10. Oktober 2024, 16:32 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nicht selten finden Serien ein frühzeitiges Ende, was dann für Verwunderung und Enttäuschung sorgt. Nach der Absetzung von „Velma“ könnten die Reaktionen jedoch anders aussehen.
Jede neue Streaming-Serie kann entweder zum Megahit avancieren oder zum Totalausfall. Und immer wieder kommt es vor, dass ein Titel vorzeitig, manchmal nach nur einer Staffel, abgesetzt wird und das trotz vieler Fans. Von Enttäuschungen und sogar leidenschaftlichen Fan-Initiativen ist dann bisweilen zu lesen. Ob sich auch viele Menschen für „Velma“ einsetzen werden, darf man aber anzweifeln. Die Animationsserie hatte von Anfang an einen schweren Stand und wurde nun eingestellt.
Bei Warner und Max ist jetzt Schluss mit „Velma“
Das berichtet aktuell das US-Branchenmagazin „Variety“. Demnach wird es mit „Velma“ nach nur zwei Staffeln nicht mehr bei Max, dem hauseigenen Streaming-Dienst von Warner, weitergehen. Jüngst erschien noch ein Halloween-Special, aber eine dritte Runde wird es nicht mehr geben.
Im Mittelpunkt von „Velma“ steht die titelgebende Protagonistin, die Generationen an Fans aus „Scooby-Doo“ kennen. Im bekannten Franchise lösen sie, ihre Freunde und der lustige Hund Scooby-Doo allerlei mysteriöse Fälle. Auch in der Ableger-Serie stehen Geheimnisse und ungelöste Kriminalfälle im Mittelpunkt – allerdings fehlt der kultige Vierbeiner, denn „Velma“ ist als Vorgeschichte konzipiert.
Fans und Kritiker sind sich einig
Eine konkrete Begründung für das Aus der Serie blieb Warner der Öffentlichkeit bislang schuldig. Dass die Abrufzahlen für den Titel nicht den Wünschen entsprechen, liegt aber zumindest nahe, schließlich ist das in der Regel der ausschlaggebende Faktor für Erfolg oder Misserfolg einer Serie. Doch „Velma“ hat auch geschafft, was eher selten vorkommt: die Presse und Fans zu vereinen.
Zwar gibt es Film- und Serien-Meisterwerke, auf die sich alle einigen können. Aber gerade im Mainstream kommt die Diskussion über den Graben zwischen professionellen Kritikern und Zuschauern wiederholt auf. Da werden Blockbuster mit schlechten Bewertungen abgestraft, die sich trotzdem als finanzieller Erfolg entpuppen. Im Anschluss werfen Fans Journalisten vor, den Anschluss verloren oder schlichtweg keine Ahnung zu haben.
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„Velma“ ist historisch schlecht
Bei „Velma“ hingegen sieht das Bild sehr harmonisch aus: Die erste Staffel fiel schlichtweg überall durch. Bei Rotten Tomatoes waren nur 38 Prozent aller 37 eingegangenen Kritiken für die erste Staffel positiv – das ist schlecht. Und das Fan-Ergebnis? Von mehr als 10.000 abgegebenen Bewertungen sind nur 7 Prozent wohlwollend und das ist einfach unterirdisch. Auf die zweite Staffel hatte dann offenbar niemand mehr Lust. Denn dafür gingen nur noch drei Kritiken bei Rotten Tomatoes ein (zu wenige für eine Prozentwertung) und etwas mehr als 250 Fan-Stimmen.
Wie „Filmstarts“ berichtete, sieht es bei der IMDb sogar noch schlimmer aus: Mit nur 1,6 von 10 Sternen bei circa 79.000 Beurteilungen gilt „Velma“ dort als viertschlechteste Serie aller Zeiten und als schlechteste Animationsserie überhaupt.
Endlich ist es vorbei!
„Habe ich ‚Velma‘ überhaupt gesehen? Nö. Denn bis heute ist die Serie gar nicht regulär in Deutschland erschienen. Und schaut man sich die Bewertungen dazu an, dann scheint das auch ganz gut zu sein.
Was aber hoffentlich auch aufhört, ist der hitzige Diskurs, der die Serie von Beginn an begleitet hat. Dieser war stark emotional wie gesellschaftspolitisch aufgeladen und machte ‚Velma‘ zum Hassobjekt der Begierde im sogenannten Kulturkampf, an dem sich allerlei Blogs, Journalisten oder YouTube-Kanäle jedweder Couleur abgearbeitet haben. Nicht zum ersten Mal drohte eine solche Debatte eine Serie komplett zu überdecken – unter anderem war auch die ‚Star Wars‘-Serie ‚The Acolyte‘ davon betroffen.
Und anders als bei Filmen und Serien gibt es für Meinungsmache egal welcher Art keine Lizenzverträge und somit kaum Schranken. So ging mir ‚Velma‘ auf dem falschen Weg gehörig auf die Nerven, weil ich einfach nicht an der Serie vorbeikam, ohne sie überhaupt sehen zu können.“