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Damals kannte sie fast jeder

5 große Tech-Unternehmen, die es nicht mehr gibt

Tech-Unternehmen pleite gibt es nicht mehr
Viele Tech-Giganten mussten ihre Türen schon für immer schließen Foto: Getty Images
Andreas Filbig ehemaliger Redaktionsleiter

15.11.2021, 13:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Sie waren einst große Hersteller technischer Geräte für Endverbraucher. Aus unterschiedlichen Gründen gibt es sie nicht mehr. TECHBOOK zeigt fünf Unternehmen, die Sie vielleicht noch von früher kennen, die es aber nicht mehr gibt.

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Die Gründe für das Ende eines Unternehmens sind im Tech-Bereich oft ähnlich. Manche reagieren zu spät auf technische Neuerungen, andere setzen auf falsche Produkte oder werden einfach schlecht gemanagt. Diesen Schicksalen fielen in der Vergangenheit auch wahre Riesen der Tech-Branche zum Opfer.

1.) Compaq

Der Name Compaq thronte auch hierzulande ab Mitte der 90er-Jahre bis wenige Jahre nach der Jahrtausendwende auf vielen Heimcomputern. Der US-Hersteller begann Mitte der 1990er – vor vielen anderen – mit dem Bau von Desktop-PCs für den Heimgebrauch. Auch mein erster Rechner inkl. Röhrenmonitor aus dem Jahr 1999 stammten von Compaq. Besonders beliebt, weil auch mit guter Ausstattung ausgeliefert, war Compaqs Presario-Reihe.

Compaq
Ein Compaq Presario Foto: Ebay

Das Verschwinden von Compaq hat nichts mit Insolvenz zu tun. Vielmehr übernahm Tech-Riese Hewlett-Packard das Unternehmen im Zuge einer Fusion im Jahr 2002. In einigen Ländern, auch Deutschland seit 2008, wurde die Marke bis spätestens 2013 weitergeführt. Danach war auch mit dem Namen endgültig Schluss.

2.) Siemens Mobile

Erinnern Sie sich noch an den letzten richtig großen deutschen Handyhersteller? Siemens Mobile zählte in den 90er-Jahren zu den ganz großen Marken im Handybereich und leistete Anfang des Jahrzehnts sogar Pionierarbeit bei den ersten Geräten für ein größeres Publikum. 2005 war für die Tochterfirma von Siemens dann Schluss. Die komplette und spannende Geschichte von Siemens Mobile finden Sie in unserem Artikel:

3.) Minolta

Heutzutage stellt sich beim Kauf einer Kamera für viele die Frage: Canon oder Nikon? Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts war das aber noch anders. Da durfte man noch die Frage stellen: Canon, Nikon oder Minolta. Das japanische Traditionsunternehmen war in dieser Zeit nämlich der drittgrößte Kamera-Hersteller der Welt.

Insgesamt blickt Minolta auf eine Firmengeschichte von 1928 bis 2006 zurück. Ein Jahr vor dem Rückzug aus dem Kamera-Geschäft kündigte man noch an, in Partnerschaft mit Sony neue Digitalkameras zu entwickeln. Dazu kam es dann aber doch nicht und Sony übernahm stattdessen einige Systeme von Minolta und verbaute sie in eigenen Kameras. Unter dem Namen „Konica Minolta“ verlagerten die Japaner ihr Geschäft dann auf andere Branchen. Aktuell zum Beispiel auf Cloud-Lösungen.

4.) Netscape

„Netscape Communications“ war eines der größten Software-Unternehmen im Bereich Internet Mitte der 1990er-Jahre. Popularität erreichte Netscape mit seinem Internetbrowser, dem „Netscape Navigator“. Bis ins Jahr 1996 war dies der beliebteste Browser auf Windows-PC und Macs weltweit. Für die Internet-Nutzer damals war es also in der Regel der erste Kontakt mit dem World Wide Web. Heute nicht mehr vorstellbar, aber für die Nutzung des Internetbrowsers musste man damals bezahlen. 39 US-Dollar kostete die erste Version.

Der Platz an der Spitze der Browser – mangels Konkurrenz – blieb aber nicht lange. In den sogenannten Browserkrieg musste der „Netscape Navigator“ in nur zwei Jahren das Feld fast komplett Microsofts neuem „Internet Explorer“ überlassen. Dieser kam kostenlos mit jedem Windows-PC und beendete nicht nur Netscapes Browserherrschaft, sondern läutete auch den Untergang des ganzen Unternehmens ein. Die letzte Version erschien im Jahr 2008, zehn Jahre nachdem Netscape praktisch von der Bildfläche verschwunden war.

Der Geist lebt aber bis heute weiter. Basierend auf dem Code gründete man nämlich „Mozilla“ und meldete sich damit zurück ins Browsergeschäft.

5.) Palm

Noch bevor Blackberrys das Non-plus-Ultra für Geschäftleute waren, waren es oftmals die Organizer von Hersteller Palm. Die sogenannten PDAs (Personal Digital Assistant) sehen aus wie Steinzeit-iPhones. Um die Jahrtausendwende herum war Palm DER Hersteller für stiftgesteuerte Taschencomputer und hatte den – wenn auch kleinen – Markt größtenteils für sich.

Der Palm Zire M150
Der Palm Zire M150 Foto: Ebay

Geräte wie der „Palm Zire“ aus dem Jahr 2002 konnten dabei nicht viel mehr als ein Terminkalender, waren jedoch sehr handlich und nicht zuletzt auch irgendwie cool. Da die Geräte damit keinen Unterhaltungswert hatten und man auch nicht mit ihnen telefonieren konnte, blieb die Masse natürlich bei herkömmlichen Handys.

Mit dem Aufkommen der Konkurrenz, vor allem durch Microsoft, und schließlich der Erfindung des Smartphones, endete die Relevanz von Palm. 2010 kaufte Hewlett-Packard das Unternehmen und verkauft die Namensrechte 2015 nach China

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