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Was ist der Unterschied zwischen WLAN und WiFi?

Frau mit Tablet im WLAN
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen WLAN und WiFi? Foto: Getty Images
Marc Hankmann
Freier Redakteur

18.01.2023, 09:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Häufig wird mit den Begriffen „WLAN“ und „WiFi“ das Funknetzwerk in den eigenen vier Wänden oder der Internetzugang in einem Café oder Restaurant bezeichnet. Die Begriffe werden synonym für eine kabellose Datenübertragung verwendet – das ist allerdings nicht ganz richtig.

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Während man in Deutschland fast ausschließlich von WLAN-Netzwerken spricht, ist im englischsprachigen Raum das Wort WiFi dafür in Verwendung. Doch warum ist das so und handelt es sich bei beiden um den gleichen Standard? Wo genau liegt der Unterschied zwischen WLAN und WiFi?

Die Namen WLAN und WiFi

Das Kürzel WLAN steht für „Wireless Local Area Network“, bezeichnet also ein kabelloses, lokales Netzwerk. Dagegen ist WiFi die Abkürzung für „Wireless Fidelity“, was sich ins Deutsche ähnlich schwer übersetzen lässt wie „High Fidelity“ (Hi-Fi).

Man könnte Hi-Fi noch am ehesten mit „hohe Wiedergabetreue“ übersetzen. Hi-Fi steht für eine möglichst verlustfreie Klangwiedergabe, also für einen Qualitätsmaßstab. Demzufolge könnte man WiFi mit „möglichst verlustfreie kabellose Datenübertragung“ übersetzen.

Das erklärt TECHBOOK-Redakteur Adrian Mühlroth in unserem kurzen Video:

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WiFi – ein Logo für kabellose Kommunikation

Der Begriff WiFi wurde 1999 in Anlehnung an den Hi-Fi-Begriff von der Wi-Fi Alliance eingeführt. Dabei handelt es sich um ein Unternehmenskonsortium, das sich zur Aufgabe gemacht hat, die Interoperabilität zwischen WLAN-fähigen Geräten zu gewährleisten.

Heißt: Die Wi-Fi Alliance führt Tests durch, damit sichergestellt ist, dass die Geräte miteinander kommunizieren und Daten austauschen können. Hersteller, die die Zertifizierung der Wi-Fi Alliance bestehen, erhalten das bekannte WiFi-Logo.

Der Standard für WLAN-Technologie

Die Grundlage der Tests der Wi-Fi Alliance ist der WLAN-IEEE-802.11-Standard, der vom Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) entwickelt wurde. 1997 erblickte der Standard nach siebenjähriger Vorarbeit das Licht der Welt. Erstmals gab es damit einheitliche Normen und Spezifikationen für kabellose Netzwerke.

Während WLAN also der Sammelbegriff für kabellose Netzwerke ist, dient WiFi als konkrete Bezeichnung für den etwas sperrigen Namen „IEEE 802.11“. In Deutschland hat sich der Begriff „WLAN“ für ein Drahtlosnetzwerk etabliert. Dagegen ist im Ausland der Begriff „WiFi“ geläufiger und streng genommen präziser. WiFi – oder IEE 802.11 – ist zwar ein WLAN-Typ, doch es gibt auch noch andere, etwa das europäische HiperLAN. Wer also ganz genau sein möchte, fragt das nächste Mal nach dem „WiFi-Passwort“.

Der IEE-802.11-Standard wird im Übrigen stetig weiterentwickelt. Aktuell ist die Version 802.11ax, die in der Öffentlichkeit als Wi-Fi 6 bekannt ist und 2021 an den Start ging. Allerdings sollen bereits 2023 die ersten Geräte mit WiFi 7 auf den Markt kommen.

ALOHAnet – das erste WLAN kommt aus Hawaii

Die Idee, Daten ohne eine Kabelverbindung von einem Gerät zu einem anderen zu übertragen, entsprang nicht den Ingenieursköpfen der IEEE. Das erste kabellose Computernetzwerk entstand 1971 an der Universität Hawaii und hieß passenderweise ALOHAnet. Die Universität verband damit per Funk ihre auf verschiedene Inseln verteilten Standorte.

Ende der 1970er-Jahre sprang dann das IEEE auf den Zug auf und experimentierte mit kabellosen Netzwerktechnologien. Als Mitte der 1980er-Jahre die US-amerikanische Zulassungsbehörde für Kommunikationsgeräte (FCC) die Kommerzialisierung für kabellose Netzwerke anstieß, löste sie einen Boom bei der Entwicklung kabelloser Datenmodems aus.

Monopol sorgte für hohe Preise

1988 brachte Lucent das „WaveLAN“ auf den Markt und sicherte sich dank Patentierung aller Komponenten ein Monopol auf die WLAN-Technologie. Andere Hersteller mussten eigene WLAN-Komponenten und -Chips entwickeln. Die Folge: WLAN war so teuer, dass es nur im professionellen Bereich eingesetzt wurde und auch nur dort, wo es nicht anders ging.

Erst 1999 wurde WLAN auch für Endverbraucher interessant. Steve Jobs stellte auf der Macworld Expo in New York das erste iBook mit eigener WLAN-Technologie vor. Die Normierung durch den IEEE-Standard 802.11 sorgte für einen weiteren Preisverfall, sodass WLAN für Hersteller und Konsumenten immer erschwinglicher wurde.

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Immer mehr Geräte sind WLAN-tauglich

Seit der ersten Version des Standards 802.11 hat ihn das IEEE permanent weiterentwickelt. Damals kam er mit einer Datenrate von gerade einmal 2 Mbit/s daher. Gefunkt wurde im 2,4-GHz-Band. Das ist auch heute noch der Fall, aber inzwischen ist das 5-GHz-Band hinzugekommen und die Geschwindigkeiten sind längst im Gigabit-Bereich angelangt – zumindest theoretisch.

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WLAN und andere kabellose Übertragungstechnologien haben längst die Welt erobert. Im Jahr 2003 gab es weltweit 500 Millionen vernetzte Geräte. Im vergangenen Jahr waren es bereits 50 Milliarden. Heute besitzt jeder 6,58 Geräte, die sich kabellos mit anderen Geräten vernetzen können. Vor 18 Jahren waren es nur 0,08. Es hätten sich also rund zwölf Menschen ein solches Gerät teilen müssen.

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