Das BSI warnt derzeit vor einer neuen Betrugsmasche bei Ebay Kleinanzeigen und Facebook Marketplace mit falschen Zahlungsbestätigungen. TECHBOOK verrät, wie Sie sich schützen.
Verkäufer auf Online-Kleinanzeigenmärkten wie Ebay Kleinanzeigen oder Facebook Marketplace müssen derzeit vermehrt mit Betrugsversuchen rechnen. Davor warnt aktuell das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in seinem Newsletter.
So gehen die Betrüger vor
Meistens würden Verkäufer außerhalb von Ebay Kleinanzeigen oder dem Marketplace kontaktiert – etwa per SMS oder WhatsApp. Dabei wollen vermeintliche Käufer ein schnelles Geschäft außerhalb der Plattform vorgaukeln. Ziel: Der Verkäufer soll die Ware möglichst sofort verschicken, ohne jemals eine Bezahlung zu erhalten. In Sicherheit wiegen wollen die Betrüger den Verkäufer mit angeblichen Zahlungsbelegen, die zeigen, dass das Geld bereits überwiesen wurde. Die Belege sind allerdings gefälschte Screenshots etwa von Paypal oder Überweisungen.
Erste Erkennungszeichen, die Verkäufer kritisch werden lassen sollten, sind grobe Rechtschreibfehler und schlechtes Deutsch. „Es empfiehlt sich, entsprechende Benachrichtigungen immer kritisch zu prüfen, ob sie echt sind. Oft werden darin Vorgehensweisen beschrieben, die der Zahlungsdienst überhaupt nicht anbietet“, erklärt das BSI.
Bei diesen Fällen von Cyberkriminalität spricht das BSI von „Social Engineering“. Hier wird das Vertrauen und die Hilfsbereitschaft von Internetnutzern missbraucht, um sie zu manipulieren – und sie dann dazu zu verleiten, Überweisungen zu tätigen oder vertrauliche Informationen preiszugeben. Auch Schadsoftware kann so auf den Rechner geschleust werden. Ein Opfer, das auf die Täuschung hereinfällt, handelt laut BSI im guten Glauben, das Richtige zu tun
Was können betroffene Kunden tun?
Sollten Sie tatsächlich Ware verschickt haben ohne jemals die Bezahlung zu erhalten, können Sie den Betrug bei einer Polizeidienststelle anzeigen. Dafür benötigen Sie:
- Alle relevanten Unterlagen: Chatverläufe, Versandbestätigungen, eventuelle gefälschte Überweisungsbestätigungen, Rechnungen, Kontaktversuche, etc.
- den Personalausweis
- etwaige Zeugen, wenn vorhanden (ebenfalls mit Personalausweis)
Auch Ebay Kleinanzeigen selbst bietet Hilfe bei möglichen Betrugsfällen an. Das Portal rät zunächst, dem Käufer schriftlich eine letzte Frist zu setzten. Danach sollten sich Betroffene an den Kundendienst wenden und eine Schadensmeldung abgeben. Das Formular dafür finden Sie hier.
Wie schützt man sich am besten?
Auf Verkaufsportalen wird die Hilfsbereitschaft durch Fremde gerne missbraucht – besonders bei Ebay Kleinanzeigen, das nicht so viele Schutzmaßnahmen bietet wie der große Bruder Ebay und Käufern und Verkäufern auch keine Bewertung ermöglicht. Ebay Kleinanzeigen versteht sich als lokales Portal, bei dem Nutzer die Ware am besten direkt beim Verkäufer abholen sollen. Bei teuren Geräten zeigt Ebay Kleinanzeigen daher auch regelmäßig diesen Warnhinweis an:

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Umgekehrt sollte man daher auch als Verkäufer am besten auf eine persönliche Abholung pochen und keinen Versand anbieten. Falls Sie doch etwas in eine andere Stadt schicken wollen: Egal wie dringend oder wichtig die Ware ist, warten Sie immer erst den Eingang der Zahlung auf Ihrem Konto ab. Für sekundenschnelle Abwicklungen können Sie etwa Paypal verwenden. Notieren Sie auch individuelle Merkmale des Produkts, das Sie verkaufen möchten, etwa die Seriennummer. Sonst bestehen kaum Chancen, sich etwa gegen den ebenfalls immer wieder benutzten Austausch-Trick zu schützen.