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Physiker erstellt Formel

Die optimale Router-Position für den perfekten WLAN-Empfang

WLAN-Router
Für ein starkes WLAN-Signal sollte der Router optimal positioniert sein Foto: Getty Images
Madlen Schäfer

11.02.2022, 14:48 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Das WLAN-Signal in der Wohnung ist zu schwach? Ein Physiker will die Lösung gefunden haben und hat eine WLAN-Formel für den idealen Standort des Routers erstellt.

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Jeder hat es schon einmal erlebt: Kaum ist man in einem anderen Raum in der Wohnung, in der der Internet-Router sich nicht befindet, ist das WLAN-Signal sehr schwach. Bis eine Seite im Netz lädt, dauert es ewig. Genau damit wollte der Physiker Jason Cole Schluss machen und suchte eine Lösung. Er entwickelte eine WLAN-Formel, die den bestmöglichen Standort für den Router in der Wohnung bestimmt. Seine Formel hat er auf seinem Blog „Almost looks like work“ veröffentlicht.

„Vor ein paar Posts befasste ich mich mit der Optimierung des WLAN-Empfangs in meiner Wohnung und wählte eine einfache Methode zur Berechnung der Verteilung der elektromagnetischen Intensität“, erklärt Cole in seinem Blog. Einen besseren Empfang wollte er durch das Lösen der Helmholtz-Gleichung erreichen. Bei der Gleichung handelt es sich um eine partielle Differentialgleichung, die zeigen soll, wie sich elektromagnetische Wellen im Raum ausbreiten.

Die angebliche WLAN-Formel

Jason Cole erstellte einen Grundriss seiner Wohnung, um den optimalen Standort seines Routers zu ermitteln und so das WLAN-Signal zu verbessern. Der Grundriss fungiert für den Physiker als eine Art Widerstandsindexkarte, auf der Wände einen sehr hohen Widerstandsindex besitzen und ein leerer Raum einen Widerstandsindex von 1 hat. Die WLAN-Antenne hat Cole als kleine Strahlungsquelle eingerichtet. Davon ausgehend erhält er eine elektromagnetische Intensitätskarte.

Daraus entstehen unterschiedliche Darstellungen seiner Wohnung, in denen der Router immer an einer anderen Stelle steht. In den Grundriss-Darstellungen stehen die blauen Wellen für ein schwaches WLAN-Signal, die schwarzen Bereiche für gar keinen Empfang des Internets und die roten Wellen für ein starkes Signal.

„Tatsächlich scheint die Verteilung der Magnetfeldstärke auf jeden Parameter äußerst empfindlich zu reagieren, sei es die Position des Routers, die Wellenlänge der Strahlung oder der Widerstandsindex der Wohnungstür“, schreibt Cole.

Das Ergebnis

Jason Cole kommt zu dem Resultat, dass das Signal aus dem Router strömt, wenn er am idealen Ort steht, wie in dem Video zu sehen ist. Zu Beginn gibt es ein paar Reflexionen, aber sobald zu viel Fläche zwischen dem empfangenden und dem sendenden Gerät ist, verschlechtert sich zunehmend das WLAN-Signal.

Ist der Nutzer einmal im Bereich der roten Wellen, also im Bereich, in dem das Signal des Routers gut zu empfangen ist, kann das WLAN-Signal nur noch verbessert werden, wenn er sich dem Gerät annähert. Das bedeutet: Je näher sich ein Nutzer mit seinem Endgerät am Router befindet, umso besser ist das WLAN-Signal zu empfangen. Je weiter weg vom Router der Nutzer mit seinem Gerät ist, desto schlechter wird das WLAN-Signal. 

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Da jede Wohnung einen anderen Grundriss hat, demnach andere Widerstände für das WLAN-Signal aufweist, ist es nicht möglich, anhand der Darstellungen von Cole Ableitungen für den generell ultimativen Router-Standort zu treffen.

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TECHBOOK meint

„Ich habe das Gefühl, dass ich das WLAN-Signal meines Routers in vielen Bereichen meiner Wohnung nicht ausreichend empfangen kann. Den Ansatz von Jason Cole, den perfekten Ort für den Router zu berechnen, finde ich gut. Allerdings steckt die Technologie leider noch in den Kinderschuhen. Ich freue mich auf verbesserte Nachfolger.“Madlen Schäfer

Jason Cole hat mit seiner Formel eine App entwickelt, die Nutzern anzeigen soll, wo der beste Ort für den Router ist, um ein starkes WLAN-Signal zu empfangen. Die App kann im Google Play für 0,63 Euro heruntergeladen werden.

Raum-Charakteristik und WLAN-Antenne spielen eine große Rolle

Im Grunde ist die Funktionsweise aber zu hinterfragen. Das Ergebnis entspricht im Wesentlichen einfacher Strahlenoptik oder vereinfacht gesagt: „Wenn man den Router sieht, hat man guten Empfang. Wenn man ihn noch hinter einer Ecke sehen kann, ist der Empfang ebenfalls noch ok, wenn man ihn nicht mehr sieht (Wand), ist der Empfang schlecht“, erklärt Dr. Helge Todt, Physiker an der Universität Potsdam auf Nachfrage von TECHBOOK. Weiterhin habe Cole bei seinen Überlegungen lediglich homogene Wände berücksichtigt. In Wohnungen stehen aber meistens noch mehr Gegenstände, wie Möbel oder Pflanzen.

Zu guter Letzt ist auch die Strahlungscharakteristik einer WLAN-Antenne wichtig. Quer zur Antenne wird mehr abgestrahlt, als entlang der Antenne. Dies wird in Coles einfacher Rechnung nicht berücksichtig, der Physiker geht von einer optimalen Ausrichtung der Antenne aus.

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WLAN-Reichweite steigern

Neben dem richtigen Standort gibt es noch ein paar andere Tricks, die dabei helfen, die Reichweite des WLAN-Signals zu erhöhen. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, dass keine größeren Hindernisse den Empfang stören. Pflanzen oder Gegenstände mit Metall sollten nicht in der Nähe des Routers aufgestellt werden. Außerdem kann es helfen auf einem anderen Kanal zu funken und den Funkkanal des Routers zu ändern. Es kann nämlich sein, dass Ihre Nachbarn ebenso diesen Kanal nutzen, wodurch das Signal gestört wird.

Aktualisieren Sie außerdem immer Ihre Firmware. Ein WLAN-Repeater, eine externe Antenne oder ein zusätzlicher Router können ebenfalls die Reichweite Ihres WLAN-Signals erhöhen. Im Idealfall steht der Router in dem Raum, in dem Sie am häufigsten mit unterschiedlichen Geräten im Netz surfen.

Themen: Internet Router WLAN
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