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Früher Pflicht

Warum man im Flugzeug den Flugmodus nicht mehr einschalten muss

Der Flugmodus ist heute nicht mehr Pflicht
Der Flugmodus ist heute nicht mehr Pflicht Foto: Getty Images
Lars Lubienetzki
Freier Redakteur

29.03.2024, 16:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Im Flugzeug muss das Smartphone in den Flugmodus versetzt werden. Wirklich? TECHBOOK erklärt, warum das mittlerweile nicht mehr notwendig ist.

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Flugangst sorgt bei einigen Menschen für zitternde Knie oder heftiges Grummeln im Magen. Dabei steigen die meisten dieser Menschen teilweise mehrmals am Tag in ein Auto oder ein anderes Fahrzeug. Haben Sie schonmal von Menschen mit Fahrangst gehört? Vermutlich nicht. Dabei gäbe es durchaus Anlass dafür. Denn im Straßenverkehr sterben deutlich mehr Menschen als bei Flugreisen. Wir alle liegen häufig völlig daneben, wenn es um die Einschätzung persönlicher Risiken geht. Was hat das alles mit dem Flugmodus zu tun? Wir klären auf.

Die Angst im Kopf

Jeder hat das Flugzeug-Icon auf seinem Smartphone schon gesehen: das Symbol für den Flugmodus. Wer viel fliegt, klickt vor dem Betreten der Maschine automatisch auf das Flugzeugbildchen. Vergessliche Passagiere werden an Bord zudem von der Crew höflich daran erinnert, den Flugmodus einzuschalten.

Der Flugmodus muss daher etwas mit der Flugsicherheit zu tun haben, denken jedenfalls die meisten Menschen. Dabei handelt es sich eher um eine tief verwurzelte Vorstellung, sobald der Flugmodus eingeschaltet wird, stürzen alle in den Tod. Lassen Sie den Gedanken einfach eine Minute sacken.

Wenn dem tatsächlich so wäre, würde eine Fluggesellschaft darauf vertrauen, ob alle Passagiere auch brav auf das Flugzeugsymbol geklickt haben? Die Antwort lautet: hoffentlich nicht. Bestünde ein so hohes Sicherheitsrisiko, würden vermutlich sämtliche Smartphones, Tablets oder Notebooks vor dem Start eingesammelt.

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Ein geringes Risiko fliegt mit

Zunächst einmal ist der Flugmodus eine einfache Funktion, um sich aus der Online-Welt zu verabschieden. Ein Klick genügt, schon sind sämtliche kabellosen Verbindungen abgeschaltet. Kein Empfang mobiler Daten, kein WLAN, kein Bluetooth oder GPS – zumindest ab Werk. Nutzer können auch im Flugmodus Wi-Fi und Bluetooth wieder einschalten und das System behält beim nächsten Mal diese Einstellungen bei. Das funktioniert sowohl unter iOS als auch Android gleichermaßen.

Der Flugmodus eignet sich daher auch auf festem Grund ganz ausgezeichnet – Stichwort: Digital Detox. Immer mehr Menschen nehmen sich eine Auszeit von der digitalen Welt. Mit einem Klick in die Analogwelt. Herrlich.

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Zurück in den Flieger. Tatsächlich gab es in den Anfängen der mobilen Telefonie ein sehr geringes Risiko von Störungen der Flugzeugtechnik durch Handys. In der Realität ist es allerdings niemals zu relevanten Störungen gekommen.

Es gibt Vermutungen, die Kommunikation zwischen den Piloten und dem Bodenpersonal könne durch ständig funkende Smartphones beeinträchtigt sein. Dabei handelt es sich allerdings nur um das bekannte Störgeräusch, welches wir alle in den Ohren haben, sobald ein Handy in die Nähe eines Lautsprechers oder eines Kopfhörers kommt. Das kann die Sicherheit gefährden, wenn die Piloten im Ernstfall Anweisungen nicht richtig verstehen können.

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Kein technisches Sicherheitsproblem

Inzwischen erlaubt selbst die EU das Telefonieren im Flugzeug. Mit der 5G-Technologie sei das auch auf 10.000 Metern Höhe problemlos möglich. Auch vorher hat kein größeres Risiko für eine technische Störung bestanden. Denn die Fluggesellschaften nutzen schon längst eigens reservierte Frequenzen für Kommunikation und Bordtechnik.

Warum hält sich also bis heute der Mythos Flugmodus? Die Antwort liegt auf einer ganz anderen Ebene, weniger technisch, eher zwischenmenschlich. Stellen Sie sich bitte die Situation vor, alle Passagiere führen plötzlich mit ihrem Smartphone Smalltalk in einer Lautstärke, als würden jeder auf einer Theaterbühne stehen.

Ach, das kennen Sie? Dann fahren Sie vermutlich häufiger mit dem Zug. Einige Personen reagieren auf telefonierende Menschen in der Öffentlichkeit aggressiv – gerade dann, wenn es keine Ausweichmöglichkeiten gibt. In der Luft tatsächlich ein Sicherheitsproblem. Denn wenn es deswegen zu Handgreiflichkeiten kommt, können gefährliche Situationen eintreten. In den USA gibt es dafür den Begriff „Air Rage“.

Deswegen: Schalten Sie bitte aus Respekt gegenüber ihren Mitmenschen ihr Smartphone in den Flugmodus – gerne auch im Zug. Es beruhigt Sie und lässt die anderen Fluggäste an Bord ruhig reisen. Außerdem verbraucht das Smartphone weniger Energie, weil das Gerät nicht ständig nach Funknetzen suchen muss. Dank Flugmodus kommen alle viel entspannter ans Ziel.

Themen #Priwatt Reise
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