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Leichter Punkte sammeln

Payback und Sparkasse kooperieren! Diese praktische Neuerung kommt ab 2025 

Payback-Punkte sammeln mit der Girocard?
Payback-Punkte sammeln mit der Girocard? Foto: picture alliance/dpa | Horst Galuschka
Natalie Wetzel, TECHBOOK
Werkstudentin

21.11.2023, 13:00 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Rund 31 Millionen Menschen in Deutschland nutzen Payback in der Hoffnung, günstige Rabatte und Gutscheine abzugreifen. Nun tun sich Payback und die Sparkassen zusammen und planen eine umfassende Neuerung.

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„Haben Sie eine Payback-Karte?“ – diese Frage begegnet einem in den unterschiedlichsten Läden, in Drogerie und Discounter, Tankstelle, Bekleidungsgeschäft und Heimtierbedarf. Etwa 680 Partner hat Payback, online wie offline, und nun begründet das Bonuspunkte-Unternehmen gemeinsam mit den Sparkassen eine neue Kooperation, die immerhin 47 Millionen Sparkassenkunden betrifft. Diese Neuerung hat allerdings ihren Preis und auch Datenschützer sind nicht besonders glücklich.

Neue Funktion für die Girocard

Das Prinzip von Payback ist auf den ersten Blick simpel: Einfach beim Bezahlen in einem der Partnerläden die Payback-Karte vorzeigen, Punkte sammeln und bei späteren Einkäufen – mehr oder weniger stark – sparen. Dieser Vorgang soll für Sparkassenkunden in Zukunft noch komfortabler werden. Denn ganz ehrlich: Oft genug vergisst man das Vorzeigen der Payback-Karte. Wer in Zukunft mit der Girokarte der Sparkasse, der sogenannten Sparkassen-Card, zahlt, sammelt ganz automatisch Bonuspunkte – ohne zusätzliche Payback-Karte. Später können Kunden die Punkte in Gutscheine, Geld- oder Sachprämien einlösen.

Nachdem Payback und die Sparkassen monatelange auf die Kooperation hingearbeitet haben, ist der Vertrag nun unterschrieben. „Mit Payback haben wir jetzt einen Kooperationspartner gewonnen, um Kundinnen und Kunden der Sparkassen ein reichweitenstarkes nationales Bonusprogramm anzubieten“, sagte eine Sprecherin des Deutschen Sparkassen Verlags (DSV) der Deutschen Presse-Agentur. Beginnen wird dieses Bonusprogramm allerdings erst 2025.

Was erhoffen sich die Sparkassen von dem Deal?

Mit dem neuen Bonusprogramm möchten die Sparkassen ihr Giroangebot attraktiver machen. Der Zeitpunkt ist günstig, denn die Sparkassen sind mit 47 Millionen herausgegebenen Girokarten aktuell der größte Anbieter in Deutschland. Die Frage ist allerdings, wie lange das so bleibt. Obwohl die Menschen in Deutschland dem Bargeld bisher die Treue halten, steigt insbesondere im Einzelhandel der Anteil der bargeldlosen Zahlungen stetig an. Vor allem Corona hat diese Entwicklung begünstigt. Unter den vielfältigen bargeldlosen Bezahlmethoden im Einzelhandel ist die Girocard mit 42 Prozent das am häufigsten eingesetzte Zahlungsmittel. Dementsprechend wächst unter den Banken die Konkurrenz um neue Giro-Kunden.

Aber auch der Handel dürfte ein Interesse daran haben, dass Kunden, die bargeldlos zahlen, die Girocard nutzen. Hier werden nur etwa 0,2 Prozent des Umsatzes in Rechnung gestellt. Bei den zunehmend verbreiteten Debitkarten von Mastercard und Visa sind es dagegen 0,8 oder sogar mehr als 1 Prozent. Die Zahlung mit Girocard ist also für die Händler deutlich günstiger.

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Für wen lohnt sich Payback?

Ein weiterer Grund, weshalb Payback aus Perspektive der Partner im Handel attraktiv ist, liegt in der gesteigerten Kundenbindung. Um möglichst viele Punkte zu sammeln, kaufen Payback-Kunden vornehmlich in den Partnerläden ein, zum Beispiel DM statt Rossmann. Belohnt werden sie mit dem Versprechen von Preisvergünstigungen, die sich aber meist nur auf 1 bis 2 Prozent belaufen. Mit dem geplanten vereinfachten Payback-Zugang für Sparkassen-Kunden dürfte sich diese Tendenz noch verstärken.

Für die Kunden lauern in dieser Kundenbindung allerdings einige Nachteile, da sie dann oft dazu neigen, die Angebote der Konkurrenz nicht mehr zu prüfen. Außerdem lohnt sich Payback erst ab einer gewissen Summe, die man in den Partnerläden ausgibt. Einlösen kann man die Punkte nämlich erst ab einem Mindestpunktestand von 200. Beim Sammeln gilt dabei, dass ein Euro einem Punkt entspricht, man also mindestens 200 Euro ausgeben muss. Umgekehrt hat ein Punkt beim Einlösen einen Wert von einem Cent. Für einen Gutschein im Wert von 25 Euro muss man also zuerst 2500 Euro ausgeben. Allerdings gilt bei Payback eine 3-Jahres-Frist, bei deren Ablauf alle Punkte verfallen. So gesehen sollte man vorab gründlich prüfen, ob sich der Einstieg in das Bonusprogramm wirklich lohnt. Denn für die mitunter mageren Rabatte zahlen Kunden einen versteckten, aber nicht zu vernachlässigenden Preis.

Private Daten zum kleine Preis

Während Kunden mit Preisersparnissen gelockt werden und Händler von der Kundenbindung profitieren, wird das eigentliche Geschäft mit den Kundendaten gemacht. Wer eine Payback-Karte beantragen möchte, muss eine Reihe persönlicher Angaben machen, angefangen bei Name, Alter, Geschlecht und Wohnort. Aber auch weniger naheliegende Informationen wie Familienstand, Haushaltsgröße, Einkommen, Beruf und Hobbys können abgefragt werden.

Für die Verwendung dieser Daten für Marktanalysen und zu Werbezwecken müssen die Unternehmen eine aktive Einverständniserklärung einholen, die man allerdings nicht leichtfertig erteilen sollte. Aus den persönlichen Daten und den Payback-Umsatzdaten können die Unternehmen persönliche Kundenprofile erstellen. Je öfter Kunden die Rabattkarte einsetzen, desto genauer kann man das Konsumverhalten analysieren. Das gilt dann auch für das Punktesammeln per Girocard.

Sparkassen-Kunden sind allerdings nicht dazu gezwungen, ab 2025 bei Payback mitzumachen. Der Service läuft nicht automatisch an, sondern muss erst aktiviert werden. Darüber hinaus bietet voraussichtlich nicht jede lokale Sparkasse die Teilnahme am Payback-Programm an. Anfang Oktober hatten aber bereits zwischen 250 und 300 von insgesamt 353 Sparkassen ihr Interesse an der Kooperation signalisiert. Die grundlegende Kritik, die Datenschützer gegen Formate wie Payback erheben, bleibt aber bestehen.

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So schützen Sie ihre Daten

Wer sich vollumfänglich schützen möchte, sollte ganz auf Payback verzichten. Grundsätzlich müssen die Datenschutzhinweise erklären, welche Unternehmen welche Daten zu welchem Zweck verwenden. Außerdem müssen Kunden darüber aufgeklärt werden, welche Folgen ihr Widerspruch hat.

Daten wie Name und Adresse dürfen grundsätzlich von Payback und den Partnerunternehmen für Werbezwecke verwendet werden. Wem das nicht gefällt, der muss aktiv widersprechen. Die Verbraucherzentrale stellt hierfür einen Musterbrief zur Verfügung. Kontaktdaten wie Telefonnummer oder E-Mail-Adresse dürfen nur dann für Werbung genutzt werden, wenn das Unternehmen die Kunden darüber aufklärt und eine aktive Einwilligung (z. B. einen Haken) einholt. Achten Sie also darauf, wofür Sie ihre Einwilligung erteilen. Beim Einsatz der Rabattkarte – und später der Sparkassen-Girocard – können Unternehmen den Ort, Kaufpreis und Zeitpunkt speichern. Die konkreten Waren dürfen dagegen nur erfasst werden, wenn Sie Ihre Einwilligung geben.

Die Sorge von Verbraucherschützern besteht darin, dass diese Daten – z. B. der Kauf von Alkohol und Zigaretten – an andere Unternehmen – etwa eine Versicherung – weiterverkauft werden. In der Folgen könnten konkrete Nachteile für Betroffene entstehen. Nach eigener Aussage verkauft Payback personenbezogene Daten nicht weiter. Wie es dagegen bei den Payback-Partnern aussieht, die die Daten eigenständig sammeln, speichern und verwerten, ist nicht bekannt. Die Sparkasse sollen allerdings keinen Zugriff auf die Payback-Daten erhalten, wie eine Payback-Sprecherin mitteilte.

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