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Mobilfunk

Aldi Talk plant riesige Änderung bei Handytarifen 

Junge Frau mit rotem Pulli telefoniert mit dem Smartphone.
Aldi Talk stellt seine Prepaid-Tarife neu auf – inklusive 5G. Foto: picture alliance / dpa-tmn | Bernd Diekjobst
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

07.07.2023, 13:17 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Aldi Talk hat eine große Anpassung seiner Tarife angekündigt. Ab dem 11. Juli bekommen Kunden nicht nur mehr Datenvolumen, sie haben dann auch Zugriff auf das 5G-Netz von O2. Aufgrund dieser Extras steigen aber auch die Preise der Prepaid-Pakete. TECHBOOK verrät, was genau auf Kunden zukommt.

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Wie auch bei der Preisgestaltung bei Lebensmitteln ist Aldi auch im Bereich Mobilfunk ein Vorbild für viele Anbieter. Stellt der Anbieter seine Tarife um, ziehen andere oftmals nach. Aus diesem Grund sind die geplanten Änderungen für den Markt so relevant. Aldi Talk möchte ab Mitte Juli nämlich 5G in seinen Prepaid-Tarifen freischalten. Gleichzeitig passt er das Datenvolumen sowie die Preise seiner drei Allnet-Flats an.

Die neuen 5G-Tarife von Aldi Talk

Die neu aufgestellten Prepaid-Tarife sind ab dem 11. Juli buchbar. Mit dem Kombi-Paket S, dem Kombi-Paket M und dem Kombi-Paket L bietet Aldi Talk weiterhin drei Prepaid-Optionen zur Auswahl an. Sie unterscheiden sich inhaltlich aber deutlich von den bislang buchbaren Optionen mit gleichem Namen. Erst Anfang Juni hatte Aldi Talk seine Allnet-Flats mit mehr Datenvolumen bestückt, am Preis änderte sich allerdings nicht. Demnach gibt es im Paket S aktuell 4 GB statt 3 GB Daten für 7,99 Euro, im Paket M 8 GB statt 6 GB Daten für 12,99 Euro und im größten Paket L 16 GB statt 12 GB Daten für 17,99 Euro.

Gut einen Monat später stellt Aldi Talk nochmals alles um und führt als eine der größten Änderungen 5G in seinen Tarifen ein. Nutzer können somit nicht mehr nur über LTE surfen, sondern – soweit verfügbar – auch das 5G-Netz von O2 nutzen, das stabilere Verbindungen und eine geringere Latenz verspricht. Gleichzeitig steigt neben der maximalen Geschwindigkeit (50 Mbit/s statt 25 Mbit/s) auch das inkludierte Datenvolumen erneut an. Nutzer erhalten innerhalb der Pakete 2 GB bis 4 GB Datenvolumen mehr. Die bereits bekannte Telefon-Flatrate in alle deutschen Netze sowie die SMS-Flat ist dabei weiterhin Bestandteil der Tarife.

Durch die besagten Änderungen ergeben sich ab Mitte Juli folgende Details für die Kombi-Pakete S, M und L.

Aldi TalkKombi-Paket SKombi-Paket MKombi-Paket L
Preis pro Buchung8,99 Euro14,99 Euro19,99 Euro
Startpaket9,99 Euro, 10 Euro Guthaben9,99 Euro, 10 Euro Guthaben9,99 Euro, 10 Euro Guthaben
NetzTelefónica/O2Telefónica/O2Telefónica/O2
Telefonie / SMSFlatrateFlatrateFlatrate
Daten6 GB12 GB20 GB
5Gjajaja
Download / Upload50 / 10 Mbit/s50 / 10 Mbit/s50 / 10 Mbit/s
Drosselung auf64 kbit/s64 kbit/s64 kbit/s
Mindestlaufzeit28 Tage
automatische Verlängerung bei ausreichendem Guthaben
28 Tage
automatische Verlängerung bei ausreichendem Guthaben
28 Tage
automatische Verlängerung bei ausreichendem Guthaben
EU-Roamingenthalten; einschließlich Island, Norwegen und Liechtensteinenthalten; einschließlich Island, Norwegen und Liechtensteinenthalten; einschließlich Island, Norwegen und Liechtenstein
Aufladungper Guthabenkarte oder Bankkontoper Guthabenkarte oder Bankkontoper Guthabenkarte oder Bankkonto
Stand: 11. Juli 2023

Allnet-Flats werden teurer

Aldi Talk ist der erste Prepaid-Discounter in Deutschland, der seinen Kunden das 5G-Netz freigibt. Erfahrungsgemäß folgen andere Anbieter wie beispielsweise Lidl Connect dem Vorbild und dürften 5G in ihren Tarifen somit wohl auch bald freischalten. Unlängst hat auch Congstar als Telekom-Marke diesen Schritt gewagt, wobei die 5G-Option hier immerhin mit 5 Euro im Monat zu Buche schlägt und auch nur für die Laufzeittarife buchbar ist.

Die Einführung von 5G und die Erhöhung der Surfgeschwindigkeit sowie des Datenvolumens ist für Kunden von Aldi Talk ebenfalls nicht gratis. Sie müssen für die neuen Pakete künftig mehr bezahlen. Die Kosten für das Kombi-Paket S steigen um einen Euro auf 8,99 Euro pro Abrechnungszeitraum. Die beiden größeren Pakete M und L werden jeweils um 2 Euro teurer und kosten dann 14,99 Euro bzw. 19,99 Euro pro 28 Tage. Im Verhältnis mit den neuen Inhalten der Tarife hält sich die Preiserhöhung somit in Grenzen.

Das gilt allerdings vor allem für die Aldi-Talk-Kunden, die 5G auch wirklich nutzen können. Denn dazu benötigen sie ein Smartphone, das 5G-fähig ist. Gerade im günstigen Prepaid-Bereich haben viele Kunden aber noch Geräte im Betrieb, die lediglich über LTE surfen können. Zumal Aldi Talk derartige Smartphones auch lange Zeit in Kombination mit seinen Tarifen vermarktet hat, man denke beispielsweise an das Samsung Galaxy A04s, das in letzter Zeit häufiger im Angebot war. Nur vereinzelt schafften es Modelle wie das Galaxy A13 5G in die Regale.

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Wie gut ist 5G im O2-Netz wirklich?

Aldi Talk realisiert seine Dienste im Netz von O2. Wie die anderen großen Netzbetreiber Telekom und Vodafone arbeitet auch O2 derzeit mit Nachdruck am 5G-Ausbau in Deutschland. Laut eigener Aussage kann der Netzbetreiber aktuell mehr als 82 Prozent der deutschen Bevölkerung mit 5G versorgen (Stand: März 2023). Bis Ende 2025 wolle man das Netz bundesweit verfügbar machen, so O2.

Beim Ausbau nutzt O2 sowohl die Frequenzen um 700 MHz und 1800 MHz, als auch die „echten 5G-Frequenzen“ um 3,6 GHz. Die Frequenz um 700 MHz gilt als reichweitenstark und eignet sich somit besonders für weitläufige, ländliche Regionen. Bei der Frequenz um 1800 MHz wird 5G quasi auf die bereits bestehende LTE-Infrastruktur aufgesetzt. Man spricht hier vom sogenannten Dynamic Spectrum Sharing. O2 kann dadurch zwar 5G relativ zügig in relativ vielen Regionen Deutschlands anbieten, dadurch, dass LTE 5G hierbei aber nur „huckepack“ nimmt, haben Nutzer nicht die Vorteile die 5G eigentlich bietet, sprich die Gigabit-Geschwindigkeit sowie die geringen Latenzzeiten.

Lesen Sie auch: Großer Mobilfunk-Netztest 2023 zeigt erhebliche Unterschiede in 5G-Abdeckung

Um diese nutzen zu können, braucht es 5G auf 3,4 GHz. Die Frequenz steht vor allem in Städten zur Verfügung, etwa Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Essen, Köln, Stuttgart, Mainz, Frankfurt, Wiesbaden, Hannover oder Leipzig. Ende 2022 zählte O2 rund 6000 Antennen, die auf der 3,6-GHz-Frequenz funken. Doch die Zahl soll laut Netzbetreiber schnell steigen, da hier aktuell der Fokus beim 5G-Ausbau liegt.

Für Nutzer von Aldi Talk kann die 5G-Freischaltung somit Vorteile bringen, sofern sie ein 5G-Smartphone besitzen und in einer Region leben, wo der Mobilfunkstandard gut ausgebaut ist. Hier dürften die Übertragung stabiler sein, da Netze weniger ausgelastet sind. Den Vorteil der schnellen 5G-Geschwindigkeit gibt es für Kunden von Aldi Talk aber selbst in 3,4-GHz-Ausbaugebieten nicht, da der Anbieter die maximale Geschwindigkeit auf 50 Mbit/s drosselt.

Profilbild

TECHBOOK meint

„Wieder einmal ist es der Anbieter Aldi Talk, der bei Neuerungen im Prepaid-Bereich den ersten Schritt macht. Die Freischaltung von 5G in günstigen Tarifen ist richtig und wichtig. Jetzt profitieren endlich auch Nutzer von dem neuen Netzstandard, die keinen teuren Laufzeit-Tarife bei den Netzbetreibern gebucht haben. Ich rechne damit, dass andere Anbieter wie beispielsweise Lidl Connect schnell nachziehen werden. Sicher, noch bietet 5G bei den Mobilfunkdiscountern nur eine eingeschränkte Geschwindigkeit, doch von den weniger überlasteten Netzen können Nutzer schon jetzt profitieren. Im Hinblick auf das ebenfalls erhöhte Datenvolumen in den Prepaid-Optionen finde ich den Aufpreis von 1 bis 2 Euro gerecht.“Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin
Themen Handytarife
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