
19. Juli 2025, 8:53 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der Computerhersteller HP will seine Laptops offenbar zur Werbefläche machen. Interne Unterlagen deuten darauf hin, dass künftig schon auf dem Gerät selbst Werbung eingeblendet wird. Auch ein eigener Streaming-Dienst mit Werbeunterbrechungen ist geplant.
Das zumindest berichtet das US-Magazin „Adweek“ unter Berufung auf interne Präsentationen. Demnach möchte HP künftig eigene Laptops und Geräte als Plattform für personalisierte Werbung nutzen. Der Hersteller orientiert sich dabei an Smart-TVs, die bereits seit Jahren gezielt Werbung in die Wohnzimmer ihrer Nutzer bringen. In welcher Form diese Anzeigen konkret erscheinen sollen, ist noch unklar. Fest steht laut Bericht aber, dass der Konzern dafür auf umfangreiche Nutzerdaten zurückgreifen möchte. Zu diesen zählen demnach wohl auch Informationen zum App-Gebrauch, Online-Shopping-Verhalten, Standortdaten sowie E-Mail-Adressen.
So könnte die Werbung auf HP-Laptops aussehen
Die Daten sollen verwendet werden, um Werbung nicht nur auf HP-Geräten, sondern auch auf anderen Plattformen gezielt zu schalten. Als Partner sind unter anderem Microsoft und die Werbefirma Kargo im Gespräch.
Erste Tests dazu hat HP „Adweek“ zufolge bereits 2024 durchgeführt. Damals testete das Unternehmen ein eigenes Werbeformat auf seinen Geräten. Über sogenannte „Toast“-Anzeigen wurden in der unteren rechten Bildschirmecke eigene Weihnachtsaktionen beworben. Künftig könnten dort auch externe Anzeigen erscheinen. Möglich machen soll das ein eigens gegründetes Netzwerk mit dem Namen HP Media Network.
Das Netzwerk wirbt laut Bericht mit einer monatlichen globalen Reichweite von 830 Millionen Nutzern. Etwa zwei Millionen neue Geräte kommen weltweit monatlich hinzu. Durchschnittlich verbringen HP-Nutzer mehr als drei Stunden täglich an ihren Rechnern, ein großer Teil davon beim Streaming.

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Eigenes Streaming-Angebot geplant
Auch dafür hat HP offenbar eine Lösung: Ein eigener, werbefinanzierter Streaming-Dienst ist in Planung. Darüber sollen Nutzer künftig Videos und Audioinhalte auf Abruf konsumieren können – unterbrochen von klassischen Werbeformaten wie TV-Spots.
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Die Pläne gelten laut Experten als weit fortgeschritten und könnten Signalwirkung für die gesamte Branche haben. HP selbst äußerte sich gegenüber „Adweek“ bislang nicht zu den Vorhaben.