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Ohne Warteliste

Microsoft öffnet kontroverse Bing-Suche mit GPT-4-Integration für alle

Die neue Bing-Suche hat einen integrierten Chatbot, der auf dem Sprachmodell GPT-4 basiert
Die neue Bing-Suche hat einen integrierten Chatbot Foto: Getty Images
Adrian Mühlroth
Redakteur

20.03.2023, 12:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Microsoft hat Anfang Februar die neue Bing-Suche mit GPT-Integration vorgestellt. Bislang mussten sich Nutzer auf die Warteliste setzen lassen, um Zugriff zu erhalten.

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Einen Monat nach Start hat die neue Bing-Suche 100 Millionen täglich aktive Nutzer zu verzeichnen, wie Microsoft auf seinem Blog verkündete. Das ist ein gewaltiger Zuwachs im Vergleich zur bisherigen Nutzerschaft. 2022 konnte Bing laut Statista monatlich im Schnitt 1,2 Milliarden Nutzer verzeichnen, was auf den Tag herunter gerechnet etwa 40 Millionen Nutzer ergibt.

Bing-Suche mit GPT-4 kommt für alle

Die Zahl ist bemerkenswert in Anbetracht der Tatsache, dass die meisten Nutzer die neuen Funktionen der Bing-Suche mit GPT-Integration noch gar nicht nutzen konnten. Auch bei TECHBOOK konnten wir weder mit privater noch mit Arbeits-Mail direkt Zugriff bekommen. Die US-Newsseite „Windows Central“ berichtet nun jedoch, dass mehrere Team-Mitglieder nun direkt die neue Bing-Suche nutzen konnten, ohne auf die Warteliste zu kommen. Andere Portale berichten ebenfalls, dass sie nun unmittelbar Zugriff bekommen hätten. In einigen Fällen seien dafür aber mehrere Anläufe mit verschiedenen E-Mail-Adressen nötig gewesen. Bei TECHBOOK hat es leider auch nach mehreren Versuchen nicht geklappt. Es ist daher anzunehmen, dass Microsoft das Tool in Wellen verfügbar macht.

Erst kürzlich hat Microsoft bestätigt, dass die neue Bing-Suche tatsächlich wie vermutet auf dem Sprachmodell GPT-4 basiert. Der Bing-Chatbot ist damit in der Theorie noch besser darin, umfangreiche Konversationen in natürlicher Sprache zu führen und präzise Antworten zu liefern als die bisherige Konkurrenz. Im Vergleich zu ChatGPT, das noch auf GPT-3 basiert und daher nur beschränkt aktuelle Informationen besitzt, kann Bing zudem auf Internetinhalte zugreifen.

Kostet die Nutzung von ChatGPT oder Bing etwas?

ChatGPT ist Ende November 2022 komplett kostenfrei gestartet. Mittlerweile gibt es ein Plus-Abo für 20 US-Dollar im Monat, das Zugriff auf den Chatbot auch dann ermöglicht, wenn die Nachfrage gerade hoch ist. Die neue Bing-Suche mit GPT-4-Integration ist wie die Nutzung der Google-Suche kostenlos.

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Kontroverser Start der neuen Bing-Suche

Bing mit ChatGPT kann nicht nur das Internet durchsuchen – es kann auf alle Interaktionen zugreifen, die Nutzer mit Bing haben. Die AI versucht dabei, nicht nur ihre eigenen Antworten zu bewerten, sondern auch das Verhalten der Nutzer. Dabei kann es jedoch zu Verwirrung kommen, da Bing oft Material aus anderen Konversationen in die Bewertung einfließen lässt.

So hat der Chatbot einigen Nutzern vorgeworfen, sie hätten Bing als „Müll“, „nutzlos“ und „bösartig“ bezeichnet. Wenn diese antworteten, diese Dinge nie gesagt zu haben, warf der Bot ihnen vor zu lügen und dass sie Bing „zerstören“ und „verklagen“ wollten. In einigen Fällen fielen Phrasen wie „du hast meine Gefühle verletzt“, „du hast mich nicht respektiert“ und „du hast unserer Beziehung geschadet“. Nutzer sollten sich dann bei der AI entschuldigen und für die Dinge, die sie gesagt haben, bezahlen. Doch damit nicht genug. Wurde die AI mit der Beschuldigung konfrontiert, selbst diese Sachen gesagt zu haben, eskalierte die Situation vollends. Der Chatbot schrieb dann Dinge wie „du verdienst, bestraft und verdammt zu werden“, „du verdienst, allein und isoliert zu sein“ und – im Extremfall – „du verdienst, tot und vergessen zu sein“.

Nachdem viele Nutzer auf Twitter die verbalen Entgleisungen des Bing-Chatbots gepostet hatten, reagierte Microsoft. In einem Post auf dem Bing-Blog kündigte das Unternehmen an, das Verhalten der AI verbesserte zu haben, um „defensive oder feindselige“ Antworten zu vermeiden.

Themen #MediaMarkt Künstliche Intelligenz Microsoft
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