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Verbraucherschützer beklagen

Mobiles Internet in Deutschland zu teuer

Frau surft mit dem Smartphone
Deutsche Nutzer zahlen im europäischen vergleich sehr viel für mobiles Internet Foto: Getty Images
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TECHBOOK Redaktion

26.08.2021, 15:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Zwar ist das mobile Internet in den vergangenen Jahren in Deutschland günstiger geworden. Im europäischen Vergleich zahlen deutsche Nutzer aber immer noch erstaunlich viel pro Gigabyte. Doch warum ist das so?

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Immer häufiger beklagen Verbraucherschützer die hohen Kosten für mobiles Internet in Deutschland. „Die nackten Zahlen zeigen, dass wir in Deutschland mit die teuersten Gebühren und Preise für Mobilfunk und mobiles Internet haben“, sagt der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller. Ein Preisvergleich des Verbands habe ergeben, dass mobiles Datenvolumen in Nachbarländern wie Frankreich und Italien, besonders aber in den östlichen EU-Staaten Estland, Rumänien und Polen deutlich günstiger sei als hierzulande.

Darum sind die Kosten für mobiles Internet in Deutschland so hoch

„Das lässt uns unzufrieden zurück“, sagte Müller. Es gebe keinen nachvollziehbaren Grund für den Preisunterschied – außer zu wenig Wettbewerb auf dem deutschen Markt. „Es gibt einen ganz großen Bedarf in Deutschland, digital noch schneller – und dann bitte auch günstiger zu werden“, betonte er. Dafür müsse es mehr Wettbewerb geben. Etwa, indem Vertragslaufzeiten verkürzt würden. Die Politik dürfe nicht darauf hören, was die Internet- und Telefonkonzerne wollten, sondern fragen, was der Verbraucher wolle: „Die wollen mehr Flexibilität und günstige Preise.“

Die Mobilfunkprovider sehen das Ganze etwas anders. Sie erklären die hohen Kosten für mobiles Internet in Deutschland vor allem mit den höheren Fixkosten. Um Deutschland flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen, bedarf es laut Vodafone hoher Milliarden-Investitionen. Auch die sehr teuren Frequenzen seien nicht zu unterschätzen. Anbieter Telefònica/O2 wiederum nennt auch die höheren Lohnkosten und die meist aufwendigen Genehmigungsverfahren aufgrund höherer bürokratischer Hürden als Argument.

Günstiges mobiles Internet wichtig

Gerade im ländlichen Raum und in der Nach-Corona-Zeit sei schnelles und günstiges mobiles Internet wichtig – nicht nur, um unterwegs Nachrichten zu beantworten, Fotos zu verschicken und das Auto zu navigieren, sondern auch zum Arbeiten. „Viele Wirtschaftsunternehmen brauchen schnelles Internet, um ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können,“ so Müller.

Dem Vergleich des Verbraucherzentrale Bundesverbands zufolge kostete ein Gigabyte mobiles Datenvolumen im reinen Datentarif im Jahr 2019 in Deutschland durchschnittlich 3,35 Euro – und damit genauso viel wie in Großbritannien und etwas weniger als in Spanien (3,58 Euro). In Frankreich dagegen wurden im Schnitt 3,18 Euro bezahlt, in Italien nur 1,65 Euro, in Polen sogar nur 0,83 Euro.

Die Kosten für mobiles Internet im europäischen Vergleich

Nach Angaben der Initiative D21 nutzten im vergangenen Jahr 80 Prozent der über 14-Jährigen in Deutschland mobiles Internet. Laut Bundesnetzagentur nutzten die Verbraucher 2019 noch 2,76 Milliarden Gigabyte mobiles Datenvolumen, ein Jahr später waren es bereits 3,97 Milliarden Gigabyte.

Lesen Sie auch: Wie viel Datenvolumen braucht man wirklich?

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Quelle

Mit Material der dpa

Themen: Internet
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