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Schlechte Verkaufszahlen

Apple senkt die Preise der iPhone-Topmodelle

iPhone XR
Das neue iPhone XR mit einer Kamera auf der Rückseite
Philippe Fischer

19.12.2018, 14:21 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Unternehmen das lukrativste des Jahres – das gilt auch für Smartphones. Doch bei Apple deutet einiges darauf hin, dass die iPhone-Verkäufe in 2018 nicht an die großen Erfolge der Vorjahre anschließen können.

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Drei neue Modelle kündigte Tim Cook in einer großen Präsentation im September an. Inzwischen sind das iPhone Xr, iPhone Xs und Xs Max seit etwa zwei Monaten im Verkauf. Doch aktuelle Maßnahmen des Herstellers lassen vermuten, dass der Absatz nicht an die Erwartungen und Planungen der Kalifornier herankommt.

Schwache Verkaufszahlen in Asien

Insbesondere in Indien und Japan laufen die Verkäufe wohl schleppend. In Japan bietet Apple deshalb großen Mobilfunkanbietern Vergünstigungen beim Modell Xr an, wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet. „Ein Preisschnitt innerhalb eines Monats nach Veröffentlichung ist nicht nur für Apple, sondern für alle Smartphone-Hersteller eine Seltenheit“, verriet ein Insider dem Wall Street Journal.

Auch in Indien laufen die Geschäfte schwächer als erwartet. Dabei liegt dort noch ein großer Wachstumsmarkt. Das Marktforschungsunternehmen eMarketer* hat ermittelt, dass aktuell nur rund 25 Prozent der indischen Bevölkerung ein Smartphone besitzen. Bei 1,3 Milliarden potenziellen Kunden sei es der Smartphone-Wachstumsmarkt Nummer eins. Doch mit seiner Preisstrategie kann Apple diesem Trend nicht folgen, wie die Marktforscher von „Canalys“ schätzen. So seien die Verkaufszahlen in 2018 um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Viele Inder greifen eher zu günstigeren Geräten bis etwa 250 US-Dollar.

Die Anreize, welche Apple für höhere Verkaufszahlen schafft, kommen jedoch nur indirekt bei den Käufern an. Denn wie in Deutschland verpflichtet man sich für einen mehrjährigen Vertrag, der dann das iPhone Xr enthält.

Erneute Produktion des iPhone X

Das WSJ will erfahren haben, dass die globale Produktion des iPhone Xr heruntergefahren wurde. Eine Bestätigung der These liefert Apple selbst. Denn im September läutete man bereits nach einem Jahr das Ende des iPhone X ein. Nun habe man die Produktion des iPhone X wieder aufgenommen. Der Grund sind die Verträge mit den Zulieferern. So habe sich Apple gegenüber Samsung verpflichtet, eine bestimmte Zahl an Displays zu kaufen. Durch die ausbleibenden Absätze versuche man nun die Lücke in der Kette mit der Nachproduktion des günstigeren iPhone X zu schließen.

Außerdem kündigte Apple vor Kurzem an, dass man künftig keine Verkaufszahlen für das iPhone veröffentlichen werde. Eine Entscheidung, welche unter Analysten als Eingeständnis dafür gilt, dass die besten Jahre passé seien. Bisher war das iPhone das wichtigste Apple-Produkt und spielte rund zwei Drittel der Konzernerlöse ein.

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Günstigere Preise in Deutschland

Entgegen aller Gerüchte zeigt sich Apple weiterhin stolz. Das iPhone Xr „ist täglich das beliebteste iPhone seit seiner Veröffentlichung“, erklärte Greg Joswiak, Vizepräsident Marketing bei Apple, gegenüber dem US-Medium „CNet“. Einen Vergleich zu anderen Jahren liefert er jedoch nicht. Offiziell bleibt auch die alte Preisstruktur auf der Apple-Homepage erhalten. Doch bei anderen Händlern ist die aktuelle iPhone-Generation günstiger als üblich, wie das Preisvergleichsportal idealo* ermittelt hat.

 Überraschend, da Apple in den Vorjahren sonst immer seine Geräte erstaunlich preisstabil verkaufen konnte. Das iPhone X etwa kostete im Dezember 2017 rund 1.026 Euro, eine Ersparnis von 10,7 Prozent gegenüber der damaligen Preisempfehlung von 1.149 Euro.

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Beim iPhone XR ist die Ersparnis im dritten Monat nach Veröffentlichung besonders hoch. Zum Vergleich: Das iPhone X (2017) und iPhone 7 (2016). Foto: TECHBOOK

Bei den Mobilfunkanbietern findet man das iPhone Xr ebenfalls recht günstig: Bei Vodafone wird im Vertrag „Red L“ eine Zuzahlung von 130 Euro fällig, bei der Telekom fallen im „Magenta Mobil L“ 50 Euro Zuzahlung an und O2 verlangt bei dem kleinsten Tarif „Free S“ 1 Euro extra. Alle Tarife sind natürlich mit erhöhten monatlichen Kosten verbunden.

Profilbild

TECHBOOK meint

„Während Apple in der Vergangenheit stets gleichbleibende Gerätepreise durchsetzen konnte, versucht man jetzt mit Anreizen für Mobilfunkanbieter und Dritthändler die Verkaufszahlen zu steigern. Kunden erleben wenige Monate nach Veröffentlichung des iPhone Xr und Xs einen Preisverfall. Nur im Apple-Store selbst wird und will Apple keine Preiskämpfe starten.“Philippe Fischer, Redakteur

*Die Axel Springer SE, zu der auch TECHBOOK gehört, ist mit 74,9 Prozent an Idealo.de und zu 93 Prozent an eMarketer.com beteiligt.

Themen Apple iPhone
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