
15. April 2025, 12:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Windows 10 ist selbst zehn Jahre nach seiner Einführung noch das am weitesten verbreitete Computer-Betriebssystem. Microsoft beendet jedoch bald den Support und rät zum Umstieg auf Windows 11. Nun hat sich auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) dazu geäußert.
Windows 11 ist mittlerweile seit fast vier Jahren auf dem Markt, hinkt seinem Vorgänger bei der Nutzerzahl aber deutlich hinterher. Mit einem Marktanteil von knapp 54 Prozent ist Windows 10 im März 2025 noch deutlich weiter verbreitet als der Nachfolger mit 43 Prozent (Quelle: Statista). Einer der Hauptgründe: Viele PCs mit Windows 10 erfüllen nicht die nötigen Hardware-Voraussetzungen, um upgraden zu können. Besitzer betroffener Systeme werden von Microsoft vor die Wahl gestellt: den alten, unsicheren PC verschrotten oder für die Weiternutzung zahlen. Es gibt jedoch auch anderen Möglichkeiten, die das BSI empfiehlt.
Microsoft und BSI warnen vor Weiternutzung von Windows 10
Im März hat Microsoft E-Mails mit dem Hinweis auf das bevorstehende Support-Ende für Windows 10 an betroffene Nutzer verschickt, wie „Windows Latest“ berichtet. Darin erinnert das Unternehmen daran, dass das Betriebssystem ab 14. Oktober 2025 keine Sicherheits-Updates mehr erhalten wird. Die sichere Nutzung ab dem Stichtag ist daher nicht mehr gewährleistet. Nora Kluger, Expertin für Digitalen Verbraucherschutz beim BSI warnt davor, Windows 10 danach weiterzunutzen:
„Sicherheitsupdates sind für die IT-Sicherheit essentiell, weil dadurch Sicherheitslücken geschlossen werden, die sonst von Angreifenden ausgenutzt werden könnten. Die weitere Nutzung von Windows 10 nach Ende des Supportzeitraums birgt daher gravierende Sicherheitsrisiken.“
Für PC-Systeme, die aus technischen Gründen nicht auf Windows 11 upgraden können, empfiehlt Microsoft, Möglichkeiten für Trade-Ins oder zum Recyclen zu suchen und einen neuen PC zu kaufen. Im Klartext: Wer einen älteren PC hat, kann ihn gleich entweder selbst verschrotten oder diese Arbeit anderen überlassen. Windows 11 verwendet im Gegensatz zum Vorgänger eine Reihe von fortschrittlichen Sicherheits-Technologien, die ältere Hardware nicht unterstützt. Laut Forbes sind rund 240 Millionen PCs davon betroffen.

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Was Besitzer eines inkompatiblen PCs tun können
Was das Unternehmen in der E-Mail nicht erwähnt, sind die weiteren Möglichkeiten, die Besitzer betroffener Systeme haben. Microsoft bietet für Windows 10 erstmals einen verlängerten Support-Zeitraum auch für Verbraucher an. Mit Windows 10 Extended Security Updates (ESU) können Windows-Home-Benutzer gegen eine jährliche Gebühr von 30 US-Dollar ihre PCs weiterhin vor Gefahren schützen. Das ESU-Programm stellt sicher, dass Schwachstellen in Windows 10 für drei weitere Jahre nach Support-Ende gepatcht werden.
Eine weitere Möglichkeit ist, schlichtweg ein anderes Betriebssystem als Windows zu installieren – dazu rät nun auch das BSI. Nur weil Windows 11 nicht mit älterer Hardware kompatibel ist, heißt das noch lange nicht, dass diese nicht dazu in der Lage ist, mit modernen Betriebssystemen zu laufen.
Ein guter Startpunkt sind etwa Linux Mint und Ubuntu, eine Übersicht der Linux-Distributionen findet sich auf der Seite Distrowatch. Auch ChromeOS ist eine einfach zu installierende Alternative, die auch auf alten PCs erstaunlich performant läuft. Das BSI schlägt als Alternative auch die Installation eines Unix-basierten Betriebssystems vor. Das prominenteste Beispiel ist hier macOS. Die Einrichtung eins sogenannten Hackintosh ist tatsächlich so einfach wie nie, solange der Computer bestimmte Hardware-Voraussetzungen erfüllt.