Nach einer vorläufigen Preiserhöhung für Neukunden zieht Vodafone nun auch bei den Bestandskunden nach. Das sollten Nutzer wissen.
Vergangenen Herbst sorgte bereits die Nachricht für Aufsehen, dass die drei großen Netzbetreiber – Telekom, Vodafone und O2 – ihre Preise teils deutlich anheben. Damals gab die Deutsche Telekom den initialen Anstoß – TECHBOOK berichtete. Als Begründung gaben alle drei an, die allerorts gestiegenen Kosten nicht mehr anders auffangen zu können. Allerdings bezog sich die Preiserhöhung damals „nur“ auf Neukunden – Vodafone weitet sie jetzt allerdings auch auf Bestandskunden aus.
Preiserhöhung für Bestandskunden bei Vodafone
Laut dem Vergleichsportal Verivox gelten die neuen Preise für alte DSL- und Kabelfestnetz-Tarife. Auch der beliebte Aktionstarif „GigaCableMax“ ist wohl betroffen. Die „GigaCube“- und Glasfasertarife sollen hingegen unangetastet bleiben. Aktuell informiert Vodafone seine Kunden schrittweise per Post und per Mail über die Preiserhöhung; diese gilt voraussichtlich ab Mai 2023.
Momentan können Kunden bei Vodafone zwischen vier beziehungsweise (bei Kabel) fünf Tarifoptionen wählen, je nach gewünschtem Umfang der Leitung.
- GigaZuhause 16 DSL/Kabel: Download bis zu 16 Mbit/s im Download / Upload bis zu 2,4 Mbit/s für 34,99 Euro pro Monat
- GigaZuhause 50 DSL/Kabel: Download bis zu 50 Mbit/s / Upload bis zu 10 Mbit/s für 39,99 Euro pro Monat
- GigaZuhause 100 DSL/Kabel: Download bis zu 100 Mbit/s / Upload bis zu 40 Mbit/s für 44,99 Euro pro Monat
- GigaZuhause 250 DSL/Kabel: Download bis zu 250 Mbit/s / Upload bis zu 40 Mbit/s für 54,99 Euro pro Monat
- GigaZuhause 1000 Kabel (nicht als DSL-Option): Download bis zu 1000 Mbit/s / Upload bis zu 50 Mbit/s für 59,99 Euro pro Monat
Alle Tarife enthalten neben der Internet-Flat auch eine Allnet-Flat für Telefonie und in der Regel auch einen Rabatt in den ersten sechs Monaten der Vertragslaufzeit. Der erwähnte „GigaCableMax“-Aktionstarif kostet zudem 39,99 Euro pro Monat und bietet besonders schnelles Internet im Kabel-Glasfasernetz von Vodafone. Künftig verlangt Anbieter Vodafone nun allerdings ungefähr 5 Euro mehr pro Tarif. Das gilt in erster Linie für Alt-Verträge und offenbar nicht nur für die 24-monatige Erstlaufzeit. Ob sich das gleichmäßig auf alle Optionen verteilt, ist uns noch nicht bekannt. Wir reichen diese Information so bald wie möglich nach.
Sonderkündigungsrecht für betroffenen Kunden
Wie schon die Preiserhöhung für Neukunden begründet Vodafone jetzt auch diese mit den gestiegenen Preisen im ganzen Telekommunikationssektor. „Leider sind auch wir von der allgemeinen Kostenentwicklung betroffen. So stellt uns z. B. die Erhöhung der Energiepreise für den Betrieb unserer Netze vor große Herausforderungen. Deshalb müssen wir nun unsere Preise anpassen“, heißt es in den Vodafone-Mails an die Kunden.
Überraschend kommt dieser Schritt angesichts der überall steigenden Preise nicht. Laut Vodafone greift die Preiserhöhung sechs Wochen nach Eingang der Information über die neuen Preise beim Kunden. Betroffene Kunden können, wie in so einem Fall üblich, von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Laut AGB besteht dieses Recht noch drei Monate nach Eingang der Informationen.
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Heben auch andere Internet-Anbieter die Preise an?
Bis jetzt ist nicht bekannt, dass auch die Telekom oder O2 ähnliche Schritte planen. Unwahrscheinlich ist eine Preiserhöhung bei den beiden anderen großen Anbietern neben Vodafone allerdings nicht. Auch bei den gestiegenen Preisen für Neukunden lag man zeitlich recht dicht beieinander. Außerdem sehen sich natürlich alle gleichermaßen mit den gestiegenen Kosten konfrontiert.
Ein Sprecher von O2 bestätigte TECHBOOK gegenüber, dass es zumindest aktuell keine Pläne bezüglich einer Preiserhöhung geben soll. Die Telekom hält sich zumindest die Option offen, auch wenn im Moment keine Preiserhöhungen geplant sind. So sagte ein Sprecher des Unternehmens zu TECHBOOK: „Wie bereits im Rahmen unserer Bilanzpressekonferenz vor zwei Wochen angesprochen, machen sich auch bei der Telekom trotz einer vorausschauenden Einkaufspolitik die höheren Tiefbaukosten und gestiegenen Energiepreise bemerkbar. Wir beobachten die Preisentwicklung genau und halten uns bei unserer künftigen Tarifgestaltung alle Optionen offen.“