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Einfach erklärt

13 Technik-Begriffe, die man kennen sollte

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dpa

12.07.2021, 13:00 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Was ist ein Bitcoin oder ein NFT? Und was speichert man in einer Blockchain? Solche Begriffe begegnen uns jeden Tag. Dennoch wissen viele nicht, was sich hinter ihnen verbirgt. TECHBOOK hat die Erklärung.

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Wissen Sie, was eine Blockchain ist? Nicht? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Das geht nämlich mindestens jedem zweiten Menschen in Deutschland so, hat eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom ergeben. Weniger als jeder Fünfte würde sich trauen, diesen Technik-Begriff zu erklären. Damit sie künftig mitreden können, finden Sie hier 13 aktuell häufig genannte Begriffe einfach erklärt.

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Technik-Begriffe kurz erklärt

5G

Hinter dem Technik-Begriff 5G steckt die fünfte Mobilfunkgeneration, deren Ausbau in Deutschland seit 2019 läuft. Der Nachfolger von 4G bietet dabei deutlich höhere Übertragungsraten und sehr viel geringere Verzögerungszeiten. So können mehr Sensoren, Software und andere Technologien als bisher gleichzeitig angebunden werden. Momentan ist das Netz bei den den deutschen Netzbetreibern Telekom, Vodafone und O2 allerdings noch im Aufbau.

Blockchain

„Ganz einfach ausgedrückt ist eine Blockchain nur eine Datenbank“, sagt Caspar von Allwörden, Redakteur beim Fachmagazin „t3n“. Sie ist allerdings dezentral auf vielen Computern gespeichert. In einer Blockchain lassen sich zum Beispiel Geldtransfers in Kryptowährung dokumentieren, vereinfacht ausgedrückt ungefähr so: „Person A schickt Person B Summe X“. Weil das identisch auf sehr vielen Computern gespeichert wird, ist das ziemlich fälschungssicher.

Eine Blockchain könnte zum Beispiel auch Impfdaten speichern oder Verträge zwischen Personen oder Firmen. Jeder Computer, der sich in die Blockchain einspeichert, wird prinzipiell zu einem weiteren Knoten im Netzwerk und übernimmt eine vollständige Kopie der Datenbank. So lassen sich beispielsweise Transaktionen überprüfen und dokumentieren. Den Namen hat die Blockchain von ihrer Funktionsweise: Transaktionsdaten werden in Blöcken zusammengefasst und aneinandergereiht – wie in einem dezentral geführten Kassenbuch.

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Bitcoin

Bitcoin ist eine digitale Währung – und zwar die erste und nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung auf Basis der Bitcoin Blockchain. Neue Bitcoin werden von Nutzern mithilfe mathematischer Verfahren erstellt, das nennt man „Mining“. „Es gibt eine fixe Anzahl an Bitcoin und je mehr erzeugt werden, umso aufwendiger wird es, weitere zu erzeugen“, sagt Caspar von Allwörden. Obwohl digital ist der Bitcoin eine begrenzte Ressource, es kann maximal 21 Millionen davon geben. „Das macht ihn für Spekulation interessant.“

Transaktionen in Bitcoin sind schwer einzelnen Personen zuzuordnen. Die Kryptowährung wird deshalb auch gerne zu Zahlungen in illegalen Bereichen genutzt.

Big Data

Dieser Technik-Begriff beschreibt das massenhafte Sammeln von Daten zu einem bestimmten Thema oder Themenfeld, die sich dann mit Hilfe von schlauen Computeralgorithmen nach gewissen Kriterien auswerten lassen. Anwendungen sind etwa Entscheidungshilfen für Unternehmen oder möglichst akkurate Vorhersagen.

Ein Beispiel: Ein Bäckerei-Unternehmen sammelt Verkehrsdaten, Rohstoffpreise, Wetterdaten, die Verkaufsgeschichte jeder Filiale und vieles mehr. Diese Daten lassen sich dann auswerten und so gibt es sehr konkrete Empfehlungen, wie viele Brötchen heute eine ganz bestimmte Filiale backen muss.

Chat-Bot

Einen Chat-Bot trifft man häufig als ersten Kontakt im Kundenservice auf Internetseiten. Man schreibt seine Frage, das Computerprogramm hinter dem Bot gibt mehr oder weniger hilfreiche Antworten. Ist der Chat-Bot schlau? „Nein“, sagt Caspar von Allwörden. „Das ist ein Katalog an Stichwörtern, die da abgearbeitet werden.“

Ein Beispiel: Jemand hat sein Passwort vergessen und schreibt das dem Bot. Der sieht das Stichwort „Passwort vergessen“ und schickt einen Link zum Zurücksetzen. Im besten Fall kann der Chat-Bot also kleinere Problemchen lösen und Kunden auf die Hilfedokumente verweisen – und so die Servicemitarbeiter am Telefon entlasten. Im schlimmsten Fall ist er nur ein nerviges Hindernis.

Cloud Computing / Die Cloud

Das sind grob gesagt Computer, die woanders stehen. Beim Cloud Computing nutzt man einen oder viele Computer in Rechenzentren und lässt die anfallende Arbeit dort erledigen. Man braucht also zum Beispiel keinen eigenen leistungsfähigen Computer mehr, um ein aufwendiges Spiel zu spielen. Denn die Rechenleistung findet nun woanders statt und nur das Bild wird über das Internet übermittelt.

Es gibt viele Anwendungen: Man mietet Speicher, Rechenleistung oder ganze Dienstleistungen wie Softwarepakete für Büroarbeit. Bekannte Beispiele für Privatanwender sind etwa Googles Speicher- und Softwaredienste, Apples iCloud oder Cloud-Gaming-Dienste wie Playstation Now oder Google Stadia.

Der Vorteil: Man selbst braucht nicht immer die neueste Hardware oder größere Festplatten. Der Nachteil: „Du musst dem Anbieter vertrauen“, sagt Caspar von Allwörden. „Die Cloud ist auch mein Google-Backup oder mein E-Mail-Konto. Fast alles läuft mittlerweile über eine Cloud und man merkt das gar nicht so richtig.“

Cookies

Hinter dem Technik-Begriff „Cookies“ verstecken sich kleine Textdateien. Sie werden von aufgerufenen Webseiten im Browser oder direkt auf dem Rechner abgespeichert. Laut Bitkom unterscheidet man zwischen technisch erforderlichen Cookies und Tracking-Cookies (manchmal auch Marketing-Cookies genannt).

Erstere sind für den technischen Betrieb einer Internetseite notwendig, zum Beispiel für die Speicherung eines Artikels im Warenkorb eines Online-Shops. Letztere dienen der Erfassung zusätzlicher Daten über das Nutzerverhalten, zum Beispiel für Werbezwecke oder sonstige Datensammlungen durch Webseitenbetreiber und Dritte.

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Künstliche Intelligenz / KI / AI

Die künstliche Intelligenz, oft als auch als kurzer Technik-Begriff KI oder AI bezeichnet, steht für die Möglichkeit, das Systeme von Nutzern lernen. „Das ist ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit Automatisierung oder maschinellem Lernen auseinandersetzt“, sagt Caspar von Allwörden. KI versetzt laut Bitkom Rechner in die Lage, aus Erfahrungen zu lernen, sich auf neu eingehende Informationen einzustellen und Aufgaben zu bewältigen, die menschenähnliches Denkvermögen erfordern.

Die Computer sind zumeist mit großen Datenmengen auf ganz bestimmte Aufgaben trainiert, indem sie die Daten verarbeiten und darin Muster erkennen. So können die Computer dann zum Beispiel Bilder oder Sprache erkennen, Prognosen erstellen oder Schach spielen.

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Kryptowährung

Hierbei handelt es sich um digitale Währungen mit einem kryptografisch abgesicherten und dezentralen Zahlungssystem. Sie werden auf einer Blockchain transferiert und nicht von einer öffentlichen Stelle ausgegeben. Übertragen, handeln oder speichern lässt sich Kryptowährung dabei nur digital. Einige Personen nutzen sie gern als Tausch- oder Anlageobjekt.

Maschinenlernen / maschinelles Lernen

Bei diesem Technik-Begriff handelt es sich um einen Teilbereich der KI. Dabei geht es darum, Computerprogramme mit repräsentativen Daten zu trainieren, damit sie Bilder, Objekte und Sprachbefehle erkennen. Das maschinelle Lernen ist dabei das erfolgreichste Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz.

Caspar von Allwörden nennt als Beispiel Captchas. Das sind diese teils nervigen Abfragen im Netz beim Einloggen oder Einkaufen, ob man wirklich ein Mensch ist. Hier bringt man mit einem Klick auf jedes Foto, das etwa eine Ampel, ein Auto oder einen Hydranten zeigt, am Ende vielleicht dem Objekterkennungsmodell eines selbstfahrenden Autos bei, wie Ampeln, Hydranten oder andere Autos aussehen.

Non-fungible Token / NFT

Kurz gesagt ist der Technik-Begriff NFT eine Art Echtheitszertifikat für den digitalen Kunstmarkt. Etwas kurios, da man digitale Güter ja prinzipiell immer kopieren kann. Alle Kopien wären eigentlich gleichwertig, erklärt Caspar von Allwörden. Mit dem NFT aber wird ein digitales Gut für original erklärt und ist durch die Speicherung auf einer Blockchain unverfälschbar. „Mit dem NFT unterschreibt ein Künstler: „Das ist das Werk, das ich erschaffen habe und ich versteigere das.““

Beispiele für verkaufte NFT sind etwa der erste Tweet von Twitter-Gründer Jack Dorsey oder jüngst der Quellcode des World Wide Webs. Sowohl der Tweet als auch der Quellcode sind weiter im Umlauf, doch das einzige „Original“ gehört jetzt einer Person. „Man könnte es auch ein reines Spekulationsobjekt nennen“, sagt von Allwörden. Das „t3n“-Magazin hat gerade etwa 64 digitale Varianten des aktuellen Hefts verkauft, um das Thema NFT zu ergründen. Jeder Käufer erhielt ein einzigartiges PDF-Dokument.

Quantencomputer

Quantencomputer führen laut Bitkom im Gegensatz zu klassischen Computern Berechnungen unter Ausnutzung von Effekten der Quantenmechanik aus. So können sie bestimmte Probleme wesentlich schneller lösen als klassische Computer. Letztere arbeiten nämlich noch mit den zwei Zuständen 1 oder 0, Bits genannt. Der Quantencomputer hingegen setzt auf Qubits, die theoretisch neben 1 oder 0 auch 1 und 0 und unendlich viele weitere Zustände sein können. Klingt kompliziert, ist es auch.

Ein Quantencomputer berechnet keine exakten Ergebnisse, sondern Wahrscheinlichkeiten; erst die mehrfache Berechnung erlaubt daher klare Aussagen. „Das sind Spezialcomputer für besondere Aufgaben wie Wettervorhersagen mit riesigen mathematischen Modellen“, nennt Caspar von Allwörden ein Beispiel. Im eigenen Smartphone wird man Quantencomputer erstmal nicht finden, aber vielleicht aufbereitete Ergebnisse vom Quantencomputing.

Virtuelle Realität / VR

Hier werden digitale Welten erschaffen, die man sich mit Hilfe spezieller Videobrillen und Bediengeräte erschließen kann. Die Brillen dichten dabei das Blickfeld komplett ab und erzeugen die Illusion, sich in den künstlich erschaffenen Welten zu befinden. „Virtuelle Realität ist eher was für den Unterhaltungsbereich“, sagt Caspar von Allwörden. „Bei Spielen kann das richtig Spaß machen.“ Es gibt aber auch VR-Training in der Industrie oder VR als Visualisierung beim Autokauf oder der Planung von Gebäuden.

In Abgrenzung dazu gibt es AR, also die Augmented Reality. Hier werden mit Hilfe von Kameras, Bildschirmen und Computertechnik digitale Elemente in die echte Welt integriert. Zum Beispiel beim Head-up-Display im Auto, wenn die Systeme Geschwindigkeit, Navigation oder Warnungen vor Hindernissen in die Frontscheibe projizieren.

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