
31. Januar 2025, 10:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Zahlreiche Nutzer haben die Internetplattform LinkedIn verklagt. Sie werfen den Betreibern vor, private Nachrichten unerlaubt weitergegeben zu haben.
LinkedIn wurde 2002 gegründet und gehört seit Dezember 2016 zu Microsoft. Auf der Plattform können sich Menschen beruflich vernetzen und neue Jobangebote finden. Laut Statista zählte LinkedIn im November 2024 allein in Europa 296 Millionen Nutzer, in Nordamerika belief sich die Zahl auf 255 Millionen. Viele US-amerikanische LinkedIn-User werfen der Microsoft-Tochter nun jedoch vor, private Nachrichten ohne Einwilligung weitergegeben zu haben, um KI-Modelle zu trainieren. Die Klage vor einem kalifornischen Bundesgericht umfasst zahlreiche LinkedIn-Kunden und erhebt schwere Datenschutzvorwürfe.
LinkedIn verklagt von Millionen Usern
Update vom 31. Januar 2025: In einem jüngst veröffentlichten Beitrag schreibt Sarah Wright, Vizepräsidentin der Rechtsabteilung bei LinkedIn, dass die „haltlose Klage“ mittlerweile zurückgezogen wurde. Sie beschreibt die Vorwürfe als falsch und betont: „Das haben wir nie gemacht.“ Es sei wichtig, die Dinge immer richtigzustellen.
Tatsächlich handelt es sich um Millionen Nutzer, die LinkedIn verklagt haben. Hierfür haben sie eine Sammelklage vor dem Bundesgericht in San José eingereicht. Darin heißt es, dass das Netzwerk private Nachrichten ohne Erlaubnis an Dritte weitergegeben haben soll, um KI-Modelle zu trainieren.
Laut den Klägern sei dies ein klarer Verstoß gegen Datenschutzbestimmungen sowie gegen das Vertrauen der Kunden. LinkedIn hat auf Anfrage von TECHBOOK auf die Anschuldigungen reagiert und sprach von „falschen Behauptungen, die unbegründet sind“.
Heimliche Datenschutzänderungen und Nutzerkritik
Der Klage zufolge habe LinkedIn im August 2024 heimlich eine Datenschutzeinstellung eingeführt, die es Nutzern ermöglicht, die Weitergabe persönlicher Daten ein- und auszuschalten. Diese Änderung sei kaum kommuniziert worden. Einen Monat später, im September, habe LinkedIn seine Datenschutzrichtlinien aktualisiert, um persönliche Daten für das Training von KI-Modellen freizugeben.
Laut den Klägern seien in den „Häufig gestellten Fragen“ (FAQ) Hinweise darauf zu finden gewesen, dass eine Abmeldung „keine Auswirkungen auf das Training hat, das bereits stattgefunden hat“. Die Klage behauptet weiter, LinkedIn habe versucht, „Spuren zu verwischen“, um öffentliche Kritik und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Große Änderung bei Ebay! Nutzer können Widerspruch einlegen

Diese 43 Disney-Apps sollen angeblich Kinder ausspionieren

630 Millionen Nutzer betroffen! Hacker verkaufen Chats aus beliebtem Messenger
LinkedIn soll bewusst agiert haben
Wie es weiter heißt, habe man LinkedIn verklagt, weil das Unternehmen bewusst Datenschutzversprechen verletzt habe. Die Kläger argumentieren, LinkedIn habe sein eigenes Versprechen gebrochen, persönliche Daten ausschließlich zur Verbesserung seiner Plattform zu nutzen. Ziel der geheimen Änderungen sei es gewesen, mögliche öffentliche Empörung und rechtliche Schritte zu verhindern.
Auch interessant: Mehr als 26 Milliarden Online-Datensätze gestohlen und zum Verkauf angeboten
Die Kläger fordern Schadenersatz in einer nicht näher bezifferten Höhe sowie 1000 Dollar pro betroffene Person. Grundlage hierfür seien Vertragsbruch und ein Verstoß gegen das US-Gesetz „Stored Communications Act“. Dieses regelt die freiwillige oder erzwungene Offenlegung von Kommunikationsdaten bei Dritten. Zusätzlich wirft die Klage LinkedIn Verstöße gegen das kalifornische Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb vor, das Verbraucher vor unfairen Geschäftspraktiken schützen soll.
Bevor LinkedIn verklagt wurde, sollen die Betreiber vergangenes Jahr eine E-Mail an die Nutzerschaft gesendet haben, wie die „BBC“ berichtet. In dieser hieß es, dass man die Option für die Datenübertragung zum KI-Training nicht im Vereinigten Königreich, dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz aktiviert habe.
Mit Material von Reuters