Direkt zum Inhalt wechseln
logo Mobiler Lifestyle, Streaming und Smart Finance
Social Media

Twitter verklagt Elon Musk wegen abgesagter Übernahme

Twitter Logo Elon Musk Account
Elon Musk übernimmt Twitter nun doch nicht. Foto: Getty Images
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

11.07.2022, 16:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Elon Musk hat die Twitter-Übernahme nun doch abgesagt. Das Unternehmen will den reichsten Mann der Welt deswegen verklagen.

Artikel teilen

Normalerweise kann man etwa Gekauftes – innerhalb bestimmter Fristen – wieder zurückgeben. Das hat sich wohl auch Elon Musk gedacht. Nachdem er sich im Frühjahr 2022 mit Twitter auf eine Übernahme geeinigt hatte, möchte der Tesla-Chef und reichste Mann der Welt das soziale Netzwerk nun scheinbar doch nicht kaufen. Dafür könnte Twitter ihn nun verklagen – und hat das scheinbar auch vor. Für Elon Musk könnte das sehr teuer werden.

Twitter-Übernahme wegen Elon Musk geplatzt

Eigentlich besteht zwischen Elon Musk und Twitter seit April 2022 die Vereinbarung, dass der Milliardär das Netzwerk für 44 Milliarden US-Dollar kauft. Seitdem laufen die detaillierten Verhandlungen. Am Freitag, dem 8. Juli 2022, reichten dann aber Musks Anwälte bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht EC ein Dokument ein, mit dem der Tesla-Chef offiziell vom Kauf zurücktritt. Der genannte Hauptgrund: Twitter habe die Anzahl sogenannter Spam-Bots auf der eigenen Plattform als zu gering angegeben. Gemeint sind Nutzerkonten, die automatisiert etwa Propaganda verbreiten. Musk und sein Team unterstellen Twitter also, in Wahrheit weniger echte Nutzer zu haben, als sie zugeben. Branchenkenner hatten dieses von Musk in den vergangenen Wochen vorgebrachte Argument bereits als Instrument gesehen, den Kaufpreis zu drücken.

Dass Elon Musk die Twitter-Übernahme nun ganz abblasen will, kommt nicht gänzlich überraschend, hatte er doch bereits mehrfach Andeutungen diesbezüglich gemacht. Twitter hatte auf diese Andeutungen aber auch klar formuliert, rechtliche Schritte einleiten zu wollen. Nun teilte Verwaltungsratschef Bret Taylor mit, dass es wohl dazu kommen würde. Man sei bei Twitter zudem zuversichtlich, diese gerichtliche Auseinandersetzung zu gewinnen.

Auch interessant: Elon Musk hat in seinem Leben nur ein einziges Konsolenspiel gezockt

Mehr zum Thema

Geplatzte Übernahme könnte für Musk teuer werden

Der Fall landet somit aller Wahrscheinlichkeit nach vor dem Gericht in Delaware. In dem kleinen Bundesstaat sitzen, aufgrund der günstigen Steuerlage, viele große Unternehmen, darunter auch Facebook, Google und Apple. Im Raum steht eine Vertragsstrafe von 1 Milliarde US-Dollar. Das dürfte Musk nicht besonders weh tun. Allerdings ist es ebenso möglich, dass das Gericht entscheidet, dass er verpflichtet ist, Twitter zu kaufen. Dann werden die vereinbarten 44 Milliarden US-Dollar fällig. Bisher wich Elon Musk den Fragen zu Twitter aus. Neben dem Vorwurf der zahlreichen und von Twitter untertriebenen Spam-Bots steht auch Intransparenz im Raum. Es gibt allerdings keinerlei Hinweise darauf, dass Twitter Elon Musk und seinem Team Informationen vorenthalten habe.

Die Twitter-Übernahme durch Musk wirkte sich im Übrigen nicht unbedingt positiv auf das Unternehmen aus. Seit April 2022 und somit dem Bekanntwerden der Übernahme haben die Twitter-Aktien mehr als ein Viertel ihres Wertes eingebüßt, ähnlich sieht es übrigens auch bei Tesla aus.

Kleiner Fun Fact: Twitter arbeitet für seine Klage mit derselben Anwaltsfirma zusammen, die Elon Musk und Tesla bereits 2018 beriet. Damals hatte Musk verkündet, Tesla von der Börse zu nehmen; dazu kam es schließlich nicht. Allerdings wurde ihm von der SEC Marktmanipulation vorgeworfen und er musste 20 Millionen US-Dollar Strafe zahlen.

Quellen

Themen Persönlichkeiten Social Media
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.