
15. Januar 2022, 8:23 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Virenscanner schützen in der Regel auch vor unerwünschten Minern, also vor PC-Programmen, die als Malware Rechenleistung abzweigen, um Kryptogeld zu schürfen. Doch was, wenn im Scanner ein Miner steckt?
Schützen oder schürfen? Das ist hier die Frage. Windows-Nutzer, die einen Virenscanner installieren, müssen neuerdings damit rechnen, sich auf diesem Wege vielleicht auch einen Kryptominer auf den Rechner zu holen.
Dabei komme es noch nicht einmal unbedingt darauf an, ob der Virenschutz gratis ist oder etwas kostet. Das berichtet das IT-Fachportal „Golem.de“. Es gebe Beispiele für Miner sowohl in kostenlosen als auch in kostenpflichtigen Virenschutzprogrammen. Immerhin müssten die Miner in der Regel aber erst angeschaltet werden und arbeiteten nicht sofort automatisch nach der Installation.
Miner und Blockchains sind Stromfresser
Aber einmal davon abgesehen, dass Blockchain-Kryptowährungen extrem viel Energie verbrauchen und schon das Schürfen die eigene Stromrechnung gewaltig in die Höhe treiben kann: Der Einsatz von Minern daheim ist am ehesten noch etwas für versierte Nutzerinnen und Nutzer mit potenter Hardware, insbesondere mit einer leistungsfähigen Grafikkarte.
Beim Großteil derjenigen, die ein Virenschutzprogramm installieren, handele es sich um Laien. Diese seien in der Regel schon mit den Einstellungen eines Miners überfordert und würden sich im Zweifel gefährliche, vermeintliche Hilfsprogramme aus dem Netz herunterladen, warnt das Portal.
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Eigentlich nur für Profis geeignet
Tendenziell überforderten Nutzern so etwas wie Miner überhaupt an die Hand zu geben, sei ein dubioses Geschäftsmodell, so das Fazit der Experten. Geschäftsmodell deshalb, weil die Virenscanner-Anbieter Prozente vom erschürften Kryptogeld einbehalten.
Nutzer, die sich fragen, ob sie überhaupt einen Extra-Virenscanner installieren müssen, sei ein Blick auf einen Vergleich von 19 Virenscannern empfohlen. Diesen hat die Stiftung Warentest im vergangenen Jahr vorgenommen („test“-Ausgabe 3/21).
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Selbst das „schlechteste“ Programm im Testfeld, Microsofts Defender, der fester wie kostenloser Bestandteil des Windows-Betriebssystems ist, erhielt immer noch die Note 2,5 und damit ein „Gut“. Die Note war wegen Mängeln in der Datenschutzerklärung sogar noch um 0,3 Punkte herabgesetzt worden.
Mit Material der dpa