
24. Juni 2025, 13:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Orlando Bloom war Anfang der 2000er einer der gefragtesten Schauspieler Hollywoods. Doch eine Rolle bereut er bis heute: die des Paris in Wolfgang Petersens Monumentalfilm „Troja“. In einem Interview erklärte Bloom, warum er den Film am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen würde.
Mit Blockbustern wie „Der Herr der Ringe“ und „Fluch der Karibik“ erlangte Orlando Bloom internationalen Ruhm. Doch nicht jede Großproduktion dieser Zeit ist dem Schauspieler in guter Erinnerung geblieben. Besonders der Historienfilm „Troja“ aus dem Jahr 2004 zählt für ihn zu den größten Fehlentscheidungen seiner Karriere. Im Rahmen der Interviewreihe „Know Their Lines“ von „Variety“ sprach er offen darüber, wie sehr er die Rolle des trojanischen Prinzen Paris bis heute ablehnt – und dass er den Film eigentlich nie drehen wollte.
Hollywood-Blockbuster mit Starbesetzung
„Troja“ war mit einem globalen Einspielergebnis von rund 497,5 Millionen US-Dollar zwar ein finanzieller Erfolg, erhielt aber gemischte Kritiken. Die Kritik auf Rotten Tomatoes liegt bei lediglich 53 Prozent. Neben Orlando Bloom waren Stars wie Brad Pitt, Eric Bana, Peter O’Toole und Diane Kruger beteiligt. Bloom spielte Paris, dessen Affäre mit Helena den Trojanischen Krieg entfacht. Seine Rolle stellt somit eine zentrale, wenn auch wenig heldenhafte Figur im Epos dar. Dennoch, für Orlando Bloom weckt sie keine guten Erinnerungen.
Rückblickend erzählt der Schauspieler heute, dass er den Film aus seinem Gehirn verdrängt habe. Dementsprechend überrascht es nicht, dass er bekannte Filmzitate aus „Troja“ nicht mehr zuordnen konnte, die das Entertainment-Portal „Variety“ in einem Interview abgefragt hatte. Für seine Abneigung gegen „Troja“ hat Orlando Bloom auch eine einfache Erklärung. Die Rolle hätte ihm emotional widersprochen: „Ich wollte den Film nicht machen. Ich wollte diese Figur nicht spielen. Es widersprach allem, was ich in meinem Innern fühlte.“
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Besonders eine Szene ist Bloom bis heute peinlich. Nach einem verlorenen Kampf kriecht Paris zu seinem Bruder Hector und klammert sich an dessen Bein. „Ich dachte: ‚Das kann ich nicht machen.‘“ Sein damaliger Agent meinte jedoch, dass dieser Moment die Handlung des Films verändern werde und überredete ihn so, weiterzumachen. „Ich bin auf diesen Spruch eines Agenten hereingefallen. Ich glaube, deshalb habe ich das aus meinem Gedächtnis verdrängt.“

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Brad Pitt und Diane Kruger äußern ebenfalls Kritik an „Troja“
Mit seiner Meinung an „Troja“ ist Orlando Bloom keinesfalls allein. Auch zwei seiner Kollegen, die prominente Rollen besetzten, äußerten Kritik am Film. Brad Pitt hatte nach eigenen Aussagen nie ein echtes Interesse an „Troja“. In einem Interview mit der „New York Times“ erklärte er laut dem britischen „Far Out Magazine“, dass er von seiner Agentur überredet wurde, obwohl er eigentlich ein anderes Projekt bevorzugte. Pitt fühlte sich in der Rolle des klassischen Helden Achilles unwohl und fühlte sich fehl besetzt. Ganz besonders setzte ihm zu, dass er als einer der Hauptakteure konstant im Mittelpunkt der Handlung war. „Es hat mich wahnsinnig gemacht.“
Diane Kruger, die die Rolle der Helena übernahm, sprach 2023 ebenfalls über die herausfordernden Dreharbeiten. Die Produzenten hätten sie als zu dünn empfunden, sie habe sich bei Probeaufnahmen in Hollywood verstellen müssen. „Ich fühlte mich wie ein Ausstellungsstück in einem Raum voller älterer Männer“, so Kruger. Während der Filmpremiere in Cannes fühlte sie sich isoliert und durch die deutsche Presse unter Druck gesetzt. Erst ein persönliches Gespräch mit Brad Pitt habe ihr neues Selbstvertrauen gegeben.