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Positiver Umgang mit Nacktheit

Darum treiben sich derzeit so viele Nudisten auf Twitter herum

Nudisten haben es oft nicht einfach. Meistens sind sie darauf bedacht, ihr Hobby zu verbergen. Den Körper so zu zeigen, wie Gott ihn geschaffen haben soll, ist für viele Menschen immer noch ein Tabu. Damit brechen nur die wenigsten und den nackten Körper im Internet zu posten, das dürfte für einen Großteil der Menschen ein absolutes No-Go sein. Nudisten hingegen haben damit kein Problem, wohl aber mit Social-Media-Diensten wie Facebook oder Instagram. Diese verbieten Fotos, auf denen etwa Nippel und andere Körperteile gezeigt werden. Twitter hingehen fährt in puncto Nacktbilder eine deutlich liberalere Strategie und ist damit zur Lieblingsaustausch-Plattform für Nudisten weltweit geworden.

Fotos von nackten Menschen

Das amerikanische Portal „The Atlantic“ hat mit mehreren Nudisten gesprochen und herausgefunden, was die genauen Gründe für die große Beliebtheit von Twitter bei ihnen ist. Der 50-jährige Kundendienstberater Martin Belcher etwa ist bekennender Nudist und schon seit vielen Jahren treuer Twitter-Nutzer. Auf seinem Twitter-Profil können seine Follower verfolgen, wie er etwa nackt gärtnert oder wandert. Etwas Sexuelles haben seine Bilder nicht, sie zeigen Blecher vielmehr wie er sich am wohlsten fühlt: Nackt und im Einklang mit der Natur. Erst kürzlich twitterte er ein Foto, das ihn abends in seinem Garten mit einem Gläschen Wein zeigt – unbekleidet. Was andere soziale Netzwerke nicht durchgehen lassen, ist bei Twitter kein Problem.

Nudisten können sich bei Twitter ausleben

Wo andere Dienste wie Instagram solche Inhalte zensieren oder Profile sperren, beschränkt sich Twitter darauf, entsprechende Inhalte mit einer Warnung zu kennzeichnen: „Dieses Profil könnte möglicherweise sensible Inhalte enthalten.“ Außerdem geht Twitter gegen Bots und Spam vor. „Vor Twitter gab es Foren und ein paar Webseiten, die noch als FKK-Social-Media bezeichnet wurden, aber sie wurden stark durch Spam infiltriert. Sie müssen freigehalten werden von Bots und Leuten, die nur Bilder suchen oder klauen wollen“, meint der Nudist Matthew McDermott aus Toronto gegenüber „The Atlantic“. Bei Twitter seien ihre Inhalte deutlich sicherer. Deshalb können sie sich dort auch deutlich besser austauschen. „Es scheint, als sei jeder FKK-Club, jedes Resort oder jede lokale Nudistengruppe auf der ganzen Welt bei Twitter vertreten“, sagt McDermott. Da scheint etwas dran zu sein: Sogar deutsche Vertreter der Freikörper-Kultur können bei Twitter gefunden werden.

 

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Verbundenheit mit der Natur

Wichtig ist es der Szene, zu betonen, dass ihre nackten Bilder nichts mit der Porno-Industrie zu tun haben. „Bei Nudismus und Naturismus geht es darum, eins mit der Natur zu sein. „Es geht darum, sich um Mutter Erde zu kümmern und sie mit Respekt zu behandeln, genauso wie unseren Körper positiv zu sehen und ihn als ein Geschenk, ein Wunder zu betrachten“, sagt Jonathan Meek aus Ohio. Unter dem Hashtag #nudebodyposi setzen sich Nudisten etwa dafür ein, dass alle Körper, egal welche Formen sie haben, positiv gesehen werden.

In jedem Fall schafft es die Nudisten-Gemeinde auf diese Weise zu zeigen, dass man mit Nacktheit auch etwas bewirken kann. Twitter hilft ihnen dabei.

Themen: Social Media
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