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Peinlich

Die größten Apple-Flops aller Zeiten

Ein Apple AirPower lädt drei Geräte
Mit Apples AirPower sollten sich mehrere Geräte gleichzeitig laden lassen Foto: Josh Edelson/AFP/Getty Images
Adrian Mühlroth
Redakteur

14.02.2022, 18:43 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Apple hat sich über die Jahre eine ganze Reihe an Fehltritten erlaubt. Von Bendgate bis „Sie halten es falsch“, wir stellen die größten Fails vor.

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Das Unternehmen versucht häufig, Probleme unter den Teppich zu kehren und gibt nur in den seltensten Fällen eigene Fehler zu. Eine Entschuldigung bekommen Käufer deswegen kaum. Stattdessen werden lieber einfach Freebies herausgegeben, vergünstigte Reparaturen oder erweiterte Garantien angeboten. Eine Reise durch die Geschichte der besten und lustigsten Apple-Fails.

AirPower (2019)

Das jüngste Beispiel für einen großen Fehltritt ist die 2017 angekündigte Qi-Ladematte AirPower, mit der iPhone, Apple-Watch und AirPods-Besitzer ihre Geräte kabellos hätten laden sollen. 2019 musste Apple eingestehen, an dem Projekt technisch gescheitert zu sein.

Batterygate (2017)

Ende 2017 häuften sich die Beschwerden über verschlechterte Leistung bei älteren iPhone-Modellen. Geekbench-Entwickler John Poole belegte in einem Reddit-Post, dass iOS gezielt die Leistung herunterfährt, um den Akku zu schonen. Apple bestätigte nach anfänglichem Zögern die Drosselung und begründete sie damit, dass dadurch plötzliche Abstürze verhindert werden sollten. Aufgrund der Geheimnistuerei sahen Nutzer darin jedoch einen versteckten Versuch, sie zum Kauf eines neuen Geräts zu zwingen.

Letztlich entschuldigte sich Apple für den Vorfall und baute eine Funktion in iOS ein, mit der die Drosselung deaktiviert werden kann. Außerdem bot das Unternehmen Besitzern eines iPhone 6 oder neuer bis Ende 2018 den Akkuaustausch zum reduzierten Preis von 29 Euro an.

Auch interessant: Wie zwei Studenten Apple um 900.000 betrogen haben

Hockey-Puck-Maus (1998)

Viel muss man über diese runde Maus eigentlich nicht sagen – außer dass sie unmöglich zu bedienen war. Ein klassisches Beispiel von Form über Funktionalität, das absolut über das Ziel hinausschoss. Die völlig unergonomische Form der Maus führte dazu, dass man seine Finger verkrampfen musste, um die Taste zu drücken. Immerhin hat der farbenfrohe iMac G3, mit dem die Maus ausgeliefert wurde, es mittlerweile zum Kultobjekt geschafft. Und irgendwie gehört die Maus auch dazu. Aber nur irgendwie.

Apple USB Mouse
Die Apple USB Mouse – auch bekannt als „Hockey Puck“ Foto: Apple

Apropos Maus, der Hockey-Puck ist nicht Apples einzige Design-Fehlentscheidung in diesem Bereich geblieben. Bestes Beispiel ist die kabellose Magic Mouse 2, deren Ladeanschluss auf der Unterseite sitzt. Maus laden und gleichzeitig benutzen? Fehlanzeige.

iPhone 6 Bendgate (2014)

Das iPhone 6 läutete eine neue Ära bei Apple ein: Fortan bot das Unternehmen seine Smartphones in zwei Größen an. Das normale iPhone 6 und das iPhone 6 Plus waren beide größer als das Vorgängermodell iPhone 5 und damit sollten die Probleme beginnen. Apple-typisch mussten die Geräte trotz der größeren Fläche schlanker werden und nur wenige Tage nach Verkaufsstart gab es die ersten Beschwerden. Im Forum der Seite Macrumors postete ein Nutzer ein Foto von seinem iPhone 6 Plus, bei dem eine deutliche Biegung erkennbar ist. Nur kurz darauf war YouTube voll von Videos, in denen Leute versuchten, ihre iPhones per Hand zu biegen. Laut Apple war nur einige wenige Nutzer von dem Problem betroffen, trotzdem bot Apple kostenlos Ersatz an, wenn die Biegung tatsächlich durch normalen Nutzen entstanden ist.

Im Internet wurde die Falt-Funktion des iPhone 6 als „Bendgate“ bekannt. Apple verpassten dem nachfolgenden iPhone 6s einen dickeren Aluminiumrahmen, um weitere Vorkommnisse dieser Art zu vermeiden. Seit dem iPhone 6 Bendgate gibt es einige Reviewer, die jedes neue Smartphone auf seine strukturelle Festigkeit testen. Unter anderem gehört auch Zack Nelson dazu, der den YouTube-Kanal JerryRigEverthing betreibt und Smartphones einem Tortur-Test unterzieht, um die Widerstandsfähigkeit zu untersuchen. Diesem Test ist Ende 2018 auch das neue iPad Pro zum Opfer gefallen, unter dem „Zwei-Daumen-Test“ einfach in der Mitte zusammenklappte. Tatsächlich beschwerten sich einige iPad-Pro-Besitzer darüber, dass ihre Geräte leicht verbogen waren. Viele fühlten sich an Bendgate erinnert und die Reaktionen häuften sich dermaßen, dass Apple sich Anfang 2019 gezwungen sah, eine Stellungnahme zu veröffentlichen. Das Unternehmen gab zu, dass einige Geräte leichte Biegungen haben können, das aber normal sei und die Funktionstüchtigkeit nicht beeinträchtige.

Apple Maps (2014)

Mittlerweile merkt man dem Apple-eigenen Kartendienst nicht mehr wirklich an, dass er einmal einer der kontroversesten Fehltritte des Unternehmens war. Zusammen mit dem iPhone 6 vorgestellt, sollte Apple Maps das schon damals exzellente Google Maps auf iOS ersetzen. Es wurde allerdings zu einem Desaster. Apple Maps war so schlecht, dass es zahlreiche Nutzer von der Navigation fehlgeleitet wurden und an einigen Stellen Bauwerke, Städte oder ganze Inseln falsch eingezeichnet waren. Davon abgesehen waren die Satellitenbilder teilweise in schwarzweiß oder komplett flach, statt wie versprochen in 3D.

Apple Pippin
So sah Apple Maps zum Start aus | Foto: The Verge Foto: The Verge

Apple Maps war einer der seltenen Fälle, in denen Apple eine offizielle Entschuldigung veröffentliche, die mittlerweile aber von der Apple-Seite verschwunden ist. In der Entschuldigung schrieb Tim Cook, dass man mit dem Start von Apple Maps versagt habe und alles dafür tun werde, die Probleme zu fixen. In der Zwischenzeit sollten Nutzer doch einfach wieder die Kartenalternativen von Google, Waze oder Bing benutzen.

iPhone 4 Antennagate (2010)

Nach zwei Jahren der glitschigen Plastikrückseiten des iPhone 3 und iPhone 3GS stellte Apple 2010 das iPhone 4 mit Glasrückseite und Aluminiumrahmen vor. Das, zugegeben, schicke Design hatte jedoch ein fatales Problem: Schon kurz nach Marktstart stellen Käufer fest, dass beim Telefonieren auf einmal das Signal verschwand und der Anruf abgebrochen wurde. Der Aluminiumrahmen fungierte als Antennen-Reihe, die in bestimmten Positionen in der Hand einfach blockiert wurde.

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Apples erste Antwort auf das Problem: „Sie halten es verkehrt“. Dieser Spruch ging in die Geschichte des Internets ein und wird auch heute noch gerne herangezogen, wenn ein Gerät nicht so funktioniert, wie es sollte. Einige Wochen später entschuldigte sich Steve Jobs jedoch für das als „Antennagate“ bekannt gewordene Fiasko und gelobte, Abhilfe zu schaffen. Wie die Lösung wohl aussah, fragen Sie sich. Apple verteilte einfach bunte Bumper-Cases, die den Aluminiumrahmen abdeckten – das nenne ich mal eine praktische und günstige Lösung. Zumindest für Apple.

Apple Pippin (1996)

Apple Pippin
Der Apple Pippin | Foto: Apple Foto: Apple

Okay, hierbei handelt es sich praktisch um eine Antiquität, dennoch war der Pippin einer der größten Reinfälle für das junge Apple. Den Pippin hatte das Unternehmen zusammen mit Bandai entwickelt. Er sollte ursprünglich ein kostengünstiger Mac für Gaming sein. Was dabei herauskam, war eine überteuerte Spielkonsole mit Internetzugang und Desktop-Betriebssystem, die sich – sage und schreibe – nur 42.000 mal verkauft hat. Das muss man nicht einmal mit den 100 Millionen Einheiten, die von der originalen PlayStation verkauft wurden, vergleichen, um zu sehen, dass der Pippin ein absoluter Reinfall war. 15 Monat nach der Markteinführung wurde der Pippin von seinem Leid befreit und eingestellt – kurz nachdem Steve Jobs zu Apple zurückgekehrt war.

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Butterfly-Tastatur (seit 2016)

Obwohl unsere Liste hauptsächlich unrühmliche Beispiele über Apples iPhones enthält, gibt es auch genügend fragwürdige Design-Entscheidungen bei den beliebten MacBooks. Praktisch jedes Jahr kommen wieder neue Probleme ans Licht, erst kürzlich wurde bei IFixit über das Stagelight-Problem berichtet, bei dem aufgrund zu kurzer Verbindungskabel den MacBooks buchstäblich das Licht ausgeht.

Ein Problem, das sich bereits seit 2016 über alle MacBooks zieht, ist die sogenannte Butterfly-Tastatur. Apple hatte sie ganz stolz im 12-Zoll-MacBook von 2016 vorgestellt. Sie wird seitdem in allen neuen MacBooks verbaut. Im Vergleich zur klassischen Scissor-Tastatur kann die Butterfly-Tastatur viel flacher sein, wodurch auch das MacBook selbst flacher ausfällt. Abgesehen davon, dass die Tastatur jedoch gewöhnungsbedürftig und unangenehm zum Tippen sein kann, ist sie auch extrem anfällig für Staub. Sobald nur kleine Staubkörner unter die Tastatur kommen, können die Tasten blockieren und keine Eingabe mehr registrieren. Apple hat mittlerweile eine neue Version der Tastatur in seinen aktuellen MacBooks verbaut, bei der sich eine Silikonschicht unter den Tasten verbirgt. Diese soll laut Apple dafür sorgen, dass Tippgeräusche gedämpft werden, viele vermuten jedoch dahinter, dass Apple damit die Tastatur gegen Eindringen von Staub schützen will.

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