Nachdem Amazon im Sommer 2022 erst die Preise für seinen Prime-Dienst angehoben hat, kam direkt die nächste unerfreuliche Nachricht. Zu Ende Januar fällt nun der Cloudspeicher Amazon Drive weg.
Amazon ist schon längst nicht mehr nur ein Online-Versand. Neben einem großen Sortiment bietet das Unternehmen inzwischen etwa auch einen Streaming- sowie einen Musik-Dienst, eBooks sowie -Magazine und vieles mehr. Bisher gehörte auch die Cloud Amazon Drive zum Portfolio, für viele ein Geheimtipp in Sachen Datensicherung online. Das soll sich nun ändern.
Amazon Drive wird eingestellt
Laut einer offiziellen Ankündigung stampft Amazon den Drive-Dienst schon sehr bald ein. Das gilt im Übrigen sowohl für die limitierte, kostenlose als auch die unbegrenzte, in Prime integrierte, Version. Schon ab dem 31. Januar 2023 ist es dann nicht mehr möglich, Daten in die Cloud hochzuladen. Die bereits dort abgelegten Dateien sind allerdings noch bis zum 31. Dezember 2023 erreichbar. Wer Amazon Drive nutzt, hat also nur noch wenige Tage Zeit, gegebenenfalls weitere Daten in der Cloud abzulegen. Ab 2024 müssen sich Amazon-Drive-Nutzer dann endgültig eine Alternative suchen. App-Nutzer sollten zudem beachten, dass bereits ab dem 31. Oktober 2023 kein Zugriff mehr möglich ist.
Zu dem Warum sagte Amazon folgendes: „Wir nutzen die Gelegenheit, unsere Bemühungen stärker auf Amazon Photos zu konzentrieren, um Kunden eine dedizierte Lösung für die Speicherung von Fotos und Videos anzubieten.“ Der verwandte Cloud-Dienst Amazon Photos ist dementsprechend nicht von der Maßnahme betroffen.
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Was passiert mit den gespeicherten Daten?
Auch nach der endgültigen Einstellung Ende 2023 sind die hinterlegten Daten nicht gänzlich verloren. Bis dahin kann man ab dem 31. Januar keine neuen Dateien mehr hinterlegen, aber alles in der Cloud Gespeicherte herunterladen, sodass zumindest vorerst nichts verloren geht. Wer sich bis 2024 nicht bereits selbst um eine Alternative gekümmert und sein Amazon-Drive-Konto gelöscht hat, findet ab dann zumindest die abgelegten Fotos und Videos automatisch bei Amazon Photos. Alle anderen Daten werden allerdings von Amazon nach einem expliziten Hinweis gelöscht.
Den Amazon-Photos-Dienst gibt es im Übrigen ebenfalls in einer kostenpflichtigen und einer Gratis-Version. Letztere ist allerdings auf 5 GB Speicherplatz limitiert. Prime-Mitglieder haben hingegen unbegrenzten Foto-Speicher und nur der Video-Speicherplatz ist mit ebenfalls 5 GB gedeckelt. Ab 19,99 Euro im Jahr (oder 1,99 Euro im Monat) kann man den Speicher bei Amazon Photos sowohl mit als auch ohne Prime-Abo stückweise erweitern. Das umfangreichste Paket enthält etwa Platz für 30 TB für Bilder und circa 4200 Stunden Videomaterial in 1080p-HD, kostet dafür aber auch 2999,70 Euro im Jahr. Dazwischen gibt es allerdings noch diverse Abstufungen.
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Alternativen zu Amazon Drive
Obwohl bis zur endgültigen Einstellung noch einige Monate Zeit sind, sollten sich Nutzer zeitnah um eine Alternative zu Amazon Drive bemühen. Wer lediglich Fotos und Videos in der Cloud speichert, kann natürlich wie erwähnt einfach auf Amazon Photos umsteigen. Wer aber gerne auch andere Dateitypen ablegt, sollte sich langsam bei der Konkurrenz umschauen.
Apples iCloud Drive und auch Microsofts OneDrive bieten beispielsweise ebenfalls 5 GB Speicher kostenlos, bei Google Drive sind es sogar 15 GB, bei Dropbox hingegen 2 GB. Bei allen genannten Anbietern kann man außerdem unterschiedliche Mengen Speicher im Abo dazubuchen.