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Kontaktloses Bezahlen, ePerso, Eintrittstickets

Was ist NFC und wie nutzt man die Technologie?

Symbolbild: Close up vom Bezahlvorgang mit einem Smartphone per NFC
Neben dem kontaktlosen Bezahlen ermöglicht NFC noch viele weitere praktische Anwendungen. Foto: Getty Images
Vera Laumann,

08.03.2024, 17:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Vor ein paar Jahren noch skeptisch beäugt, heute aber absoluter Standard: kontaktloses Bezahlen. Die NFC-Technik macht es möglich. TECHBOOK erklärt, wie NFC funktioniert und wo sie noch zum Einsatz kommt.

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Kontaktloses Bezahlen per Karte oder Smartphone ist längst im Alltag vieler Menschen angekommen. Möglich wird diese Bequemlichkeit durch NFC – Near Field Communication oder auf Deutsch: Nahfeld-Kommunikation. Nicht zu verwechseln im Übrigen mit NFTs. Im Gegensatz zu Technologien wie Bluetooth ist beim Datenaustausch über NFC keine Benutzereingabe erforderlich. Die reine Annäherung an einen NFC-Empfänger reicht als Bestätigung aus. Dadurch gestaltet sich der Datenaustausch einfach und schnell. Doch nicht nur beim Bezahlen kommt NFC zum Einsatz.

TECHBOOK gibt den Überblick, wie NFC genau funktioniert, ob das Bezahlen damit wirklich sicher ist und wo NFC noch zum Einsatz kommt.

Standard bei Smartphones

Zunächst sollte man zwei große Unterscheidungen in der Anwendung vornehmen: NFC wird einerseits bei Endgeräten wie Smartphones und andererseits in Plastikkarten, wie etwa der Kreditkarte, eingesetzt. Mittlerweile ist die vollständige NFC-Ausstattung bei modernen Smartphones und Smart Watches Standard. Für Smartphones gilt, dass Geräte ab dem Betriebssystem Android 4 bzw. iPhones ab dem iPhone 6 einen NFC-Chip besitzen.

Damit NFC-Übertragungen funktionieren, benötigt man neben dem NFC-Chip auch ein Gerät, das selbigen auslesen kann. Seit dem Update auf iOS 13 können iPhones der Generation 7 NFC-Chips lesen. Android-Smartphones haben diese Funktion seit Android 2.3. Das bedeutet, das moderne Smartphones sowohl als Chip als auch als Lesegerät fungieren können, etwa um den Personalausweis auszulesen oder Bezahlungen aufzugeben und zu empfangen. Wer sich nicht sicher ist, ob sein Smartphone NFC-fähig ist, kann dies in den Einstellungen unter „Verbindungen“ prüfen.

Kontaktlos Bezahlen mit NFC

Das Bezahlen per NFC ist mittlerweile bei vielen Bankkarten Standard, aber auch mit virtuell im eWallet hinterlegten Karten kann man seine Rechnungen begleichen. Bankkarten sind mit einem entsprechenden Symbol ausgestattet, das an das WiFi-Zeichen angelehnt ist. Bei der drahtlosen Übertragungstechnik werden Daten verschlüsselt über eine kurze Distanz – 10 bis 20 cm – und mit maximal 424 Kilobits versendet.

In der Praxis heißt das: Der Verkäufer an der Kasse gibt den Betrag ins Bezahlterminal ein und veranlasst die Zahlung. Anschließend muss der Käufer nur noch sein Smartphone nah an das Bezahlterminal halten – genau wie bei der kontaktlosen Kartenzahlen. Nach Abschluss der Bezahlung zeigt ein optisches oder akustisches Signal an, dass das Geld vom Konto abgebucht wurde.

Hinter den Kulissen erzeugt eine aufgerollte Antenne im Bezahlterminal ein elektromagnetisches Feld. Durch eine induktive Kopplung können nun die Daten des NFC-Chips übermittelt werden. Daraus ergeben sich in der Regel Handlungsanweisungen an das empfangende Gerät, zum Beispiel eine Daten-Verbindung herzustellen, den Bezahlauftrag auszuführen oder eine Website aufzurufen.

Auch interessant: Was ist (e)SIM-Swapping und wie kann man sich davor schützen?

Betrüger in der vollen U-Bahn?

Grundsätzlich ist das Bezahlen per NFC sehr sicher. Um den Zahlungsprozess an der Kasse zu stören, müsste eine dritte Person ein Lesegerät auffällig nah an die Karte oder das Smartphone heranbringen. Auffällig nah heißt mindestens zwanzig Zentimeter. Die versendeten Informationen sind zudem verschlüsselt, sodass sie dem Betrüger nicht zwangsläufig nützen. Vor Datendiebstahl während des Bezahlens, egal ob per Karte oder Smartphone, muss man sich daher keine Sorgen machen, solange man die gängigen Sicherheitsregeln beachtet. Dazu gehören beim Smartphone regelmäßige Updates und ein sicherer Internetzugang.

Wie sieht es aber mit nicht autorisierten Transaktionen aus? Ist es möglich, dass ein Betrüger heimlich per NFC eine Abbuchung in Gang setzen, etwa wenn man das Smartphone oder Portemonnaie in einer vollen U-Bahn in der Hosentasche trägt? Die Antwortet lautet Jein. Zumindest in der Theorie könnten Betrüger mit einem Lesegerät eine Abbuchung veranlassen. In der Praxis müssten sie dazu aber mit ihrem Lesegerät (z. B. einem Smartphone) sehr nah an den NFC-Chip herankommen. Außerdem haben viele Zahlungsanbieter eine Obergrenze zwischen 25 und 50 Euro eingerichtet. Bei größeren Abbuchungen ist eine zweite Verifizierung, etwa durch Eingabe einer Pin, nötig.

In der Praxis ist diese Form von Betrug daher sehr unwahrscheinlich. Übrigens brechen Transaktionen in der Regel automatisch ab, wenn mehrere NFC-Chips in der Nähe des Lesegeräts sind. Wer also mehrere NFC-fähige Karten im Portemonnaie hat, dürfte auf der sicheren Seite sein. Wer sich dennoch unwohl fühlt, kann seine Karten oder sein Smartphone per RFID-Schutzhülle sichern.

Für virtuelle Karten gilt zudem: Zumindest die Nutzerinnen und Nutzer von Android können die NFC-Funktion nach Belieben an- und ausschalten. Das erfordert dann allerdings einen zusätzlichen Handgriff an der Supermarktkasse, ehe das Bezahlen funktioniert. Wem das zu umständlich ist, aber dennoch auf Nummer sicher gehen möchte, sollte stattdessen auf die Funktion verzichten, bei der NFC-Zahlungen auch bei gesperrtem Bildschirm möglich sind. Falls das Smartphone gestohlen wird oder verloren geht, ist es in gesperrtem Zustand zumindest nicht zum Bezahlen zu gebrauchen.

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Ticket, Türöffner, ePerso

Mittlerweile sind NFC-Chips in diversen Karten üblich. Dazu gehören die Schlüsselkarten von Büros und Hotelzimmern, aber auch die Gesundheitskarte, Tickets und sogar Bibliotheksausweise. Auch der elektronische Personalausweis verfügt über die NFC-Funktion und kann vom heimischen Smartphone ausgelesen werden. In der Theorie ermöglicht das eine Reihe praktischer Onlinefunktionen wie der Identifikation, Fahrzeugzulassung und Einsicht in die Rentenauskunft.

Aber auch der Einsatz von virtuellen Tickets und Schlüsselkarten, die auf dem Smartphone abgelegt werden, nimmt stetig zu. Über NFC können die Tickets nicht nur bezahlt, sondern auch virtuell ausgestellt werden. Die manuelle Ticketentwertung entfällt dann. Besucher bzw. Kunden legen einfach ihr Smartphone am Eingang auf ein Lesegerät und werden als anwesend registriert. Zusätzlich können Veranstalter über die elektronischen Tickets aktuelle Meldungen oder Veranstaltungsinfos auf das Smartphone des Ticketbesitzers senden. Übrigens: Auch das kabellose Aufladen von Smartphones und ähnlichen Geräten läuft über NFC. Mit NFC-Tags kann man auch sein Zuhause etwas smarter gestalten.

Themen: #amex Bluetooth Smart Finance
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