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Wie wird man Spiele-Programmierer(in)? 

Programmieren auf dem Laptop
Der Job als Spiele-Programmierer ist für viele ein Traum Foto: Getty Images
Lars Lubienetzki
Freier Redakteur

07.03.2022, 18:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Kirsten Tischer spielt für ihr Leben gern. Das Zocken am PC oder der Konsole begleitet sie seit ihren Jugendtagen. Ihr Job als Spiele-Programmiererin ist ihr absoluter Traumjob. Was sie bis heute fasziniert? Wenn sich ein Programmcode auf dem Bildschirm in eine bunte Spielewelt verwandelt.

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Wer nun denkt, der Kopf der Spiele-Programmiererin sprudelt über, vor lauter Ideen und Storys für neue Games, der irrt gewaltig. „Ich selbst bringe die Kreativität gar nicht mit. Dafür brauche ich Menschen um mich herum, beispielsweise Game Designer, Grafiker oder Soundentwickler. Wenn mir allerdings jemand sagt, was in einem Spiel passieren soll, dann kann ich probieren, das zu programmieren.“

Grundlegende Programmierkenntnisse hat sich Kirsten Tischer neben der Zockerei selbst angeeignet. „Den Antrieb, Probleme durch kleine Programmcodes zu lösen, bringe ich schon seit meiner Jugend mit. Um komplexere Dinge zu verstehen, habe ich mir unter anderem kostenlose Tutorials auf YouTube angeschaut und das dort vermittelte Wissen aufgesaugt.“

Spiele Entwicklerin Kirsten Tischer
Spiele Entwicklerin Kirsten Tischer hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Foto: Kirsten Tischer

Erst Fachabi, dann Duales Studium

Nach ihrem Fachabitur bemühte sich Tischer um einen Studienplatz im Bereich Informatik. An der Fachhochschule Darmstadt fand sie, was sie suchte: ein duales Studium im Bereich Informatik. „Das war genial, weil ich direkt bei T-Systems meine ersten beruflichen Erfahrungen sammeln konnte. In den Semesterferien habe ich dort gearbeitet und kleinere Programmierarbeiten erledigt.“

Kirsten Tischer wünschte sich allerdings nichts sehnlicher, als endlich Spiele zu programmieren. Nach dem Studium arbeitete die Informatikerin in einem kleinen Entwickler-Unternehmen und kümmerte sich um webbasierte Flashspiele. Darüber entstand der Kontakt zu Keen Games in Frankfurt. „Dort habe ich mich das erste Mal um Games für Konsolen gekümmert. In meinen sieben Jahren dort kam dann später noch die Programmierung von Spielen fürs Smartphone hinzu.“

Im Jahr 2017 wagte Tischer einen großen privaten und beruflichen Schritt: Die Spiele-Programmiererin wechselte nach Schweden und arbeitet seither für den Games-Entwickler DICE. Das Unternehmen gehört zur Electronic-Arts-Familie. „Hier entwickle ich Spiele in weltweit vernetzten Teams. Das Schöne: Ich arbeite mit Menschen zusammen, mit derselben Leidenschaft wie ich. Wenn wir auf Probleme stoßen, versuchen wir gemeinsam eine geeignete Lösung zu finden. Das gefällt mir sehr.“

Zuletzt gab es einen neuen Release des beliebten Online-Shooter Battlefield. An der neuen Version haben mehrere hundert Menschen weltweit drei Jahre lang getüftelt. Die Spiele-Programmiererin kümmerte sich dabei nur um einen kleinen Teil des Games. „Ich habe am Inventar und dem Spieler-Fortschritt mitgewirkt, damit beispielsweise neue Waffen abhängig vom Spielerlevel freigeschaltet werden können.“

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Frauen gesucht: Spiele werden weiblicher

Als Frau ist Kirsten Tischer in der Spiele-Entwicklerszene zwar keine Exotin mehr, „dennoch war ich im Studium die einzige Frau. Und auch in vielen Software-Unternehmen sind Programmiererinnen immer noch in der Minderheit.“ Es findet allerdings gerade ein Wandel statt. Denn viele begeisterte Spielerinnen und Spieler wünschen sich auch in den Games mehr Diversität. Daher suchen viele Unternehmen im Spielesektor nach Frauen, um diese Vielfalt auch in der Teamarbeit abzubilden.

Wer im Bereich Spiele- und App-Programmierung Fuß fassen möchte, sollte nach Ansicht von Kirsten Tischer „Mut mitbringen, keine Angst vor neuen Aufgaben haben, sich mit Selbstvertrauen in seine Arbeit stürzen und Spaß daran haben, Probleme zu lösen.“

Eine gewisse Leidenschaft für das Zocken wäre als Spiele-Programmierer auch hilfreich, ist aber kein Muss. „Wobei mir persönlich schon wichtig ist, wenn Leute in meinem Team eine ähnlich große Begeisterung für das Gaming und den Job aufbringen wie ich. Dann kann nichts mehr schief gehen. Für mich ist das Programmieren von Spielen mehr als nur ein normaler Beruf. Ich liebe es, den Menschen mit den Spielen Spaß zu bereiten. Für mich gibt es nichts Schöneres. Ich arbeite in meinem Traumjob.“

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