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Instagram-Update – ist sexuelle Belästigung jetzt endlich unmöglich?

Social Media Update

Instagram-Update – ist sexuelle Belästigung jetzt endlich unmöglich?

Instagram auf dem Handy
Instagram gehört zu den beliebtesten Social-Media-AppsFoto: Getty Images

Social Media Plattformen wie Facebook und Konsorten sind im Grunde nichts für Kinder. Instagram will nun endlich genauer hinschauen und besser kontrollieren, wer sich in seinem Netzwerk anmelden darf. Neben der Altersabfrage bringt das aktuelle Update eine weitere Neuerung, dank derer die Nutzung des Netzwerks für jüngere Mitglieder sicherer werden soll – und auch Erwachsene haben etwas davon.

Denn die Optionen der Nutzer hinsichtlich der Kommunikation mit anderen Mitgliedern werden erweitert und können fortan individueller gestaltet werden. Eine davon dürfte vor allem für Opfer von Cyber-Grooming absolut wichtig sein.

Altersgerechtes und sichereres Nutzungserlebnis

Ab sofort fragt Instagram bei Anmeldungen das Geburtsdatum ab. Neue Nutzer erhalten nachwievor nur dann ein Profil, wenn sie mindestens 13 Jahre alt sind, ließ das Foto-Netzwerk verlauten. Nun soll jedoch das genau Alter abgefragt werden. Wenn jemand sein Facebook- mit seinem Instagram-Konto verknüpft, soll sein Geburtsdatum automatisch übernommen werden.

Bei der Instagram-Mutter Facebook gilt das gleiche Mindestalter, das beide Plattformen allerdings nicht kontrollieren. Das Geburtsdatum wird den Angaben zufolge nur in den Konto-Einstellungen auftauchen, aber ansonsten für niemanden sichtbar sein. Die Nutzer selbst können es jedoch in den privaten Kontoinformationen einsehen. Instagram will die Altersinformationen auch nutzen, um jungen Nutzern gezielt Tipps rund um Konto- und Privatsphäre-Einstellungen zu geben.

Bei Profilen, die nicht Personen gewidmet sind, empfiehlt Instagram: „Verwende dein Geburtsdatum, selbst wenn dies ein Konto für ein Unternehmen, ein Haustier oder etwas anderes ist.“

Die Sicherheit der User scheint laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters aber wohl weniger der ausschlaggebende Grund für das aktuelle Update zu sein. Durch die neue Handhabe könne künftig treffendere Einschätzungen vorgenommen werden, welchem Teil der Plattform-Nutzer möglicherweise Alkohol- oder Glücksspiel-Werbung oder ähnliche Anzeigen angezeigt werden könnten.

Ein weiterer Anlass für die Umsetzung dieser neuen Vorgehensweise ist vermutlich die Sorge, andernfalls gegen das „Child Online Privacy Protection Act“-Gesetz in den USA zu verstoßen. Dieses trat bereits im Jahr 2000 in Kraft und schreibt Betreibern von Webseiten vor, wie mit den persönlichen Daten von Kindern unter 13 Jahren umzugehen ist.

Seit langem erntet Instagram dafür Kritik, dass es kein Protokoll gibt, um sicherzustellen, dass Kleinkinder keine Nutzer-Konten erstellen können. Denn damit bekommen sie die Möglichkeit, für sie unangemessene Inhalte einsehen zu können. Darüber hinaus bekommt Instagram so die Chance, Daten über die Kinder sammeln kann – das ist allerdings ebenfalls illegal.

TECHBOOK meint

Seit Jahren kamen weder Facebook noch Instagram ihren eigenen Versprechungen und Regeln nach, (zu) jungen Menschen keinen Zugang zu ihren Plattformen zu gewähren. Des Weiteren gab Instagram bereits bekannt, dass auch in Zukunft keine systematische Überprüfung der Altersangaben der Nutzer stattfinden werde, da es Teenagern in der Regel schwer falle, ihr Alter nachzuweisen. Daher würde von den Nutzern erwartet, dass sie bei diesem Thema ehrlich seien. Diese Sichtweise verrät bereits, dass das noble Vorhaben die schützen zu wollen, die sich nicht selbst schützen können, lediglich ein Vorwand für andere Zwecke ist. – Jules Finn Birner, Autor

Mehr Privatsphäre bei Nachrichten

Die zweite Neuerung, die helfen soll, die Instagram-Nutzung altersgerechter zu gestalten: Künftig kann jeder selbst angeben oder eben ablehnen, von allen Mitgliedern Direktnachrichten zu bekommen oder zu Gruppen hinzugefügt werden zu können. Stattdessen können Nutzer den Kreis derer, die diese Rechte haben, beschränken – und zwar auf jene, denen sie selbst folgen.

Stelle ein, wer Dir bei Instagram Direkt-Nachrichten auf senden darf.Foto: instagram-press.com

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TECHBOOK meint

Die Idee, die Privatsphäre-Einstellungen genauer justieren zu können, ist großartig und im Grunde längst überfällig! Bislang landeten Nachrichten von Fremden abseits der persönlichen Nachrichten in einem extra Ordner. So bestand nach wie vor die Möglichkeit, die bereits gefilterten Nachrichten abzurufen. Der unbekannte und ungewollte Content war also dennoch nur wenige Klicks weit entfernt, nun aber haben die Nutzer volle oder zumindest etwas mehr Kontrolle über ihren vermeintlich selbstbestimmten, kleinen Mikrokosmos. – Jules Finn Birner, Autor

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