sich per App steuern zu lassen, sondern auch ein eingebautes Mahlwerk für ein besonders gutes Aroma. So lassen sich per App die Stärke, der Mahlgrad und die Tassenanzahl (maximal 12) individuell einstellen. Dank einer Wasserstandsmessung teilt die Maschine mit, wie viele Tassen sich noch brühen lassen. Und ist der Kaffee fertig, bekommt man eine Mitteilung auf sein Handy geschickt. Auch der Zeitpunkt der Kaffeezubereitung lässt sich voreinstellen.
Natürlich funktioniert die Bedienung auch ohne Smartphone oder Tablet direkt am Automaten. Zudem enthält das Gerät einen Dauerkaffeefilter und austauschbare Frontcover in den Farben Schwarz, Rot und Beige, um es an die Einrichtung anzupassen. Ein kleiner Wermutstropfen: Das Gerät hat eine Glaskanne und es gibt keine Thermosvariante. Ab knapp 150 Euro beginnt der Brühspaß.
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Für Nespresso-Fans: Krups Prodigio
In Deutschland landet der Röstkaffee in Pad- oder Kapselform auf dem zweiten Platz der beliebtesten Kaffeeformen. Die Nespresso Krups Prodigio ist die erste Kapselmaschine, die sich auch per App steuern lässt.
Anders als die Konkurrenz setzt Krups auf eine Bluetooth-Verbindung. Das hat Vor- und Nachteile, denn einerseits hat Bluetooth nicht die Reichweite von WLAN, andererseits lässt sich die Verbindung einfacher und ohne Internet einrichten.
In der App lässt sich die Kaffeezubereitung in den drei Größenoptionen Ristretto, Espresso oder Lungo zum gewünschten Zeitpunkt programmieren. Zudem zählt die Maschine den Kapselverbrauch und schickt eine Erinnerung, wenn neue bestellt werden müssen oder wenn der Wassertank leer ist.
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Die Maschine verfügt über einen automatischen Kapselauswurf und einen flexibel platzierbaren Wassertank. Zudem gibt es eine Variante mit Milchaufschäumer. Allerdings hat die App ein paar Haken: zum einen lässt sich immer nur ein Smartphone koppeln, zum anderen ist die Liste kompatibler Geräte sehr übersichtlich: Außer iPhones (ab 4s) und iPads (ab 3. Generation) werden nur Samsungs Galaxy (ab S4) und Googles Nexus (ab 5) unterstützt. Die Prodigio ist online schon ab ca. 130 Euro ohne und ab 170 Euro mit dem Milchaufschäumer erhältlich.
Die Kapsel-Alternative: Qbo You-Rista
Qbo ist eine neue Kapselmaschine von Tchibo und damit die direkte Konkurrenz zu dem Nespresso-System. Die Kapseln bestehen hier aus Kunststoff anstatt aus Aluminium, was als umweltfreundlicher angepriesen wird. So können die Kapseln zwar über die Gelbe Tonne entsorgt werden, aber nachhaltig ist Kunststoff noch lange nicht.
An sich funktioniert das System ähnlich wie bei anderen Kapselmaschinen. Es gibt eine Vielzahl vorprogrammierte Kaffee-Spezialitäten, bei der Version mit Milchbehälter steigt diese natürlich an. Das Besondere ist aber eine dazugehörige App. Hier lassen sich eigene Kaffee-Kreationen entwerfen sowie das Verhältnis von Milch und Kaffee individuell einstellen und dann an die Maschine senden. Zudem kann jeder Nutzer seine Spezialitäten abspeichern.
Das ist zwar eine nette Option, aber leider lässt sich damit der Brühvorgang weder starten noch programmieren. Insofern wird die Maschine dadurch noch lange nicht smart. Wen das nicht stört, der muss mindestens 199 Euro für die Qbo You-Rista hinlegen. Für 50 Euro mehr gibt es den „Milk Master“ dazu. Kostenlos ist hingegen die Auswahl zwischen fünf Farboptionen.
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Die Königsklasse: Der Kaffeevollautomat Saeco GranBaristo Avanti
Ein Vollautomat ist für Kaffeeliebhaber vermutlich die beste Lösung, wenn man Kapseln und Pads vermeiden möchte. Und auch alle, die eine große Vielfalt schätzen und nicht nur auf Espresso stehen, werden hier glücklich. Die GranBaristo Avanti gehört zu den ersten Maschinen ihrer Art, die sich per App steuern lassen.
Als Kaffeevollautomat bietet die Avanti das größte Funktionsspektrum: Vom integrierten, verstellbaren Keramikmahlwerk, über einen doppelten Kaffeeauslauf und Milchaufschäumer wird hier alles aufgefahren, was für einen perfekten Kaffeegenuss nötig ist. Genauer gesagt, um 18 vorprogrammierte Spezialitäten zu kredenzen.
Der Clou an der Maschine ist aber eine App, mit der sich der Kaffee individualisieren lässt: So können Kaffeestärke, Temperatur, Kaffeemenge pro Tasse und der Milchschaum penibel einstellen und als eigene Kreation speichern. Zudem enthält die App eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Reinigung und Bedienung.
Wie bei der Nespresso-Predigio-Maschine wird auch hier auf eine Bluetooth-Verbindung gesetzt. Und auch hier ist eine richtige Fernsteuerung sowie Vorprogrammierung nicht möglich. Unterstützt werden iPhones, iPads (ab iOS 8.0) und diverse Android-Geräte (ab der Version 4.4).
Tatsächlich stellt sich aber am Ende bei allen Geräten die Frage, ob man Kaffeemaschinen fernsteuern muss. Denn dazu sollte stets eine Tasse unter dem Auslauf bereitstehen – und das ist nicht immer der Fall. Und will man mehr Menschen gleichzeitig bewirten, muss man ebenso Tassen am Gerät selbst nachlegen. Am meisten Sinn scheint es noch beim Filterkaffee zu machen, wenn eine Kanne ständig unter dem Auslauf steht. Ansonsten sind viele Apps derzeit noch eine nette Spielerei auf dem Weg zum richtig vernetzten Zuhause.