VG Wort
Direkt zum Inhalt wechseln
logo Mobiler Lifestyle, Streaming und Smart Finance
Neues Feature

Netflix-Nutzer können Wiedergabegeschwindigkeit bald selbst anpassen

Im Oktober 2019 hat Netflix die Funktion bereits getestet, jetzt soll sie schrittweise implementiert werden. Die Rede ist von der Abspielgeschwindigkeit, die von Nutzern künftig geändert werden kann.

Zuerst für Android-Nutzer

Mit dem neuen Feature können Nutzer die Wiedergabegeschwindigkeit in der Netflix-App einfach ändern. Bis zu eineinhalbfache Geschwindigkeit soll künftig möglich sein. Damit könnte man etwa alle Staffeln House of Cards in knapp 55 Stunden statt 73 Stunden binge-watchen, wenn man das wollte. Aber auch Verlangsamung im Zeitlupen-Stil ist möglich. Praktisch, wenn man auf gewisse Details mal ganz genau schauen möchte. Andere Portale wie beispielsweise YouTube bieten eine solche Funktion schon länger an.

Laut dem Tech-Portal The Verge wird es neben der normalen Geschwindigkeit noch vier weitere geben: 0.5x, 0.75x, 1.25x und 1,5x. Im Test erschien bei einigen Android-Nutzern links neben den bisherigen Optionen bei der Video-Wiedergabe (Folgen, Audio & Untertitel, Nächste Folge) eine zusätzliche Option: Geschwindigkeit (engl. Speed). Sehr wahrscheinlich wird auch die tatsächliche Implementierung so aussehen. Für Android-Nutzer soll die Funktion auch als erstes zur Verfügung stehen. Weitere Systeme sollen zeitnah folgen.

Lesen Sie auch: Diese Netflix-Tricks sollten Sie kennen

Mehr Kontrolle für die Nutzer

Kontrolle über die Wiedergabegeschwindigkeit ist im Prinzip nichts neues. Schon mit DVDs ist es möglich, die Wiedergabe zu verlangsamen oder zu beschleunigen und YouTube und Co. haben diese Funktion schon seit langem. Auch bei Hörbüchern und Podcasts haben Hörer schon seit jeher diese Möglichkeit.

Netflix‘ eigenen Angaben zufolge haben zudem viele Abonnenten bereits genau diese zusätzliche Kontrolle auch für Serien und Filme bei dem Streaming-Anbieter gefordert. Gerade für Nutzer, die gerne Filme und Serien in Originalsprache schauen und etwas mal nicht verstanden haben, ist das praktisch, da sie die gleiche Passage einfach noch mal langsamer anhören können. Gleiches gilt zum Beispiel auch für Gehörlose, da sich die Untertitel der Video-Geschwindigkeit anpassen. Umgekehrt können Nutzer, die vor der dritten Dark-Staffel einfach nochmal schnell die beiden ersten sichten wollen, dank höherer Geschwindigkeit ihr Wissen nochmal schnell auffrischen. Nachdem im Oktober die Rede davon war, dass vom Anklang des Tests bei den Abonnenten sehr stark abhängen würde, ob das Feature überhaupt käme, scheint die Resonanz damals positiv gewesen zu sein. Schon in den nächsten Wochen soll die Funktion weltweit ausgerollt werden.

Auch interessant: Alles rund um das Thema Streaming erfahren Sie bei TECHBOOK!

Hollywood übt harsche Kritik

Laut The Verge haben sich bereits viele Regisseure und Hollywood-Stars ausdrücklich gegen das neue Feature ausgesprochen, darunter etwa Brad Bird (The Incredibles – Die Unglaublichen) und Aaron Paul (Breaking Bad). Die Argumentation: Durch die Veränderung der Geschwindigkeit würde das Kino-Erlebnis verloren gehen. Schließlich sei das Tempo eines Films ein wesentlicher Bestandteil des kreativen Ausdrucks.

Übersetzung: Also – wieder eine spektakulär schlechte Idee und ein weiterer Schlag gegen das jetzt schon ausblutende Kino-Erlebnis. Warum einerseits die Visionen von Filmemachern unterstützen und finanzieren und dann daran arbeiten, die Vorstellung der Filme zu zerstören?

Um den Filmschaffenden entgegen zu kommen, hat Netflix mehrere Maßnahmen in Aussicht gestellt. Zu The Verge sagte ein Sprecher beispielsweise, dass die Tonhöhe automatisch angepasst werde. Außerdem müssten Nutzer nach jedem Film beziehungsweise jeder Folge erneut eine andere Geschwindigkeit festlegen, wenn sie von der eigentlichen abweiche. Zu dieser würde immer wieder automatisch zurückgekehrt.

Profilbild

TECHBOOK meint

„Bei Netflix steht eben der Nutzer im Vordergrund und nicht der Filmemacher. Wenn der Nutzer eine komplette Staffel an einem Tag durch-bingen will, ist das seine Entscheidung. Die Wiedergabe dabei etwas zu beschleunigen, ist praktisch nur noch ein Hilfsmittel dafür. Außerdem sollten wir ehrlich sein: Ein großer Teil der Inhalte auf Netflix hat sowieso keinen hohen künstlerischen Wert. Viele Filme und Serien, die für Netflix produziert werden, dienen einzig und allein der Unterhaltung. Wie schnell oder langsam diese Inhalte über den Bildschirm flimmern, ist deshalb fast schon nebensächlich.“Adrian Mühlroth, Redakteur
Themen: Netflix
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.