20. Februar 2017, 10:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Diesen Satz hört man in der Werbung immer wieder: „Telefonieren in bester D-Netzqualität.“ Aber was bedeutet das überhaupt? TECHBOOK erklärt, was hinter dem Werbeversprechen steckt.
Ist man auf der Suche nach einem neuen Handy-Tarif, ist eine der wichtigsten Fragen, für welchen Netzanbieter man sich entscheidet. Eines der Schlagwörter, mit denen die unterschiedlichen Telefonanbieter ihre Tarife bewerben, ist das „D-Netz“, und es wird von „bester D-Netzqualität“ gesprochen – aber was dieses „D-Netz“ überhaupt ist, wird nicht gesagt. TECHBOOK erklärt, was es mit dem Begriff auf sich hat.
Vodafone und Telekom betreiben das D-Netz
Werben Netzbetreiber mit dem „D-Netz“, dann ist damit entweder das D1- oder das D2-Netz gemeint. Ersteres gehört zur Telekom, letzteres zu Vodafone. Welches der beiden Netze konkret gemeint ist, geht aus der Werbung meist nicht hervor. Oft bringt nur eine Recherche in den FAQ auf der Webseite der Anbieter eine Antwort.
Werben Telefonanbieter also mit „D-Netzqualität“, dann telefonieren ihre Kunden entweder im Netz von Vodafone oder der Telekom. In Konkurrenz dazu steht das E-Netz von E-Plus und O2.
Telefon-Provider verlassen sich weiter auf D-Netz
Das D-Netz entstand ursprünglich als GSM-Netz – war also ein 2G-Netz. Erst später wurden Frequenzen für UMTS und LTE hinzugefügt – auch 3G und 4G genannt. Dass sich die Telefonanbieter weiterhin auf den Begriff des D-Netzes stützen, liegt auch daran, dass sich die Bezeichnung über die Jahre in der Werbung bewährte habe, erklärt auf Nachfrage von TECHBOOK ein Vodafone-Sprecher : „D-Netzqualität ist in der Werbung seit vielen Jahren ein feststehender, positiv besetzter Begriff.“
Ein weiterer Grund ist laut Congstar-Sprecher Timo Wakulat, dass die Telekom zwar Großteile des D-Netzes halte, es aber dennoch mit anderen Unternehmen teile und man daher darauf verzichte, es als Telefonieren im Telekom-Netz zu bezeichnen. „Unsere Kunden nutzen zum Telefonieren und Surfen das D-Netz der Telekom, genauso wie auch andere Unternehmen als Provider das D-Netz nutzen“, so Wakulat zu TECHBOOK. „Vor diesem Hintergrund werben wir in unserer Kommunikation nicht aktiv mit der Telekom.“ Congstar ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Telekom,
Welches Netz ist am besten?
Sowohl die Stiftung Warentest als auch das Computer-Magazin „Chip“ führen regelmäßig Messungen durch, um das beste Mobilfunknetz zu ermitteln. Die Telekom belegt mit ihrem D1-Netz bei beiden Untersuchungen den ersten Platz, dicht gefolgt von Vodafone und dem D2-Netz. Das Netz von E-Plus und O2 folgt mit etwas Abstand. Am Ausdruck „beste D-Netzqualität“ ist also tatsächlich was dran – denn die beiden D-Netze führen im Vergleich zur Konkurrenz.
D-Netz ja – aber kein LTE
Aufpassen muss man allerdings, wenn einem LTE-Geschwindigkeit wichtig ist: Anbieter wie beispielsweise Congstar bieten zwar Telefonieren und Surfen im D1-Netz – aber nicht mit LTE. Daher lohnt es sich immer, vor dem Abschluss eines Vertrags genau zu gucken, in welchem Netz und zu welchen Konditionen man tatsächlich telefoniert.