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Wissen Sie eigentlich, was Google über Sie weiß?

Mehrere Menschen gehen in die Google Zentrale, der Schriftzug prangt über ihren Köpfen. Google weiß viel über seine Nutzer, denn es verkauft die Daten zu Werbezwecken.
Die Suchmaschine Google und die dazugehörigen Dienste sammeln viele Daten über ihre Nutzer. Foto: picture alliance/dpa | Stefan Rousseau
Adrian Mühlroth
Redakteur

25.12.2022, 13:04 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Sie wollen wissen, was Google über Sie gespeichert hat? TECHBOOK zeigt Ihnen, wo Sie das herausfinden – und wie Sie die Daten löschen können.

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Google verdient sein Geld hauptsächlich mit Werbung. Damit Google den Nutzern möglichst passende werbliche Inhalte anzeigen kann, erstellt die Suchmaschine aus den gesammelten Daten ein Profil. Welche Aspekte Google an Ihnen besonders interessant findet, können Sie hier sehen, wenn personalisierte Werbung zulassen. Mit der Zeit und vor allem auf Drängen Dritter – wie etwa der Europäischen Union – ist Google transparenter geworden und zeigt nun zumindest relativ übersichtlich, welche Informationen der Tech-Gigant über die Nutzer auf den Unternehmensservern speichert.

Was Sie alles getan und angeschaut haben

Egal, ob Sie den Chrome-Browser, ein Android Smartphone oder Gmail nutzen, Google sammelt fleißig Informationen über Sie in einer strukturierten Übersicht. Dort ist aufgelistet, wofür Sie die jeweiligen Dienste in der Vergangenheit genutzt haben. Es wird praktisch alles angezeigt, was Google über Sie erfährt: Welche Orte Sie besuchen, auf welchen Seiten Sie unterwegs sind, welche Videos Sie anschauen und wonach Sie auf Google suchen.

Google ermöglicht Ihnen auch, darüber zu entscheiden, welche Aktivitätsdaten es speichern soll. Im Kontrollzentrum des Google Konto können Sie etwa ausschalten, dass die Suchmaschine Ihren Standort speichert oder dass Ihr Suchverhalten verfolgt wird. Wollen Sie in Zukunft verhindern, dass Google diese Daten speichert, deaktivieren Sie die jeweilige Option im Kontrollzentrum. Doch Achtung: In einigen Fällen können bestimmte Dienste dann nicht mehr richtig funktionieren. Deaktiviert man etwa die Sprach- und Audioaktivität, ist unter Umständen die „Ok, Google“-Phrase zur Aktivierung des Assistenten nicht mehr verfügbar.

Aktivitäten-Kontrolle im Google-Konto. Hier ein Menü mit allen Aktivitäten und besuchten Orten, die mit einem Google-Konto in Verbindung gebracht werden.
Menü des Google-Kontos zu mit verschiedenen Optionen für Aktivitäten und Standortverlauf. Foto: TECHBOOK via Screenshot

Beachten Sie, dass durch das Deaktivieren des Aktivitätstrackings nicht die bereits vorhandenen Daten löscht. Das Tracking ist lediglich „pausiert“. Wie das Löschen von älteren Daten funktioniert, erfahren Sie weiter unten.

Geräte die Google-Dienste nutzen

Auf welchen Geräten Sie mit dem Google-Account angemeldet sind und wann diese zuletzt genutzt wurden, können Sie hier sehen. Neben dem Gerätenamen erfahren Sie zum Beispiel, an welchen Standorten sich welches Gerät zuletzt befand und welche Browser darauf zuletzt genutzt wurden. Haben Sie eines der Android-Geräte aus der Liste verloren oder verkauft und vergessen Ihren Google-Account vorher zu entfernen, kann das entsprechende Gerät direkt von der Liste aus entfernt werden. Dadurch werden Sie von allen Google-Apps auf dem jeweiligen Gerät ausgeloggt.

An welchen Orten Sie waren

Nutzen Sie Ihr Android-Gerät zum Navigieren, oder haben Sie generell die Ortungsfunktion eingeschaltet? Dann fasst Google diese Daten übersichtlich in einer sogenannten „Timeline“ zusammen. Jeder einzelne besuchte Ort ist auf der Google Karte eingezeichnet. Google führt Buch darüber, an wie vielen Orten Sie bereits waren und zeichnet für jeden Tag das Bewegungsmuster auf. Klickt man auf einen bestimmten Tag, werden alle besuchten Orte und alle Strecken in einem Zeitstrahl und als Karte dargestellt. In einigen Fällen werden die Standorte als Reise zusammengefasst. Dabei unterscheidet Google sogar zwischen verschiedenen Fortbewegungsmitteln wie Nahverkehr, Gehen, Fliegen und Autofahren. Wenn Sie Google Photos zum Speichern Ihrer Bilder benutzen, werden diese passend am jeweiligen Ort angezeigt.

Nutzer haben die Möglichkeit, die Orte und die Strecken manuell anzupassen. Die Google Timeline des Standortverlaufs finden Sie hier.

Google Maps Timeline
So sieht die Google Maps Timeline aus | Foto: TECHBOOK

Video-Daten von Youtube

Youtube gehört zu Google, deshalb weiß der Konzern auch, wonach Nutzer auf der Video-Plattform sucht – hier geht’s zum persönlichen Suchverlauf. Zudem sind Daten über einzelne Videos verfügbar – hier ist der Wiedergabeverlauf.

Welche Apps auf Google-Daten zugreifen

Viele Apps und Online-Dienste wollen sich mit dem Google-Account verknüpfen. Solche Anwendungen, bei denen Sie der Verknüpfung bereits zugestimmt haben und auf welche Daten diese jeweiligen Dienste zugreifen können, sehen Sie hier.

So löschen Sie Daten, die Google über Sie gesammelt hat

Bereits jetzt können Sie in der Aktivitätsübersicht von Google manuell die Löschung Ihrer Daten beantragen. Die Löschung ist recht einfach vorzunehmen und ermöglicht Ihnen, den Zeitraum beliebig festzulegen. Entweder Sie wählen aus, dass alle Daten von heute, gestern, aus den letzten sieben oder 30 Tagen zu löschen sind. Oder Sie geben die Daten für den Zeitraum ein, der dann aus dem Aktivitätsverlauf verschwindet. Sie können sogar auch nur einzelne Dienste wie etwa Youtube und Maps zur Löschung auswählen.

Zudem können Google-Nutzer die automatische Löschung von Daten in bestimmten Zeiträumen verlangen. Mit ihr bekommen Nutzer noch mehr Kontrolle über die eigenen Daten. Die Löschung der Aktivitätsdaten ist nach drei oder 18 Monaten automatisch von den Google-Servern möglich. Sie können die automatische Löschung hier einstellen, falls Daten überhaupt erfasst sind.

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Google gibt seinen Nutzern mit der automatischen Löschung mehr Kontrolle über ihre Daten |

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Hier können alle Google-Daten heruntergeladen werden

Eine gesammelte Auflistung aller gespeicherten Daten von Google gibt es aber auch. Alle von Google hinterlegten Informationen, die in der Cloud gesicherten Bilder, mit Google-Docs geteilten Dokumente und viele weitere Daten von Google-Diensten können Nutzer unter google.com/takeout anfordern und herunterladen.

Menü zum Exportieren von gesammelten Google-Daten. Daten von 42 Google-Produkten können heruntergeladen werden.
Über eine E-Mail an das G-Mail-Konto kommt der Empfänger auf ein Menü, wo die Exporte der verschiedenen Google-Produkte zum Herunterladen bereitstehen. Foto: TECHBOOK via Screenshot

Google stellt somit viele Einstellungen bereit, damit die Nutzer sich über gesammelte Daten informieren können. Es ist überraschend, wie viele Daten in einem Google-Konto sichtbar sein können. Wer sich einmal etwas Zeit nimmt, der kann sich schnell durch die Vielzahl an Einstellungen durcharbeiten. Es lohnt sich.

Themen: #google Datenschutz Google
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