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Kult-Konsole

Warum der Game Boy auch nach 35 Jahren noch fasziniert

Nintendo Game Boy in Grau mit gut leserlichem Schriftzug
Nintendo hat mit seinem Game Boy eine Generation von Gamern geprägt Foto: SSPL via Getty Images
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TECHBOOK Redaktion

24.04.2024, 08:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Vor 35 Jahren veränderte der Game Boy die Videospielwelt, entzweite Eltern und ihre Kinder – und vereinte sie manchmal später wieder vor dem kleinen Bildschirm. Und noch heute sind viele der simplen Spiele ungemein spannend.

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Als der Game Boy damals zum Statusobjekt wurde, waren weder seine Rechenleistung noch sein grün-schwarzes Display herausragend. Dafür war er mobil und die Laufzeit war nicht allzu schlecht. Zum Geburtstag der Handheld-Konsole ist es Zeit für ein Wiedersehen. Für knapp 70 Euro gibt es beim Online-Gebrauchthändler ein gut erhaltenes Exemplar samt „Super Mario Land“. Fast neuwertige Exemplare werden inzwischen aber auch für 100 Euro aufwärts gehandelt.

Die Technik weckt nostalgische Gefühle

„Paling!“ – das erste Einschalten ist eine Reise zurück in die Vergangenheit. Ein Druck auf Start, und Mario stürzt sich in die Prinzessinnen-Rettung. Das Klempner-Abenteuer, damals einer der Start-Titel, ist nach vielen Stunden mit dem geliehenen Game Boy im Kinderzimmer selbst Jahre später noch ins Hirn gebrannt.

Das Klickern der lilafarbenen Knöpfe, krümelige Grafik, die ikonische Musik, das unbewusste Mitbewegen des Spielgeräts bei schwierigen Manövern. Es ist, als seien die 90er-Jahre erst gestern gewesen.

Trotz der langen Pause geht das Spiel ziemlich leicht von der Hand. Aber früher war die Kombination aus Steuerkreuz und der A- und B-Tasten mit gut koordinierten Sprüngen und Sprints für viele einfach völlig neu.

Nicht alle Spiele machen heute noch Spaß

In den 90er-Jahren dauerte es Wochen, bis endlich der letzte Endgegner in „Super Mario Land“ bezwungen war – 2024 ist das Spiel nach gut einer Stunde geschafft. Cracks auf YouTube spielen es in knapp 11 Minuten durch. Die 35 Jahre haben den Klassikern wie „Tetris“ aber nicht geschadet. Es macht Spaß wie am ersten Tag, sie zu spielen.

bunte Game Boys
Den Game Boy gab es über die Jahre in vielen Farben, kultig blieb das Spiel „Tetris“ Foto: Getty Images

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Fragt man Game-Boy-Enthusiasten wie den Hamburger Spielesammler Philip Zub, liegt das am cleveren Level-Design. „’Super Mario Land‘ zum Beispiel ist relativ kurz, erzeugt viel Spannung und hat einen hohen Wiederspielwert“, sagt er. Und mit jeder Partie gebe es die Chance, neue Dinge zu entdecken.

Einige andere Game-Boy-Spiele wirken deshalb aber mittlerweile auch ein bisschen wie aus der Zeit gefallen. Etwa „Pokémon Rot“, ein eher textlastiges Trainerabenteuer. Nach vielen Jahren Pause macht es leider kaum noch Spaß. Zubs Vermutung: „Der Game Boy ist nicht das Medium, um große Geschichten zu erzählen.“

Sprung auf die Switch-Konsole?

Manche auf dem Game Boy gestarteten Spiele haben nie den Sprung in die Moderne geschafft, andere findet man heute als Remake oder Fortsetzung für neue Konsolen. Klempner Mario etwa, der schon zuvor auf anderen Plattformen herumhüpfte, lebt in Neuauflagen auch auf Nintendos aktueller Konsole, der Switch, weiter. Auch die „Pokémon“-Reihe gibt es in moderner Form mit überarbeiteter Optik, neuen Taschenmonstern und Mechaniken.

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Die Nintendo Switch gehört zu den beliebtesten Spielekonsolen

Zudem hat Nintendo begonnen, seine alten Klassiker für die aktuellste Konsole aufzubereiten. Etwa bei „The Legend of Zelda: Link’s Awakening“ hat man sich dafür einen etwas anderen Look einfallen lassen, wobei der Inhalt weitestgehend unangetastet bleibt. In „The Legend of Zelda: Skyward Sword“ hat man hingegen vor allem die Steuerung an das flexible Konzept der Switch angepasst. Mit Nintendo Switch Online kann man noch weitere Klassiker der Konsole Nintendo Entertainment System (NES) auf die Switch geholt.

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Für 20 Euro im Jahr gibt es Zugriff auf „Super Mario Bros.“, „Kirby’s Adventure“ oder „Dr. Mario“. Wer die alten Klassiker lieber auf der originalen Hardware spielen will, findet im Netz, Gebrauchthandel oder auf dem Flohmarkt etliche gut bis schlecht erhaltene Game Boys – vom Classic bis zum Advanced.

Sammler Philipp Zub rät, besonders bei den Spielen auf Schäden an den Kontakten zu achten. Auch leere Batterien in den Spielmodulen kommen häufig vor. Dann kann man keine Spielstände mehr speichern.

Und was kommt am Ende beim Schwelgen in Kindheitserinnerungen mit dem Game Boy heraus? Auf jeden Fall mächtig viel Spaß und ein paar ziemlich steife Daumen. Und ein neuer persönlicher „Super Mario Land“-Rekord.

Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

Nostalgie pur

Für viele markiert Nintendos Game Boy die erste Erfahrung mit Videospielen. Das portable Konzept und die kurzweiligen Spiele sprachen damals viele an. Und auch heute noch stellen Nintendo-Spiele einen Einstieg für eine breite Zielgruppe in die Gaming-Welt dar. Diesem Konzept und Anspruch bleibt das japanische Unternehmen treu und fährt damit ja auch sehr erfolgreich. Auch meine erste Konsole war damals ein Game Boy (Color). Ich bekam das Gerät zusammen mit „Tomb Raider“, „Rayman“ und der gelben „Pokémon“-Edition geschenkt. Und auch wenn die Spiele heute natürlich aus der Zeit gefallen wirken, weckt es doch konkurrenzlos nostalgische Gefühle, wenn ich mit Pikachu in Pixel-Optik im Schlepptau in der ersten Arena – ausgerechnet voller Gestein-Pokémon – leide.

Themen #amex Evergreener Konsolen Nintendo Videospiele
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