
4. Juli 2025, 13:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mit dem CE-Zeichen müssen Hersteller versichern, dass ihre Waren die EU-Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen erfüllen. Diejenigen, die das nicht können, lassen das Zeichen weg. Andere haben sich hingegen einen besonderen Trick ausgedacht.
Beim verpflichtenden CE-Zeichen auf Produkten handelt es sich nicht um ein Siegel einer objektiven Prüfstelle. Hersteller versprechen damit, dass ihr Produkt allen erforderlichen Normen entspricht – und Käufer müssen darauf vertrauen. Insbesondere Hersteller aus Fernost versuchen jedoch häufig, diese einfache Zusicherung zu umgehen und bieten unsichere Produkte mit gefälschten CE-Zeichen in den europäischen Shops an. Laut Verbraucherzentrale Niedersachsen handelt es sich insbesondere um Geräte wie WLAN-Verstärker, Leitungsschutzschalter, Steckdosenadapter oder Netzteile.
Dafür steht das CE-Zeichen
Das CE-Zeichen auf einem elektronischen Gerät zeigt an, dass das Produkt allen geltenden Anforderungen der Europäischen Union entspricht. Diese Anforderungen betreffen vor allem den Schutz von Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Verbraucherinteressen. Es ist somit ein Hinweis darauf, dass das Produkt rechtskonform in den Verkehr gebracht werden darf und innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) frei gehandelt werden kann.
Für elektronische Geräte bedeutet das insbesondere, dass sie Richtlinien wie der Niederspannungsrichtlinie, der EMV-Richtlinie (elektromagnetische Verträglichkeit), der RoHS-Richtlinie (Beschränkung gefährlicher Stoffe) und – bei Funkgeräten – der RED-Richtlinie (Funkanlagenrichtlinie) entsprechen. Der Hersteller oder der Importeur in die EU übernimmt die Verantwortung dafür, dass das Gerät alle technischen und rechtlichen Anforderungen erfüllt.
Das CE-Zeichen ist kein Qualitätssiegel und auch kein Prüfzeichen wie das GS-Zeichen oder das TÜV-Siegel. Hersteller bringen es in der Regel selbst an, nachdem sie eine sogenannte Konformitätserklärung erstellt haben. Damit erklären sie eigenverantwortlich, dass ihr Produkt mit den einschlägigen europäischen Richtlinien übereinstimmt. Nur in bestimmten Fällen, etwa bei besonders sicherheitskritischen Produkten wie Medizinprodukten, muss zusätzlich eine externe Prüfstelle (eine sogenannte „benannte Stelle“) eingebunden werden.
Die Kennung bedeutet nicht, dass ein Produkt in der EU hergestellt wurde. Auch importierte Waren – beispielsweise aus China – können das CE-Zeichen tragen, wenn sie den EU-Vorgaben entsprechen. Entscheidend ist nicht der Produktionsort, sondern die Einhaltung der europäischen Vorschriften.
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Fälschungen am CE-Zeichen erkennbar
Bei einem gefälschten CE-Zeichen stehen das C und das E zu dicht beieinander. Bei der anderen Variante ist der mittlere Strich im E zu lang. Mit diesen falschen und unrechtmäßig angebrachten Kennzeichen sollen die Erwartungen der Käufer vordergründig erfüllt werden. Letztlich übernimmt der Hersteller aber keinerlei Verantwortung für sein Produkt.

Verbraucher sollten neben dem korrekten CE-Zeichen auch auf den Firmennamen und die Adresse des Herstellers achten, raten die Verbraucherschützer. Nur mit der Gesamtheit dieser Angaben darf man ein Produkt in der Europäischen Union verkaufen. Die Verbraucherschützer raten, Händlern mit Sitz in Europa beim Kauf im Zweifel den Vorzug zu geben.
Dafür steht das CE-Zeichen auf vielen Produkten

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Billige Elektronik kann lebensgefährlich sein
Billigelektronik kann im schlimmsten Fall Leib und Leben gefährden, aber auch andere Geräte stören. Die Bundesnetzagentur rät deshalb, nur Geräte in Betrieb zu nehmen, die neben einer korrekten CE-Kennzeichnung mit fest installiertem, deutschem Steckertyp und Bedienungsanleitung in deutscher Sprache verkauft werden. Ein Warnsignal für minderwertige, potenziell gefährliche Elektronik sei ein im Vergleich zu Mitbewerbern auffällig niedrigerer Preis.