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Große TECHBOOK-Untersuchung

11 Batterien im Test – eine Günstig-Marke schlägt sie alle

TECHBOOK-Test für Batterien
11 Batterie-Modelle von günstiger bis teuer mussten sich im TECHBOOK-Test behaupten. Foto: TECHBOOK
Adrian Mühlroth
Redakteur

12.08.2023, 16:40 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

TECHBOOK hat 11 bekannte Batterie-Modelle getestet. Mit dabei sind Produkte namhafter Hersteller wie Varta und Duracell, aber auch günstige Modelle von Aldi, Ikea und Rossmann.

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Einweg-Batterien des Typs AA sind weiterhin weit verbreitet. Viele Geräte wie Taschenlampen, Uhren und RC-Spielzeug sind auf diesen Batterie-Typ angewiesen. Und obwohl es auch Akkus in AA-Größe gibt, ist die Einweg-Variante bei Käufern besonders beliebt. Die Preisspanne zwischen den unterschiedlichen Modellen ist allerdings enorm. TECHBOOK hat daher elf verschiedene Batterie-Fabrikate von Discountern bis hin zu namhaften Herstellern getestet, um herauszufinden, wie viel Leistung wirklich in den kleinen Strom-Lieferanten steckt.

Die Batterie-Modelle im Test

Günstige Batterien

  • Aldi Activ Energy/Topcraft – 10 Stück für 1,99 Euro (20 Cent pro Stück)
  • Ikea Alkalisk – 10 Stück für 1,99 Euro (20 Cent pro Stück) – im Oktober 2021 aus dem Sortiment genommen
  • Rossmann Rubin – 8 Stück für 1,69 Euro (21 Cent pro Stück)

Mittelklassebatterien

  • Varta Longlife – 8 Stück für 4,99 Euro (63 Cent pro Stück)
  • Energizer Alkaline Power – 4 Stück für 4,99 Euro (1,25 Euro pro Stück)
  • Varta Longlife Power – 4 Stück für 4,99 Euro (1,25 Euro pro Stück)
  • Duracell Plus – 4 Stück für 5,99 Euro (1,50 Euro pro Stück)

Hochleistungsbatterien

  • Duracell Ultra – 4 Stück für 6,99 Euro (1,75 Euro pro Stück)
  • Varta Longlife Max Power – 4 Stück für 5,90 (1,48 Euro pro Stück)
  • Varta Ultra Lithium – 4 Stück für 6,25 Euro (1,56 Euro pro Stück)
  • Energizer Ultimate Lithium – 4 Stück für 5,99 Euro (1,50 Euro pro Stück)

Ein Großteil der getesteten Modelle in unserem Test sind herkömmliche Alkali-Mangan-Batterien. Um herauszufinden, ob sich vermeintlich Hochleistungszellen auf Lithium-Eisensulfid-Basis lohnen, haben wir auch zwei verschiedene Modelle mit dieser chemischen Zusammensetzung getestet.

Kurz erklärt – Unterschiedliche Batteriechemie

Am meisten verbreitet sind Batterien auf Alkali-Mangan-Basis. Es gibt aber auch andere Typen wie etwa Zink-Kohle. Als leistungsfähigste Batteriechemie gilt jedoch Lithium-Eisensulfid. Dieser Batterietypus wird aufgrund seiner höheren Belastbarkeit in der Regel für den Einsatz in Digitalkameras und Blitzen empfohlen.

Testaufbau

Um für den Test aussagekräftige Resultate zu bekommen, haben wir uns von Physiker D. Schicke (M.Sc.) beraten lassen. Mit seiner Unterstützung haben wir uns auf ein Testverfahren festgelegt, wonach wir die Batteriespannung an fünf konsekutiven Zeitpunkten gemessen haben. Ausgehend von einer Ausgangsmessung vor Beginn des Tests haben wir nach zwei, fünf, sieben und zehn Stunden gemessen.

Test Batterien mit Camping-LED-Lampen
Die Batterien wurden in einer LED-Camping-Lampe getestet. Die Lampen geben schon ohne Messen der Spannung einen Hinweis darauf, wie leer oder voll die Batterien noch sind – indem sie schwächer oder heller leuchten. Foto: TECHBOOK

Für den Test haben wir uns für eine praktikable, alltagstaugliche Variante mit einer LED-Camping-Lampe mit drei Batterie-Slots entschieden. Gemessen haben wir den Batteriezustand mit einem herkömmlichen digitalen Voltmesser. Damit konnten wir ermitteln, wie schnell die einzelnen Batteriemodelle ihre Spannung verloren haben.

Nach der Ausgangsmessung haben wir uns in allen weiteren Messungen angeschaut, wie viel Spannung über alle drei Zellen hinweg verloren ging. Dafür haben wir die drei Messungen gemittelt, um die Durchschnittsspannung zu erfahren. Das gab uns ein gutes Bild darüber, wie die Batterien im Zusammenspiel auch nach mehreren Stunden Laufzeit noch Energie liefern. Denn selbst wenn eine Zelle massiv Spannung einbüßen würde, könnten die anderen beiden diesen Verlust ausgleichen.

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Messergebnisse

Wir haben den Test wie beschrieben in fünf Messpunkte aufgeteilt. Eine Vorabmessung, um die Spannung im Ruhezustand zu zeigen, und dann vier weitere Messungen nach zwei, fünf, sieben und zehn Stunden.

Erster Messpunkt

Bei der Vorabmessung haben alle höherpreisigen Modelle von Varta, Energizer und Duracell eine Spannung von 1,63 bis 1,64 Volt gezeigt. Günstigere Batteriemodelle von Aldi, Ikea und Rossmann starten mit einer etwas niedrigeren Spannung zwischen 1,6 und 1,62 Volt. Aus der Reihe fallen unsere beiden Modelle des Lithium-Eisensulfid-Typs. Da diese für besonders stromhungrige Geräte vorgesehen sind, haben sie eine Spannung von vergleichsweise hohen 1,79 Volt (Energizer Ultimate Lithium) und 1,84 Volt (Varta Ultra Lithium).

Tipp: Zum Vergrößern der Darstellung bitte klicken.

Batterie-Vergleich Übersicht
An der Verlaufskurve lässt sich gut erkennen, dass alle getesteten Batterien innerhalb der ersten 5 Stunden am meisten Spannung verloren haben. Foto: TECHBOOK

Zweiter Messpunkt

Bemerkenswert ist besonders der rapide Spannungsabfall innerhalb der ersten zwei Stunden, der bei allen Modellen im Batterie-Test gleichermaßen zu beobachten ist.

Vor allem die hochpreisigen Modelle von Varta (Longlife Power und Longlife Max Power) zeigen bei den Alkali-Mangan-Zellen gute Leistung. Beide Modelle erreichen durchschnittlich 1,22 Volt bei der zweiten Messung. Auch die Duracell Ultra und Duracell Plus sind mit 1,2 und 1,22 Volt respektive vorne mit dabei. Dicht danach folgt Ikea Alkalisk mit 1,19 Volt und Rossmann Rubin mit 1,17 Volt. Auch Varta Longlife und Energizer Alkaline Power sind mit 1,16 Volt und 1,15 Volt auf einem ähnlichen Niveau. Schlusslicht bildet das Model Activ Energy von Aldi mit nur noch knapp 1,1 Volt.

Eine Besonderheit bleiben auch hier die beiden Lithium-Eisensulfid-Modelle. Mit 1,47 Volt (Energizer Ultimate Lithium) und 1,46 Volt (Varta Ultra Lithium) sind beide noch deutlich stärker als die Alkali-Konkurrenz. In beiden Fällen sind die Batterien bei der Messung jedoch extrem heiß, sodass man sie kaum anfassen kann. Was das zur Folge hat, sehen wir gleich.

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Dritter Messpunkt

Nach dem zweiten Messpunkt (zwei Stunden) ändert sich bei der durchschnittlichen Spannung unserer Testkandidaten kaum noch etwas. Das liegt daran, dass die stark gesunkene Spannung einer einzelnen Zelle von den anderen beiden kompensiert wird.

Während wir beim zweiten Messpunkt einen wahrhaftigen Spannungseinbruch verzeichnen konnten, fallen die Werte bei der dritten Messung nach fünf Stunden nur noch moderat. Zwischen 0,1 und 0,2 Volt Spannung verlieren die Batterien im Durchschnitt. Als überraschender Sieger in dieser Runde geht Aldi Activ Energy mit einem Wert von 1,063 Volt hervor. Nachdem die Batterien in der zweiten Messung schnell abgestürzt sind, scheinen sie sich stabilisiert zu haben. Die anderen Kandidaten liegen alle auf 1,01 bis 1,05 Volt. Ausreißer und Schlusslichter sind die bis jetzt so starken Lithium-Zellen. Sowohl Varta als auch Energizer sind unter 1 Volt gefallen. Energizer erreicht nur noch 0,89 Volt und Varta noch 0,9 Volt. Beide liefern im Vergleich ein deutlich schwächeres Licht als die Konkurrenz.

Vierter und fünfter Messpunkt

Die beiden letzten Messungen (nach sieben und nach zehn Stunden) liefern ein relativ konformes Bild. Keines der Modelle verliert noch mehr als 0,13 Volt (festgestellt bei Varta Longlife Power). Den niedrigsten Verlust konnten wir bei den Energizer Alkaline Power mit 0,002 Volt feststellen, die am Ende mit 1,003 Volt einen respektablen Wert erreichten. Am schlechtesten schnitten die Lithium-Modelle ab, die es nur noch auf 0,85 Volt (Energizer Ultimate Lithium) und 0,843 Volt (Varta Ultra Lithium) brachten. Bei beiden war das Licht so schwach, dass es unter Sonneneinfall kaum noch zu erkennen war.

Batterie Test teuer vs günstig
Ganz deutlich erkennbar: Obwohl die teuren Varta Longlife Power hoch eingestiegen sind, können die Aldi Activ Energy die Spannung am Ende besser halten. Foto: TECHBOOK

Ein überraschendes Test-Ergebnis liefern die Aldi-Batterien Activ Energy mit 1,063 Volt nach zehn Stunden Laufzeit, gefolgt von Duracell Plus mit 1,015 Volt. Auch Ikea Alkalisk und Energizer Alkaline Power haben es mit 1,006 Volt und 1,003 Volt respektive knapp über ein Volt geschafft. Danach folgen Duracell Ultra (0,973 Volt), Rossmann Rubin (0,95 Volt),Varta Longlife Power Max (0,946 Volt), Varta Longlife Power (0,926 Volt) und Varta Longlife (0,903).

ModellAusgangsspannungSpannung nach 2 StundenSpannung nach 5 StundenSpannung nach 7 StundenSpannung nach 10 Stunden
Varta Longlife Power1,635 V1,22 V1,056 V0,94 V0,926 V
Duracell Ultra1,627 V1,2 V0,953 V0,95 V0,973 V
Energizer Alkaline Power1,621 V1,15 V1,006 V1,003 V1,013 V
Varta Longlife Max Power1,6435 V1,22 V1 V1,036 V0,946 V
Aldi Activ Energy1,618 V1,1 V1,07 V1,073 V1,063 V
Duracell Plus1,625 V1,22 V1,013 V1,016 V1,015 V
Varta Longlife1,64 V1,16 V0,963 V0,916 V0,903 V
Energizer Ultimate Lithium1,793 V1,471 V0,886 V0,883 V0,85 V
Varta Ultra Lithium1,837 V1,4643 V0,9 V0,86 V0,843 V
Ikea Alkalisk1,6 V1,19 V1,01 V1,01 V1,006 V
Rossmann Rubin1,61 V1,17 V1,026 V0,986 V0,95 V
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Fazit: Aldi-Batterien überraschen im Alltagstest mit hoher Leistung

Bei Alltagsgegenständen mit niedriger Spannung wie Spielzeug, Lampen, Fernbedienungen und Co. lohnt es sich nicht, zu teuren Marken-Batterien zu greifen. Die Modelle von Varta, Duracell und Energizer haben lediglich in den ersten fünf Stunden mehr Power. Danach pendeln sich alle getesteten Modelle auf ähnlichem Niveau ein. Überraschend stehen die günstigen Discounter-Batterien von Aldi bei der Leistung in unserem Laufzeit-Test ganz oben. Auch die Pendants des Drogeriemarkts Rossmann und des Einrichtungshauses Ikea schlagen sich auf Dauer genau so gut wie die teure Konkurrenz.

Das macht sich auch im Geldbeutel bemerkbar. AA-Batterien von Ikea, Rossmann und Aldi kosten pro Stück 20 Cent. Markenhersteller verlangen hingegen zwischen einem und zwei Euro pro Batterie. Bereits bei zehn Batterien also eine Preisersparnis von acht bis 18 Euro.

Die höhere Ausgangsspannung der teuren Markenmodelle bringt in bestimmten Ausnahmesituationen aber einen Vorteil. Wenn nämlich wirklich hohe Spannung von einem Gerät gefordert wird, sollte man doch zu Modellen von Varta, Duracell und Energizer greifen. Wir sprechen von Ausnahmen. Diese Batteriefresser aus den 90er und frühen 00er-Jahren, wie Digital-Kameras und Handheld-Konsolen, werden seit Jahren schon mit wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akkus betrieben. Heutzutage gibt es nur noch wenige Geräte, die den Einsatz der teuren AA-Batterien rechtfertigen.

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