
25. Juni 2025, 16:14 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Apple hat iPhone-Nutzern eine Wallet-Benachrichtigung mit Werbung für seine neue Eigenproduktion „F1 The Movie“ mit Brad Pitt geschickt. Das Unternehmen verstößt damit gegen seine eigenen Leitlinien für App-Entwickler. Nutzer sind genervt von der Aktion und fühlen sich an frühere Apple-Fehltritte erinnert.
Seit Anfang der Woche erhalten iPhone-Besitzer eine Push-Mitteilung von Apple Pay über die Wallet-App. Darin bewirbt Apple eine Rabattaktion für den Film „F1“, der am 27. Juni in die Kinos in den USA kommt. Bislang haben nur bestimmte Nutzer die Möglichkeit, derartige Werbe-Benachrichtigungen zu deaktivieren.
Apple-Werbung für Kino-Tickets
Auf Social Media häufen sich Posts mit Bildern der Wallet-Benachrichtigung. Der genaue Wortlaut: „10 US-Dollar Rabatt bei Fandango. Sparen Sie bei 2+ Tickets für F1 The Movie mit APPLEPAYTEN. Endet am 29.6. Solange der Vorrat reicht. Es gelten die Bedingungen.“ Die Aktion kommt von dem Ticket-Verkäufer Fandango. Voraussetzung für den Rabatt ist die Bezahlung mit Apple Pay und die Eingabe des Codes „APPLEPAYTEN“.
Nutzer reagieren auf diese aggressive Werbekampagne mit harscher Kritik. In einem Post auf Reddit schreibt ein Nutzer: „Ich habe nicht über 1000 US-Dollar für ein iPhone bezahlt, um damit Werbung zu bekommen.“ Es ist nicht das erste Mal, dass Apple eine Benachrichtigung mit Werbe-Inhalt verschickt. Vor ein paar Jahren hatte der Konzern auf diese Weise das Late-Night-Segment „Carpool Karaoke“ beworben, wie „The Verge“ berichtet. Damals handelte es sich zumindest um eine Apple-Produktion – und nicht um ein Angebot von Dritten.
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Die Aktion weckt Erinnerungen an Apples umstrittene U2-Aktion im Jahr 2014. Dabei ploppte bei 500 Millionen iTunes-Nutzern plötzlich ungefragt ein Album der Band auf. Nach massiver Kritik stellte das Unternehmen später ein Tool zur Entfernung des Albums bereit.

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Wie ein Nutzer in einem Kommentar zur „9To5Mac“-Berichterstattung klarstellt, verstößt Apple mit der Wallet-Benachrichtigung gegen seine eigenen App-Store-Richtlinien. Gemäß den Design-Vorgaben für Entwickler, Unterpunkt 4.5.4, dürfen „Push-Benachrichtigungen nicht für Werbezwecke oder Direktmarketing verwendet werden, es sei denn, die Kunden haben sich ausdrücklich dafür entschieden, diese zu erhalten“ (Opt-in). Nutzer müssen zudem die Möglichkeit haben, die Erlaubnis zu widerrufen.
Derzeit ist die Anzeige von Push-Benachrichtigungen für Werbezwecke in der Wallet-App jedoch automatisch aktiv. Nutzer können diese auch nicht ausschalten. Davon ausgenommen sind einzig Tester der Beta-Version von iOS 26.
Die Wallet-App in iOS 26 hat ein neues Drei-Punkte-Menü, in dem sich die Einstellungen für Mitteilungen befinden. Dort lässt sich die Option „Angebote & Aktionen“ deaktivieren, um zukünftig keine nervigen Werbe-Benachrichtigungen mehr zu erhalten.