
26. Mai 2025, 16:32 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Deutsche Bank stellt ein etabliertes TAN-Verfahren ein, was Folgen für Kunden mit sich bringt. Wer nicht rechtzeitig auf das neue Sicherheitsverfahren umsteigt, verliert den Zugang zum Online-Banking.
Immer mehr Menschen erledigen ihre Bankgeschäfte online. Im Jahr 2024 lag der Anteil in Deutschland bei rund 67 Prozent, so Statista. Die hohe Nutzerzahl lockt aber auch Betrüger an, weshalb eine entsprechende Absicherung des Online-Banking-Zugangs entscheidender ist denn je. Einige Verfahren zur Sicherung entsprechen aber nicht mehr dem aktuellen Standard. Die Deutsche Bank stellt daher zu August 2025 das mobileTAN-Verfahren (auch smsTan oder mTAN genannt) ab. Betroffene Kunden können danach keine Online-Überweisungen mehr tätigen oder sich ins Online-Banking einloggen, sofern sie nicht das neue Verfahren aktivieren. Die Bank reagiert damit auf Sicherheitsbedenken und verweist speziell auf eine Alternative.
mobileTAN-Verfahren von Kunden der Deutschen Bank viel genutzt
Das bisher genutzte mobileTAN-Verfahren galt lange als gängige Methode zur Freigabe von Online-Überweisungen per SMS. Künftig ist es damit jedoch nicht mehr möglich, sich bei der Deutschen Bank im Online-Banking anzumelden oder Transaktionen freizugeben. Wer weiterhin auf mobileTAN setzt, verliert den Zugang zum Online-Konto.
Grund für die Umstellung ist die geringe Sicherheit des Verfahrens. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt mobileTAN nicht mehr als verlässliche Methode. Auch andere Banken haben diesen Schritt bereits vollzogen.
Diese Alternative empfiehlt die Deutsche Bank
Als Alternative zur mobileTAN empfiehlt die Deutsche Bank das photoTAN-Verfahren, das zu den modernen und sicheren Methoden zur Freigabe von Banktransaktionen gehört – ähnlich wie das eTAN-Verfahren mit Chipkarte, jedoch mit einem anderen technischen Ansatz. Statt einer Karte kommt eine spezielle App zum Einsatz, die zuvor bei der jeweiligen Bank registriert werden muss.
Steht eine Überweisung oder ein anderer Bankauftrag an, erscheint auf dem Bildschirm des Nutzers eine verschlüsselte Grafik – meist in Form eines QR-Codes. Dieser Code enthält alle relevanten Auftragsdaten. Die photoTAN-App scannt die Grafik, entschlüsselt die Informationen und erzeugt daraus eine individuelle TAN (Transaktionsnummer). Diese TAN ist ausschließlich für diesen einen Vorgang gültig. Alternativ zur App stellen manche Banken auch separate Lesegeräte zur Verfügung.
Lesen Sie auch: Alle TAN-Verfahren im Überblick und wie sie funktionieren
Das Verfahren gilt aus sicherheitstechnischer Sicht als zuverlässig. Ein wesentlicher Vorteil: Es kommen zwei getrennte Geräte zum Einsatz – zum Beispiel ein Computer für die Überweisung und ein Smartphone oder Lesegerät für die TAN-Generierung. Dadurch wird es für Angreifer deutlich schwieriger, an sensible Daten zu gelangen.
Allerdings liegt genau hier auch die Schwachstelle: das Smartphone des Nutzers. Viele Banken verlangen kein separates Passwort für den Zugriff auf die App. Ist das Gerät also mit einem Trojaner infiziert, könnten Kriminelle unter Umständen die Kontrolle übernehmen. Daher raten Experten, das Smartphone regelmäßig auf Schadsoftware zu überprüfen und nur Apps aus vertrauenswürdigen Quellen zu installieren.

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So gelingt der Umstieg auf photoTAN
Kunden der Deutschen Bank, die das photoTAN-Verfahren noch nicht nutzen, müssen dieses aktiv einrichten. Dazu ist ein Aktivierungsbrief erforderlich, der im Online-Banking angefordert werden kann. Nach Erhalt erfolgt die Einrichtung über die photoTAN-App, die im Apple App Store oder bei Google Play verfügbar ist.
Die Deutsche Bank empfiehlt, den Wechsel auf das neue Sicherheitsverfahren frühzeitig vorzunehmen, um Unterbrechungen beim Online-Banking zu vermeiden. Mit der photoTAN lassen sich Bankgeschäfte künftig schnell und sicher abwickeln – mobil oder am Computer.