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Laut Gründer

Huawei ersetzt Tausende Produktteile, um US-Verbot zu umgehen

Huawei sucht immer neue Wege, trotz US-Verbot weiter Handel zu treiben
Huawei sucht immer neue Wege, trotz US-Verbot weiter Handel zu treiben Foto: Getty Images
Adrian Mühlroth
Redakteur

20.03.2023, 15:50 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Seitdem die USA-Regierung Huawei auf die schwarze Liste gesetzt hat, ist das chinesische Unternehmen von ausländischen Märkten praktisch verschwunden. Der einstige Aufsteiger auf dem Smartphone-Markt konzentriert sich nun auf die heimische Produktion.

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Der chinesische Hersteller Huawei muss sich an ein striktes US-Handelsverbot halten und hat dadurch keinen Zugriff auf bestimmte Technologien und Bauteile. Das Unternehmen investiert deshalb viel Geld in Forschung und Entwicklung, um diese Teile mit heimischen Alternativen zu ersetzen.

13.000 Komponenten aus chinesischer Produktion

In einer Rede hat Huawei-Gründer Ren Zhengfei zu verstehen gegeben, dass das Technologie-Unternehmen in den vergangenen drei Jahren Tausende Bauteile in seinen Produkten mit eigenen Komponenten ersetzt habe, um das US-Verbot zu umgehen. Das zeigt ein Transkript, das die Universität Shanghai Jiao Tong auf ihrer Webseite veröffentlicht hat. Demnach soll es sich um mehr als 13.000 Teile handeln, auf die Huawei aufgrund der US-Sanktionen keinen Zugriff mehr hat und deswegen jetzt selbst herstellt. Allein 4000 Platinen habe das Unternehmen neu entworfenen, wodurch sich nun die Produktion stabilisiert habe. Im Jahr 2022 hat Huawei eigenen Angaben zufolge 23,8 Milliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung investiert. Das ist eine erstaunliche Zahl, denn laut Statista hat Apple, das wertvollste Unternehmen der Welt, im selben Jahr mit 26,5 Milliarden US-Dollar nur geringfügig mehr in Forschung und Entwicklung gesteckt.

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Aus dem Transkript geht jedoch nicht hervor, in welcher Art von Geräten die 4000 neuen Platinen zum Einsatz kommen. Huawei ist in erster Linie ein Telekommunikationsausrüster, stellt aber auch eigene Smartphones, Laptops und Zubehör wie Kopfhörer her. Das Unternehmen darf weder Chips und Technologien von US-Herstellern kaufen, noch eigenes Equipment in den USA verkaufen. Ein Großteil der globalen Chip- und Platinen-Produktion geht auf US-Unternehmen zurück. Diese lassen ihre Produkte zwar in China herstellen, Huawei darf sie aber dennoch nicht kaufen.

Zwar bietet Huawei weiter eigene Smartphones an, diese benutzen allerdings ältere Chips von US-Hersteller Qualcomm. Dabei handelt es sich zudem um spezielle Versionen, die mit 4G- statt 5G-Technologie kommen, da Qualcomm diese nicht an Huawei verkaufen darf. Auch die Einbindung von Google-Diensten ist verboten, weshalb die Smartphones ohne den Google Play Store kommen. Stattdessen setzt Huawei auf die eigene AppGallery für die Installation von Apps und Spielen. Auf den internationalen Versionen von Huawei-Smartphones ist jedoch weiterhin das Android-Betriebssystem installiert, das von Google entwickelt wird. Dieses ist jedoch Open-Source und damit nicht kommerziell, weshalb es nicht von US-Bann betroffen ist. In China selbst installiert Huawei dennoch das komplett in Eigenregie entwickelte HarmonyOS als Betriebssystem.

Mit Material von Reuters

Themen: Huawei
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