
15. Mai 2025, 13:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Als Hybrid-Konsole muss die Switch 2 den Spagat zwischen stationärem und Handheld-Gaming schaffen. Damit die Konsole unterwegs nicht sofort ihren Akku leersaugt, ist die Leistung außerhalb des TV-Docks reduziert. Doch wie groß ist der Unterschied zwischen mobilem und gedocktem Gebrauch?
Acht Jahre nach dem Start der Vorgängerin markiert die Switch 2 einen enormen Sprung bei der Gaming-Leistung. Mit der Konsole im mitgelieferten Dock sind bis zu 4K-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde (fps) oder 1440p mit 120 fps möglich. Unterwegs ist die Ausgabe jedoch auf 1080p (Full-HD) und 120 fps reduziert. TECHBOOK erklärt, was der Grund dafür ist.
Datenblatt der Switch 2 bestätigt
Kurz nach der Vorstellung der Switch 2 hat Nintendo ein offizielles Datenblatt veröffentlicht, das bereits eine vage Idee von der Leistung der Konsole gibt. Details zu dem „speziell von Nvidia angefertigtem Prozessor“ sind darin jedoch nicht zu finden. Auch ein Post zur Switch 2 auf dem Nvidia-Blog enthält bis auf eine unpräzise „10-fache Grafikleistung der Nintendo Switch“-Angabe keine weiteren Informationen.
Die Technologie-Experten von „Digital Foundry“ konnten das Datenblatt nun jedoch final bestätigen und haben alle Spezifikationen bei „Eurogamer“ veröffentlicht. Wie bereits im Vorfeld des Launches durch Leaks bekannt wurde, basiert der Prozessor auf dem Nvidia Tegra T239. Anders als der Tegra X1 in der originalen Switch handelt es sich hierbei jedoch tatsächlich um eine stark angepasste Version.
CPU von ARM, GPU von Nvidia
Als CPU kommen 8 Cortex-A78C-Kerne zum Einsatz. Dabei handelt es sich um „Stangenware“ von Chip-Designer ARM, der seine Architekturen an andere lizenziert. Wie schon bei der originalen Switch sind die Kerne aufgeteilt: 2 stehen exklusiv für das System zur Verfügung, die restlichen 6 können Entwickler für Spiele nutzen.
Datenblatt Switch 2 | |
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CPU | ARM Cortex-A78C 8 Kerne |
CPU-Taktfrequenz | 998 MHz (Dock) 1101 MHz (Handheld |
GPU | Nvidia Ampere 1536 CUDA Cores |
GPU-Taktfrequenz | 1007 MHz (Dock) 561 MHz (Handheld) |
Speicherbandbreite | 102 GB/s (Dock) 68 GB/s (Handheld) |
Speicher | 256 GB |
Nvidia hat die CPU um eine Grafikeinheit aus dem eigenen Hause ergänzt, die auf der Ampere-Mikroarchitektur basiert. Ampere stammt von 2020 und kommt unter anderem in der High-End-Grafikkarte GeForce RTX 3090 Ti zum Einsatz. Für die Switch 2 hat der Hersteller die Architektur weit nach unten skaliert. Mit 1536 Recheneinheiten (CUDA Cores) liegt die GPU in der Switch 2 noch unter der Laptop-Version der RTX 3050 (2048 CUDA Cores).

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Leistung der Switch 2 im Handheld-Modus stark reduziert
Befindet sich die Switch 2 in ihrem TV-Dock, kann sie die Leistung von CPU und GPU maximal ausnutzen. Möglich ist das durch einen aktiven Lüfter im Dock, der Wärme effizienter abführt und der Hardware dadurch mehr Spielraum gibt. Außerdem muss die Konsole im stationären Gebrauch nicht Energie sparen.
Während im Handheld-Modus zwar die gleiche Hardware zur Verfügung steht, reduziert die Switch 2 die Leistung „Digital Foundry“ zufolge jedoch drastisch. Im Dock kann die GPU deutlich höhere Taktfrequenzen erreichen.
Was ist die Taktfrequenz in einem Computer?
Computer führen Operationen in Takten aus, die in Hertz gemessen werden. Grob gesagt wird dabei pro Sekunde ein Operationszyklus ausgeführt, also ein Hertz. Je höher die Frequenz, desto mehr Operationen kann ein Chip auf einmal ausführen.
So ist die Taktfrequenz der GPU im stationären Gebrauch auf 1007 Megahertz (MHz) festgelegt. Im Handheld-Modus sinkt diese mit 561 MHz nur noch auf etwas mehr als die Hälfte. Auch die Speicherbandbreite wird von 102 Gigabyte pro Sekunde (GB/s) auf 68 GB/s reduziert. Ein schneller Speicherzugriff ist vor allem für flüssiges Gameplay mit hohen Bildraten (fps) notwendig.
Überraschend ist, dass die CPU im mobilen Gebrauch mit 1101 MHz schneller arbeitet als im Dock (998 MHz). Das könnte daran liegen, dass Nintendo in der Switch 2 versucht, damit die reduzierte Speicherbandbreite auszugleichen.
„Digital Foundry“ gibt darüber hinaus an, dass sowohl CPU als auch GPU eine höhere theoretische Taktfrequenz haben. Für die CPU liegt diese bei 1,7 GHz, für die GPU bei 1,4 GHz. Es ist jedoch bislang nicht bekannt, ob Entwickler davon Gebrauch für Spiele machen können. Denkbar ist, dass die Switch 2 in Szenarien mit ausreichenden Temperatur-Reserven die Frequenzen in kurzen Schüben für mehr Leistung erhöhen kann. Vor allem durch bessere Kühlung im Dock dürfte sich das bemerkbar machen.