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Ohne Bargeld, Bankkarte, Internet

Kaufland startet neue Bezahlmethode in Deutschland – das sind die Vor- und Nachteile

Kaufland-Filiale.
Mit Kaufland Pay hat der Supermarkt eine neue Bezahlmethode in Deutschland gestartet. Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Hahne /Eibner-Pressefoto
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

20.09.2023, 15:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Im Sommer 2022 hat Kaufland mit den Handscannern „K-Scan“ ein neues System eingeführt, mit dem Kunden schneller durch die Kassen kommen. 2023 folgt nun eine weitere Neuerung: Kaufland Pay. Hierbei handelt es sich um ein komplett neues Bezahlverfahren, das ohne Bargeld, Bankkarte und Internet auskommt.

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Bislang lässt sich der Einkauf im Supermarkt zumeist klassisch per Bargeld, Bankkarte oder auch mobil mit dem Smartphone bezahlen. Nach einer ersten Testphase hat Kaufland in Kooperation mit Bluecode ein weiteres Bezahlverfahren gestartet, das in der eigenen App integriert ist. Das Besondere an Kaufland Pay: Es soll auch dann funktionieren, wenn Nutzer gerade nicht im mobilen Internet eingeloggt sind.

So funktioniert Bluecode über die Kaufland-App

Die Supermarktkette setzt Kaufland Pay zusammen mit dem österreichisch-schweizerischen Unternehmen Bluecode und dem Dienstleister Payone in seiner App um. Seit dieser Woche ist das neue Bezahlverfahren offiziell Teil der Kaufland Card, der hauseigenen App, die auch als digitale Kundenkarte fungiert. Der deutschlandweite Start von Kaufland Pay folgt einem Probebetrieb, der seit Mai ausgewählten Kunden in einigen deutschen Filialen vorab zur Verfügung stand.

Die Nutzung des neuen Bezahlverfahrens ist denkbar einfach. Kunden registrieren sich in der App und hinterlegen unter dem entsprechenden Reiter ihre Kontodaten. Anschließend können sie alle Einkäufe über die App bezahlen, unabhängig vom Warenwert. An der Kasse scannen sie dafür den in der Kaufland Card angezeigten QR-Code.

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Kaufland Pay funktioniert auch offline

Wie uns Kaufland bestätigte, funktioniert das neue Bezahlverfahren auch offline, wenn Kunden temporär einmal nicht im Internet eingewählt sind. Dass der Bezahlvorgang über Kaufland Pay erfolgreich war, erkennen Kunden sowie Kassierer an der Farbänderung des QR-Codes. Dieser färbt sich nämlich von schwarz zu blau, daher auch der Name Bluecode. „Der automatische Bezahlvorgang bleibt damit auf dem Bildschirm des Smartphones optisch nachvollziehbar“, so Kaufland gegenüber TECHBOOK.

Der Anbieter wirbt damit, dass sich das Bluecode-Verfahren auch an beim Self-Checkout an den Selbstbedienungskassen nutzen lässt. Durch die Integration in die Kaufland Card können Kunden beim Bezahlvorgang gleichzeitig Bonuspunkte sammeln, ohne eine weitere Karte scannen zu müssen. „So soll die Kaufland Card künftig neben einer attraktiven Kombination verschiedenster Angebote wie Extra-Rabatte, Coupons oder Gewinnspiele auch für ein noch einfacheres Bezahlsystem stehen.“

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Nur ein weiterer Bezahldienst?

Mit der neuen Bezahlfunktion wächst der Umfang der Kaufland Card, die viele Nutzer beim Bezahlen zum Punktesammeln ohnehin bereits vorzeigen. Abzuwarten bleibt dennoch, wie stark Kaufland Pay am Ende wirklich genutzt wird. Denn es gibt immer noch Menschen, die kein Smartphone besitzen, sich nicht bei der Kaufland Card registrieren oder ihr Gerät nicht zum Bezahlen verwenden möchten. Diese wird der Supermarkt mit dem neuen Angebot schlicht nicht erreichen. Und dann gibt es auch diejenigen, die bereits mobile Bezahlmethoden wie Apple Pay oder Google Pay nutzen und keine Alternative benötigen, bei der sie erneut ihre sensiblen Daten hinterlegen müssen.

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Infos zu Bluecode und Datenschutz

Kauflands Partner Bluecode ist ein auf Finanzen und Bezahlvorgänge spezialisiertes Unternehmen, das 2015 in Österreich gegründet wurde. Der Anbieter gibt an, selbst keine persönlichen Daten zu speichern, alle beim Zahlungsprozess angegebenen Daten verbleiben demnach bei der lizenzierten Bank. „Die Zahlungsinformation selbst wird anonymisiert an die Bank gesendet. Der gesamte Datentransfer erfolgt verschlüsselt und entspricht den aktuellsten Sicherheitsstandards“, so Kaufland.  

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Um die Bezahlfunktion innerhalb der Kaufland Card zu schützen, stützt sich der Supermarkt auf eine Sicherung der Funktion mittels Sicherheits-PIN, Fingerabdruck oder biometrische Gesichtserkennung. „Kaufland Pay bietet damit eine europäische Alternative zu den großen, amerikanischen und asiatischen Mobile-Payment-Lösungen“, so der Sprecher des Unternehmens. 

Kaufland Pay ist nicht das erste individualisierte Bezahlverfahren, dass auf Bluecode zurückgreift. Auch die Drogerie-Ketten Rossmann und Müller, der Globus-Baumarkt sowie ausgewählte Unternehmen innerhalb der Rewe-Gruppe nutzen das Bezahlverfahren in ihren Apps. Rewe selbst setzt Bluecode bereits seit Anfang 2021 in Österreich ein.

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