21. September 2024, 9:35 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Visa ist eines von mehreren großen Kreditkartenunternehmen, die vor nicht allzu langer Zeit in Zusammenarbeit die Bezahlmethode Click to Pay entwickelt haben, und macht nun einen großen Schritt für deren breite Markteinführung. Bis Ende des laufenden Jahres soll das System demnach bei einem „Drittel der Top-20-Onlinehändler in Deutschland“ etabliert sein. Dort würde für Nutzer das Onlineshopping wesentlich einfacher und womöglich auch sicherer. TECHBOOK geht genauer darauf ein.
Hinter Click to Pay steckt die US-Gesellschaft EMVCo, zu der neben Visa auch Mastercard, American Express, Discover, JCB und Unionpay gehört. Bei der Einführung der Bezahlmethode sei es um eine vereinheitlichte, übersichtlichere und einfacher handhabbare Infrastruktur für Bezahlungen gegangen. Zahlreiche E-Commerce-Plattformen wie u. a. Amazon, Saturn und Media Markt sowie die Fashion-Webshops Zalando und About You bieten die Option bereits an. Und offenbar soll bald ein ganzer Schwung an wichtigen Online-Händlern dazu kommen.
Visa bringt Click to Pay verstärkt in den deutschen Online-Handel
„Ein Drittel der Top-20-Onlinehändler in Deutschland wird Click to Pay bis Jahresende anbieten.“ So ist es in einer aktuellen Pressemitteilung von Visa nachzulesen. Als Beispiele werden da die Juwelierkette Christ, der Discounter Netto und die Einzelhändler der Marktkauf Holding genannt. Auf ganz Europa bezogen, ist Click to Pay demnach bereits bei 15.000 Händlern verfügbar.
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Nutzer sollen mit Click to Pay ganz einfach mit ihrer Kreditkarte online shoppen können, ohne diese jedes Mal zücken und ihre Daten eingeben zu müssen. Voraussetzung ist, dass Sie Ihre Karteninformationen einmal hinterlegt haben. Das können Sie übrigens auch mit mehreren tun und dann beim Bezahlvorgang einfach eine der Karten auswählen. Das Prozedere soll laut der Visa-Website so einfach sein wie das kontaktlose Bezahlen im Offline-Handel.
Wird Click to Pay zur PayPal-Konkurrenz?
2021 kam Click to Pay nach Deutschland. Da gibt es das 1998 gegründete Bezahlsystem PayPal schon deutlich länger – auch hat dieses sich aufgrund seiner unkomplizierten Funktionsweise nicht zuletzt im Online-Handel längst etabliert. Daneben können Nutzer auch mit Apple Pay schnell und einfach sowohl online als auch offline bezahlen. Der jüngste Mitbewerber will dennoch Daseinsberechtigung haben.
Vorteile von Click to Pay
Was objektiv für Click to Pay spricht: ein hohes Maß an Sicherheit. Gemäß EMVCo-Standard werden keine persönlichen Daten des Kunden an die Händler übermittelt. Die Bezahloption verwendet Tokenisierung, was bedeutet, dass statt der echten Kreditkartennummer für die Transaktion generierte Daten (Tokens) genutzt werden. Damit könnten Hacker nicht viel anfangen. Weiterhin setzt Click to Pay auf eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Die Freigabe erfolgt „über die kartenausgebende Bank (z. B. Bestätigung in der Banking-App)“, ist dazu auf der Visa-Website erklärt. Ab 2025 soll man Bestellungen auch einfach per Gesichtserkennung oder Fingerabdruck verifizieren können.
Wenn man nun sehr genau hinsieht, dann tut sich PayPal vielleicht doch noch als ein kleines bisschen sicherer hervor. Denn der Dienst verwendet ebenfalls Tokenisierung sowie 2FA und schützt seine Kunden darüber hinaus durch End-to-End-Verschlüsselung, welche „nur autorisierten Parteien den Zugriff auf übertragene Informationen ermöglicht“. So kann man es auf der PayPal-Website nachlesen. Zuletzt bietet PayPal bei geschäftlichen Transaktionen einen zusätzlichen Käuferschutz, durch den Zahlungen rückgängig gemacht werden können.
Für Click to Pay könnte man aber nun wieder argumentieren, dass durch die Beteiligung großer Kreditkartenanbieter wie Visa Kunden gut abgesichert sind. Zusammenfassend sind beide Dienste sehr zuverlässig – und so auch das kurz erwähnte Apple Pay, das durch biometrische Authentifizierung noch ein Plus an Sicherheit bietet.
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Auch der Handel soll profitieren
Welcher Bezahldienst sich am Ende durchsetzen kann, wird sich zeigen. Auf jeden Fall dürfte durch die vielfältigen Möglichkeiten für Kunden, unkompliziert (online) zu bezahlen, nicht zuletzt der Handel selbst profitieren. „In Pilotprojekten hat sich gezeigt, dass Click to Pay die Kaufabschlussquote um bis zu 13 Prozent steigert“, erklärte hierzu Frank Reuter, der bei Visa die Händlerservices leitet. Und während Händler, wenn sie klassische Kreditkartenzahlungen akzeptieren, mit Gebühren in Höhe von zwischen 1 und 3 Prozent rechnen müssen, fallen diese Transaktionskosten bei der Nutzung von Click to Pay laut der Veröffentlichung weg.